Hörerbrief an Frau Adler vom Deutschlandfunk

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Maren
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Hörerbrief an Frau Adler vom Deutschlandfunk

Beitrag von Maren »

Das Originalschreiben liegt vor. Die Veröffentlichung erfolgt auf Wunsch des Hörers in anonymisierter Form.


Sehr geehrte Frau Adler,

ich bin sehr enttäuscht über Ihre einseitige und voreingenommene Berichtserstattung zur Ukrainekrise. Über viele Jahre hinweg schätzte ich Sie als seriöse und unparteiische Journalistin. Welches traumatische Erlebnis(?) in Ihrer Kindheit oder Jugend hat eigentlich dazu geführt, daß Sie Rußland und seinen Präsidenten so sehr hassen? Ist der Auslöser hierfür evtl. in Ihrem Journalistikstudium im "Roten Kloster" in Leipzig zu suchen?

In Ihrer Berichterstattung erwecken Sie ständig den Eindruck, daß es sich bei den Auseinandersetzungen nicht um einen innerukrainischen Konflikt sondern um einen Konflikt zwischen der Ukraine und Rußland handeln würde. Im gleichen Maße wie die EUSA mit Finanzhilfen in Milliardenhöhe, Beratern usw. die mit ihrer Hilfe an die Macht geputschte Regierung in Kiew unterstützten, unterstützt Rußland nunmal die beiden abtrünnigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk.
Warum nehmen Sie nicht zur Kenntnis, daß die derzeitige ukrainische Regierung einen blutigen Feldzug gegen Teile Ihres eigenen Volkes (Ostukraine) führt?
Um es nochmal zu sagen: Bei diesem Konflikt handelt es sich um einen innerukrainischen Konflikt (Bürgerkrieg), der leider auf beiden Seiten vom Ausland befeuert wird. Rußland ist hier keineswegs der alleinige Böse!

Im Sinne einer objektiven Berichterstattung wäre es sehr gut wenn Sie auch mal auf das Leid der ostukrainischen Bevölkerung eingehen würden und militärische Übergriffe der ukrainischen Armee auf die Zivilbevölkerung der beiden "Volksrepubliken" auch so beim Namen nennen würden. Fast ausschließlich schildern Sie nur das entstandene Leid welches von den Truppen der Volksmilizen ausgeht. Wenn in Ihren Berichten schon mal von Toten und Verletzten innerhalb der ostukrainischen Zivilbevölkerung berichtet wird dann nur in der Form, daß es Tote gab und nicht, daß diese von der ukrainischen Armee bzw. den teilfaschistischen Freiwilligenverbänden verursacht wurden. Da ist dann einfach nur von "Angriffen" die Rede. Wollen Sie evtl. so Ihren Hörern suggerieren die Volksmilizen bombardieren sich selbst oder hat man Ihnen untersagt die regulären ukrainischen Truppen für ihre Verbrechen zu kritisieren? Für wie dumm halten Sie uns eigentlich?
Weiterhin bemerke ich, daß Sie vorrangig nur einseitiges Quellenmaterial der Kiewer Regierung verwenden bzw. verbreiten.

Weiterhin ärgere ich mich sehr über Ihre Wortwahl hinsichtlich des Anschlusses der Krim an Rußland. Sie verwenden permanent die Wortwahl der Bundesregierung indem Sie von einer sog. "Annexion" der Krim sprechen. Sie wissen doch ganz genau, daß das so nicht stimmt und es sich hier keinesfalls um eine Annexion, also einen kriegerischen Akt handelte! Die Menschen auf der Krim haben sich in einer freien und geheimen Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit (>90%) für die Wiedervereinigung mit Rußland ausgesprochen. Ist Ihnen dies entgangen? Wäre es für eine ausgewogene Berichterstattung nicht besser von einem "Anschluß" statt einer "Annexion" zu sprechen? Verstehen Sie sich mit Ihrer Wortwahl als das Sprachrohr der Bundesregierung? Sollte es nicht die ureigenste Aufgabe eines Auslandsjournalisten sein, unparteiisch zu berichten?

Sehr geehrte Frau Adler, ich wünsche mir zukünftig von Ihnen eine weniger haßgetriebene sondern vielmehr objektive und seriöse Berichterstattung aus der Ukraine, die die Befindlichkeiten beider Seiten in diesem Konflikt unparteiisch wiederspiegelt.

Über eine Rückinfo würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
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