Intendanz
Dr. Thomas Bellut
ZDF-Straße 1
55100 Mainz
Programmbeschwerde: ZDF-Nachrichten vom 26.05.2021, 15:10 Uhr - Agentur mit Russland-Verbindung - Influencer für Impfstoff-Kritik bezahlt?
Sehr geehrter Herr Bellut,
hiermit erheben wir Programmbeschwerde wegen des Verstoßes gegen Programmgrundsätze.
Im Beitrag von Nils Metzger „Agentur mit Russland-Verbindung - Influencer für Impfstoff-Kritik bezahlt?“ werden folgende Behauptungen aufgestellt:
„In mehreren EU-Staaten, wurde jetzt bekannt, dass eine Londoner PR-Agentur Influencern und anderen Social-Media-Persönlichkeiten Geld geboten haben soll, um in Videos und Posts Zweifel am Pfizer-Biontech-Impfstoff zu säen.“ …
„… angeblich hohe Todesraten nach Biontech-Impfungen und Anschuldigungen, dass Medien das vertuschen würden.“ …
Die Spur soll angeblich nach Russland führen.„EMA-Hack sollte als Quelle dargestellt werden. … sollten die Influencer unter anderem auf einen Hackerangriff auf die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) als Quelle für ihre vermeintlich exklusiven Informationen verweisen.“
Niels Metzger insinuiert im beanstandeten Beitrag, dass es der Hilfe feindlicher PR-Agenturen, korrupter Influencer, Hacker sowie einer „Spur nach Russland“ bedürfe, um Zweifel an den in der EU bedingt zugelassenen Impfstoffen zu säen und impliziert („angeblich hohe Todesraten“), dass Berichte über Nebenwirkungen oder Todesfälle infolge der Impfung lediglich auf Desinformationskampagnen feindlicher Mächte beruhten. Dass er dafür ausgerechnet einen „Experten für Desinformation“ der Denkfabrik Atlantic Council als Kronzeugen präsentiert, entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Zitat Experte: „‘Jeder sagt etwas anderes, die Wahrheit werde ich nie erfahren.' Für Informations-Aggressoren ist das ein bestmögliches Ergebnis."
Vielleicht ist in der ZDF-Nachrichtenredaktion und im Atlantic Council nicht bekannt, dass es nicht nötig ist, irgendetwas zu hacken, um zu erfahren wie viele Nebenwirkungen und Todesfälle es im Zusammenhang mit den neuartigen Impfstoffen gibt, denn man kann die entsprechenden Daten ganz offiziell abrufen.
Bei der EMA zum Beispiel über:
https://www.ema.europa.eu/en/documents/ ... -19_de.pdf
Ganz unten findet sich ein Link zu der Regierungsseite der nationalen Behörde mit Informationen darüber https://www.adrreports.eu/de/report_side_effect.html wie man Nebenwirkungen melden kann. Danach klickt man auf Suche, dann auf Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bei Substanzen, dann auf C und wählt einen der 4 Einträge mit Covid-19 aus. Zusammen findet man Berichte über eine beachtliche Anzahl von Nebenwirkungen und Todesfälle. Beispiellink:
https://dap.ema.europa.eu/analytics/saw ... 1+40983312
Oberhalb der Statistiken befinden sich Reiter. Den Reiter Line Listing auswählen, dann Auswahl Death und Run Line Listing. Es werden maximal 500 Einträge angezeigt, man muss sich bis zum Ende der Liste durchklicken. Auf die gleiche Weise kann kann man schwerwiegende Nebenwirkungen recherchieren und - falls man informieren will - auch summieren. Weitere Todesfälle findet man in der ungefilterten Liste bei Symptomen mit dem Kommentar Results in Death.
In Deutschland wurden vom Paul-Ehrlich-Institut in einem vier Wochen alten Sicherheitsbericht bereits in 4.916 Verdachtsfällen schwerwiegende unerwünschte Reaktionen gemeldet. In 527 dieser Verdachtsfälle sind die Personen in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung gestorben. Der aktuelle Sicherheitsbericht steht noch aus, obwohl in der Zwischenzeit um die 15 Mio. Impfungen verabreicht wurden.
https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads ... onFile&v=5
Das US-amerikanische Meldesystem der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Adverse Event Reporting System (Vaers) für Verdachtsfälle unerwünschter Wirkungen von Impfstoffen in den USA, gibt ebenfalls Aufschluss über entsprechenden Daten.
https://wonder.cdc.gov/wonder/help/vaers.html#Dates https://www.medalerts.org/vaersdb/findf ... AX=COVID19 Die Tabelle zeigt die Nebenwirkungen und Todesfälle für Corona-Impfstoffe in den USA an. Es lassen sich auch die Todesfälle für alle Impfstoffe über einen längeren Zeitraum abrufen, hier ab 1990:
https://www.medalerts.org/vaersdb/index.php
Die Todesfälle aller Impfungen werden graphisch und tabellarisch aufbereitet angezeigt.
Auch die Datenbank der WHO, VigiAccess, dokumentiert Nebenwirkungen von Medikamenten unter anderem auch Nebenwirkungen, die sich nach einer COVID-19-Impfung einstellten. http://www.vigiaccess.org/ Gibt man bspw. den Suchbegriff Comirnaty (Comirnaty ist ein Impfstoff gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2) in die Maske ein, so erscheint eine veritable Liste von Nebenwirkungen, mit deren Seitenzahl man inzwischen ein Buch füllen könnte. Fazit:
Es ist offensichtlich nicht nötig offizielle Seiten zu hacken, um an Informationen über schwere Nebenwirkungen und Todesfälle im Zusammenhang mit den neuartigen Impfstoffen zu kommen.
Ein Zusammenhang zwischen öffentlich einsehbaren, offiziellen Informationen und vermeintlichen Desinformationskampagnen des russischen Staates ist nicht erkennbar.
Wir sehen im Weglassen bzw. Verschleiern gesundheitspolitisch brisanter Informationen einen Verstoß gegen die Wahrheitspflicht und eine Täuschung – wenn nicht sogar eine Gefährdung – der Bürger durch Desinformation.
Es ist Pflicht und Auftrag Ihrer Journalisten, Daten und Fakten, die in besorgniserregendem Maße auf Gefahren für Gesundheit, Leib und Leben hinweisen, mittels Recherche zu ermitteln, auszuwerten und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
ZDF-Staatsvertrag
II. Abschnitt
Vorschriften für die Angebote des „Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF)“
§ 5
Gestaltung der Angebote
(1) In den Angeboten des ZDF soll ein objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden. Die Angebote sollen eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern.
(2) Das ZDF hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Es soll dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken. Die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung sind zu achten.
(3) Das Geschehen in den einzelnen Ländern und die kulturelle Vielfalt Deutschlands sind angemessen in den Angeboten des ZDF darzustellen. Die Angebote sollen dabei auch die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland fördern sowie der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken.
Medienstaatsvertrag
§ 26 Auftrag
(1) Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern. Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen. Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten. Auch Unterhaltung soll einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entsprechen.
(2) Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.
Quelle: https://www.zdf.de/zdfunternehmen/zdf-r ... n-100.html
Aus Gründen der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins https://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Quester