ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

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Maren
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ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

Beitrag von Maren »

Programmbeschwerde: ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 16667.html

Werte Damen und Herren Rundfunkräte, werter Herr Intendant,

kennen Sie den?
Frage: „Was ist der Unterschied zwischen ARD-aktuell und Tagesschau?“
Antwort: „Keiner. Beide sind gleich verlogen. Besonders die Tagesschau“.

Und nun schauen Sie bitte mal, wie einfach das zu beweisen ist, das Beispiel stammt aus der 20-Uhr-Sendung v. Freitag, 28.10. 2016.

Studio-Nachricht:
„Russland ist nicht mehr Mitglied des UN-Menschrechtsrates. Das Land bekam bei der Abstimmung der UN-Vollversammlung nicht genügend Stimmen. Das in Genf ansässige Gremium hat insgesamt 47 Mitglieder. Im Vorfeld hatten Menschenrechts- und Hilfsorganisationen wegen der russischen Rolle im Syrienkrieg dahzu aufgerufen, das Land nicht wiederzuwählen.“
Halbe Wahrheiten sind ganze Lügen, erinnern Sie sich? Vollständig und so, dass dem Empfänger eine vernünftige Einordnung des Vorfalls möglich war, berichtet zum Beispiel das Internet-Magazin Telepolis:
„UN-Menschenrechtsrat: Russland ausgeschlossen, Saudi-Arabien gewählt. Menschenrechtsorganisationen haben mit ihrer Kampagne den Schutz der Menschenrechte einseitig politisiert, die UN-Vollversammlung hat den Schaden vollendet (…)"
Den Rest des Beitrags liefern wir hier in Kurzform: Jährlich wird ein Drittel des UN-Gremiums neu gewählt, und zwar nach Ländergruppen. Um die beiden Sitze für Osteuropa hatten sich Russland, Kroatien und Ungarn beworben. Von insgesamt 193 Stimmen entfielen auf Kroatien 114, auf Russland 112.

Was von dem gesamten UN-Club und seinen Pressure-Gruppen zu halten ist, zeigt die Wahl des Völker- und Menschenrechtsverächters Saudi-Arabiens.

Was von ARD-aktuell zu halten ist, zeigt dieses Beispiel infamer Manipulation. Was von Ihnen, dem Rundfunkrat, zu halten ist, wissen wir zwar auch schon, aber das Ergebnis Ihrer Beratungen wird es einer breiten Öffentlichkeit wieder zeigen.

Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
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Maren
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Re: ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

Beitrag von Maren »

Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail vom 30. Oktober 2016

Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

in Ihrer E-Mail vom 30. Oktober 2016 kritisieren Sie die Berichterstattung von ARD-aktuell.

Ich habe die verantwortliche Redaktion von ARD-aktuell gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang.
Stellungnahme_UN-Menschenrechtsrat_geschwärzt.pdf
(1.24 MiB) 889-mal heruntergeladen
Mit freundlichen Grüßen

Lutz Marmor

Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
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Maren
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Re: ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

Beitrag von Maren »

PB vom 30. Oktober 2016- Saudis als Menschenrechtsverteidiger

Sehr geehrte Damen und Herren,

wieder einmal eine der üblichen scheinheiligen Verteidigungsschriften aus dem Hause ARD-aktuell:

Dr. Gniffke erklärt das Weglassen der Nachricht über die Wahl Saudi-Arabiens in den Menschenrechtsrat damit, dass sie erst um 20.24 Uhr vorgelegen habe. Unterstellt, diese Behauptung ist zutreffend, dann muss gefragt werden, warum diese üble Politposse über Saudi-Arabiens Wahl, nicht in den folgenden Sendungen von ARD-aktuell berichtet, sondern den deutschen Zuschauern weitgehend vorenthalten wurde. Weder in TS-Nachtausgaben noch auf Tagesschau.de findet sich in der Regel eine nennenswerte Zuschauerzahl. Dass ARD-aktuell das Thema auch in den Folgesendungen (z.B. in TS am 29.10.16) unter dem Tisch gehalten hat, liegt an den engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen der deutschen Menschenrechtsverteidiger-Truppe um Steinmeier und dem Hinrichtungssystem in Riad. Der selbstdisziplinierte Dr. Gniffke wollte da natürlich nicht in die Suppe spucken. Die deutschen Waffengeschäfte laufen mit Saudi-Arabien ja auch gar zu prächtig...

(In Saudi-Arabien ist für eine Reihe von Straftaten die Todesstrafe vorgesehen, darunter Hochverrat, Drogenhandel, Ehebruch, Gotteslästerung, Kritik am Königshaus und Hexerei. Nach Angaben von Amnesty International sind 2015 158 Todesurteile im Land vollstreckt worden. Trotz internationaler Kritik wird in Saudi-Arabien weiter im großen Stil hingerichtet; nach jedem Freitagsgebet, öffentlich....)

"Telepolis" und andere entgeltfreie Medien haben gezeigt, wie die Nachricht professionell aufgearbeitet werden muss. Vorbildhaft für die Gniffkes und Co, die ja oft nicht einmal in der Lage sind, in Kommentaren Tatsachen sauber zu berücksichtigen und sprachlich einwandfrei zu schildern.

Dr. Gniffkes „Unabhängigkeit“ und objektive Journalistenkunst konnte im übrigen jeder kritische Zeitgenosse auch an der Berichterstattung über den US-Wahlkampf ermessen. Was man bei Dr. Gniffkes ARD-aktuell darunter versteht, mündete in ein mediales Fiasko, das er allein zu verantworten hat.

Wir halten unsere Vorwürfe in der PB vom 30.10.16 aufrecht.

F. KLinkhammer und V. Bräutigam
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Maren
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Re: ARD-aktuell manipuliert zugunsten Saudi-Arabiens

Beitrag von Maren »

Gesendet: Mittwoch, 08. November 2017 um 09:58 Uhr
Von: gremienbuero@ndr.de
Betreff: Ihre Programmbeschwerden

Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

der Rundfunkrat hat sich in seiner Sitzung am 27.10.2017 mit Ihren nachfolgend aufgeführten
Programmbeschwerden befasst:

Programmbeschwerde vom 30.10.2016 über die Meldung „Abstimmung in New York: Russland
nicht mehr in UN-Menschenrechtsrat“ in der Sendung „Tagesschau“ vom 28.10.2016


Programmbeschwerde vom 12.11.2016 über den Artikel „UN-Bericht zur Lage in Syrien:
Aleppo droht Hungerkatastrophe" vom 10.11.2016 auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 10.11.2016 über die Berichterstattung zur Wahl Donald Trumps
zum US-Präsidenten in der Sendung „Tagesschau“ vom 09.11.2016

Programmbeschwerde vom 14.11.2016 über die Artikel „Trump und die Medien: ‚Profiteur
einer veränderten Medienwelt‘“ vom 10.11.2016 und „Trumps Personalentscheidungen:
Einmal Establishment, einmal Brandstifter“ vom 14.11.2016 auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 12.11.2016 und 14.11.2016 (korrigierte Fassung) über den Artikel
„Verhältnis zwischen Trump und Putin: Ziemlich beste Kumpel – vielleicht“ vom 10.11.2016
auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 27.12.2016 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über den
Konflikt in Syrien

Programmbeschwerde vom 27.12.2016 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über den
Konflikt in Syrien und darüber, Fehler nicht eingeräumt und nicht korrigiert zu haben

Programmbeschwerde vom 11.01.2017 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über
das Dreikönigstreffen der FDP

Mit den oben aufgeführten Programmbeschwerden hatten Sie sich an den Rundfunkrat des
Norddeutschen Rundfunks gewandt und einen Verstoß gegen den NDR-Staatsvertrag geltend
gemacht.

Nach intensiver Diskussion, der jeweils eine ausführliche Beratung im Programmausschuss bzw.
im Rechts- und Eingabenausschuss vorausgegangen war, und sorgfältiger Prüfung der
Sachverhalte weist der Rundfunkrat Ihre Programmbeschwerden zurück. Der Rundfunkrat kann in
keinem der oben genannten Fälle einen Verstoß gegen die für den NDR geltenden Rechtsvorschriften
feststellen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günter Hörmann
Vorsitzender NDR Rundfunkrat
_____________________________
NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
Gremienbüro
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. (040) 4156-3506
Fax (040) 4156-3452
E-Mail: gremienbuero@ndr.de
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