Die Afghanistan-Posse unserer plötzlich sehr lebhaften ARD u. DLF

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Maren
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Die Afghanistan-Posse unserer plötzlich sehr lebhaften ARD u. DLF

Beitrag von Maren »

Und die Augen des HERRN blicken auf alle die IHM Gerechten?

Wie die Öffentlich-rechtlichen wieder dem Intellekt von Ochsen Stück näher kommen

Die – Afghanistan-Posse unserer plötzlich sehr lebhaften ARD u. DLF – Kolumne von Hans-Jörg Kramer

Ich will Dir einen Kater in seiner ganzen Naturwahrheit zeigen! Ein Tier als Zeitzeuge Eurer Gesellschaft. Ich nenne es das Weggemachte! Weil was im Diesseits gezwickt, gezwackt, gejuckt und gezuckt hat … dort.weg.gemacht ist! Ihr sagt Jenseits dazu und werdet dafür Gründe haben. … der Begriff verwirrt mich! Ihr erfindet ein Wort für etwas so Mächtiges, Erhabenes, ohne Vergleich Heiliges! … und verwendet es dann für eine simple Ortsangabe. (Kater) Seine biologische Eigenart gibt ihm das Recht dazu: Katzen sind nun mal so. „Ich finde nichts dabei, ein Tier zu quälen. Im Gegenteil, nur wenig macht mir mehr Freude: Todesangst riecht köstlich! Nichts regt den Appetit mehr an, als einen Schwächeren zum Tode hin leiden zu sehen. Ich weiß, Euresgleichen schämen sich, wenn sie dabei beobachtet werden, wie sie einen Anderen quälen. Ihr wisst schnell, eine Menge Gründe vorzubringen, warum das GUT ist und nicht SCHLECHT und warum Ihr tun MÜSST, was Ihr eigentlich nicht tun WOLLT! Alles Lüge! Wir Katzen schämen uns nicht. Wir prahlen nicht mit unserer Grausamkeit, nein … aber … wir schämen uns auch nicht für sie.“ [MATOU Michael Köhlmeier, österreichischer Romancier]
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Mein Friseur sagt: „Nein!“ Und die Frage war: „Wirklich? Von diesen netten ARD-Menschen wollen Sie sich die verschlungene Wahrheit vom Hindukusch erklären lassen?“ Völlig aus der Idylle Indiens gerissen: Geben uns zuverlässig, was in jeden Deutschen Koran namens 'Eines braven Deutschen Weltblick, wie die ARD Asien sieht!' gehört. Diettrich und Musch-Borowksa leiden nach eigenem Bekunden sehr an der ungesunden Luft in Neu Delhi. Aber warum sie nicht die saubere Luft Kabuls suchen? Frau Diettrich und Herr Musch-Borowska im Berichtsgebiet Indien und Mittelasien. © Norddeutscher Rundfunk


In den Augen des Herrn könnte ich ergänzen: „Ihr macht nun emsig mit wirklichem Fleiß wett, was Euch vergangene Jahre so an Talent fehlte!“ Nun gut, zu Zeiten Gottes gab es keine Kybernetik, Logisches Denken und Dialektik, aber den Göttliche Ratschluss. Die göttliche Arbeitsgemeinschaft ARD von mntl. 18.36 verzichtet auf nachchristliche Wissenschaft und Aufklärung – sondern wartet gewissenhaft auf die nächsten Ratschlüsse vom Auswärtigen Amt. Es passt exakt kein Papier zwischen Regierenden und Berichtenden. Beide sind aber bös' aufgeschreckt worden, beide stellen sich ihrer Verantwortung aber nicht. Nun versuchen beide, den Schaden noch erheblich zu vergrößern, da sie die bei ihnen allein nicht beobachtete Qualität mit viel viel Quantität wettzumachen versuchen. Parteipolitiker und Reporter kämpfen sich nun gegenseitig die Präsenz an den Mikrophonen ab, weil alle einem gemeinsamen Irrtum unterliegen, hier finde jetzt ein Hörspiel mit spontan rekrutierten Mitwirkenden statt.

Die Regie-Anweisung, dass sich das Hörspiel auch mit 'Frischem' ergänzen möge, haben die heutigen Zufalls-Akteure Silke Diettrich und Anja Reinhardt nicht gecheckt.“ „Gott! Frauen ...“, stöhnt wieder der Regisseur. Also reicht er folgenden Zettel rein:
Die Lage am Flughafen in Kabul ist unterdessen weiterhin prekär. Sieben Menschen starben im Gedränge, insgesamt sollen in den letzten sieben Tagen 20 Personen ums Leben gekommen sein. Die Taliban-Milizen machen die USA für das Chaos verantwortlich. Ein Sprecher sagte, Amerika mit all seiner Macht und seinen Möglichkeiten habe es nicht geschafft, für Ordnung zu sorgen. Im ganzen Land herrsche Ruhe, nur am Flughafen von Kabul gäbe es Chaos. [Die DLF 14 Uhr-Nachrichten]


Was Aufschrei zur Regie gibt: „Die US-Amerikaner sind die Lumpen? Das widerspricht unserem Auftrag! Lasst uns noch mehr Friseur-Beilagen-Glitter machen: arme Babys, nicht böse Amerikaner!“

Die letzten Nachrichten-Tage lassen keinen Zweifel mehr offen. ARD und DLF gehen weiter wie die Ochsen auf die Corrida und nähern sich damit notgedrungen dem wartenden Schlachthaus. Etwas sachlicher betont: es sind die Anstalten wie ein Tanker! Das völlige Desaster, was uns mit Pandemie, Fluten und Afghanistan nun das schrillste Desaster seit Bestehen 1949 (Parlaments-Vizepräsident Kubicki) beschert hat, reicht nicht, den Sende-Leitungen eine bedenkliche Durchsicht ihrer eigenen 'Hausmannskost' anzuraten. Was auch gar nicht ginge, denn das verworrene Geflecht von Abhängigkeiten und die jahrelang geübte geringe Völker- und Kontinent-Kompetenz müsste dann direkt zu Arbeitskämpfen bei ARD und DLF führen. Das triebe dann die Silke Dittrich von Neu Delhi direkt zur GDL. Versteht sie sich doch weniger als Journalistin, doch als Lokführerin! Denn seien wir ehrlich: das dicke Netz an Auslandskorrespondenten müsste man sofort nach Hause schicken. Und zu den einschlägigen Psychiatern mit der Diagnose: „Permanentes Kontinentales Asperger-Syndrom“.

Nun kommt es aber den Silke Diettrich & Co. allgemein zugute, dass die Verteidigungsfront längst nach Deutschland zurückgekehrt ist.

... doch der deutsche Wahlkampf wirkt von außen betrachtet wie eine dieser Schönheits- oder Dating-Shows der deutschen Privatsender, nur ohne Schönheit und Dates. Seit Monaten wird mit seltsamer Inbrunst fast nur über Fehler, Sünden und Fettnäpfchen von mehr oder weniger schwachen Spitzenkandidaten diskutiert, als gäbe es weder Klimawandel, Pandemie noch eine erwartbare Schuldenkrise. Erst mit dem deutschen Debakel in Afghanistan kommt eine Ernsthaftigkeit fern von Buchpassagen und Flut-Grinsern in den Wahlkampf. Angela Merkel räumt zwar Fehler ein, hakt aber einen der größten außenpolitischen und militärischen Misserfolge mit einer Nonchalance ab, als handle es sich um ein Wochenende mit schlechtem Wetter auf Sylt. [DIE PRESSE aus Wien]
Es zeigt sich: Deutschland kann Krise nicht. Und der Wille, Probleme zu lösen, ist beim politischen Spitzenpersonal nicht besonders ausgeprägt. Das Desaster von Kabul ist nach der dilettantischen Pandemiebekämpfung und dem nicht funktionierenden Katastrophenschutz bei der Flut im Juli die dritte Krise, die die zur Wahl stehenden Protagonisten eigentlich bewegen müsste, ihre Strategien, ihre Lösungen und ihre Ideen zu präsentieren. Eigentlich. Es ist nicht so, dass überhaupt keine Vorschläge auf dem Tisch lägen; aber alles in allem bleibt der Eindruck: Deutschland kann Krise nicht (so viel zum Thema Krisenkanzlerin). Und auch, wenn man der jetzigen Regierung nicht für alle Verfehlungen die Schuld zuschieben kann – glorreich verlässt sie ihr Amt jedenfalls nicht“, meint die WELT AM SONNTAG. (Auslese DLF – Sonntagspresseschau 22.08.21)


Das asymmetrische Kräfteverhältnis zwischen Frau Merkel, der Regierung und all den Regierten wird nun noch dadurch ergänzt, dass ein ebenso asymmetrisches Feld zwischen äußerer Realität und innerer Wahrnehmung auftritt. Es scheint eher so: all unsere Koryphäen seien in der frühesten Kindheit nicht fein mit dem federleichten, creme-farbenen Puder gepflegt, sondern mit dem berühmten 'Klammerbeutel bepudert'. Heiko Maas' permanent irrer Blick lässt solches ebenso federleicht vermuten. Den Rand unseres moralischen Abgrunds kann man doch aber viel besser verdeutlichen, wenn man einen recht bildhaften Vergleich vom Mädele Merkel wagt:

Das Märchen von der einzig begnadeten 6.0

Das sportliche Event namens Eiskunstlauf hatte vor 50 Jahren eminenten Zuspruch, ja erzeugt in seinen direkten Abläufen Spannung wirklich puren, ehrlichen Wettkampfes. Nicht so käuflich, wie heute. Und die Wertungen danach konnte eine Familie mittendurch entzweien. Das gerade bei einer überraschenden Vergabe der Note 6.0, womit die Preisrichter ja bekanntermaßen immer sehr spärlich umgingen.

Bei der Kür unserer begnadeten Kunstläuferin Angela Merkel kommt es mir so vor, als ob die halbe Nation an den Bildschirmen hängt und zuschaut, wie die Sololäuferin langsam wie bedächtig Runde für Runde dreht, sowie frenetischer Applaus brandet, wenn sie mal eine diagonale Kürzung wählt. Und man ein erleichtertes Aufstöhnen feststellt, sie hätte auch die Orientierung inmitten der Eisfläche nie verloren. Es kann nicht an der Läuferin liegen, dass die Übertragung der (sportlichen) A-Wertung immer aus technischen Gründen ausfällt und in der Nation eine bedrückende Stille entsteht, wenn Merkel nur von der deutschen Preisrichterin die erwartete 6.0 zugeteilt bekommt.

Warum der Kunstlauf derart zugenommen hat, jedoch auf dem Eis kaum noch die Rolle spielt

Als in der DDR getaufter Evangelischer hatte ich insgesamt recht wenig Kontakt zu den Gottesdiensten. Einzig der Heilige Abend lief auch für mich als kleiner Steppke in den zugegeben beeindruckenden Ritualen ab. Das Erlebnis in der Heilig-Geist-Kirche - recht beeindruckend. So beeindruckend, dass das Bibbern vor Kälte automatisch ausblieb. Dann war Jahre nichts. 1987 war ich notgedrungen als mäßiges pädagogisches PrimaVista-Talent an den weißen und schwarzen Tasten dran, die gegebene Noten-Urschrift glücklich in die 10 Finger zu leiten und perfekt umzusetzen, der zentrale Heiland und Erretter für die Uraufführung einer geistlichen Kantate in der Schweriner Schelfkirche, da der eigentliche Aufführer und Kantaten-Komponist urplötzlich erkrankt war. Heiland im Stehen, ohne Anlauf, quasi. Da hatte die Gemeinde sicherlich Anteil, meine Feigheit bekämpft zu haben. Ich hatte danach die Kraft Samsons.

Zum Ende des Lebens aber stellt sich die Frage nach der Kirche im 21. Jahrhundert. Wenn doch deutlich wird: das zentrale Risiko im 21. Jahrhundert wird augenscheinlich die unablässige Folge der von Bund und den Ländern aufgeführten Desaster und Katastrophen werden. Auf das zufällige Thema Kirche gebunden: „Wo hätte jemals Kirche Desaster und Katastrophe verhindert? Wo sie oft Beides selbst so glorreich erfindet: Brauchen wir das noch oder kann das nun wirklich weg?“

Wo wäre ein Mullah-Regime Frau Merkels heute, wenn die Säulen der Kirche unsere gesellschaftlichen Missstände nicht derart dominieren und top-down beschützen würden. „Kirche zu unser aller Staatsschutz die ungläubig Denkenden spalt's, Gott erhalt's!“ Ganz im Gegenteil zur DDR, wie sie solche Rolle dort nie hatten. Sie sind nun die beflissenen Aufträger, wenn sich die Mächtigen zu Speis' und Trank versammeln. Und immer in der Hoffnung, dass eine oder andere Krume in der Form eines Privilegs von dieser Tafel der Mächtigen falle. Frage: Ist es nicht maximal deprimierend, dass sich Deutschland von Sittengemälden des Mittelalters und Albrecht Dürers so gar nicht trennen möchte? Die schönen Schnitte der Deutschen Markscheine sind ja lange schon weg. Deren Protagonisten beherrschen noch heute die Stadt, Gesellschaft und die Politik.

Erzkurfürst-Amt des Straßenfegers

Wie aber sähe ein anderes Sittengemälde zum 21. Jahrhundert aus? Nun, wenn es darum ginge, immer Gott am Nächsten zu sein, so könnte die (nordkoreanische Volks-)Gemeinschaft all diesen Soutanenträgern Straßenfeger-Jobs mit Besen und Schaufel anbieten und bei begeisterter Bejahung sofort zur Verfügung stellen. Dieser ruhige wie stumme Job wirkte zwar neben all den lärmenden Kehrmaschinen einigermaßen aus der Zeit gefallen. Es fiele aber sehr auf. Und wenn das kleine Kind die Mutter fragt: „Mama, was macht der Onkel da?“ „Der macht die Wege zum Paradies rein! Damit gibt er zu erkennen, dass er treuer Anhänger der Kirche ist!“ - Genug des Scherbengerichts auf die Institution, die uns immer zuverlässig im Wege steht.

Kommen wir damit automatisch auf die nächste republikanische Untertan-Fettlese, die in der nächsten Dienerschaft unserer Allmächtigen: den Gewerkschaften. „Was hat uns verraten … Sozialdemokraten“. Ob im brasilianischen Puff oder solche Ungeheuerlichkeit wie das 'Tarifeinheitsgesetz', womit Regierende und Spitzeneinheitsgewerkschafter nicht nur das Grundgesetz abschaffen, sondern völlig ohne Not, den Sozialfrieden in wichtigen Branchen der Gesellschaft (Luftfahrt, Bahn) zerstört haben. Was sie aber erst noch zu perfekten Terroristen der Republik macht, ist, dass sie als Hilfspolizisten gegen Rosa Luxemburgs Andersdenkende antreten und als agent provocateur eine öffentliche Meinung suggerieren wollen, die es gar nicht gibt. Gerade die Gewerkschaften verbreitern die Spaltung zwischen Stadt und Land, da sie einzig noch die realitätsfernen Marotten gentrifizierter Stadtgesellschaft interessiert. Sie ahnen? Gewerkschaften würden heute das ähnliche Wahlergebnis machen, wie Die Linke. Folglich gilt: die Hoffmanns, Gysis und Co. helfen den Mächtigen immer rechtzeitig aus den schweren Mänteln über den dicken Bäuchen, wenn es zur üppigen Tafel der Mächtigen geht. Und da sie, die Üppigen, es danach nicht mehr selbst schaffen, auch wieder in die schweren Mäntel hinein.

Eine treffliche mittelalterliche Ersatzbeschaffung, wie bei den obigen kirchlichen Prälaten, fällt mir bei den Spitzeneinheitsgewerkschaftern auch nach längstem Nachdenken nicht ein. Ihnen bliebe nur noch die Straße. Das wäre die zweite Stütze unseres lieben tapferen Zwergregimes weinerlicher Mullahs. Oder: „Wenn Dein starker Arm, liebe Börsenspekulation, es will, dann stehen alle Maschinen still!“ In dieser Lage liegen also die Bonzen schon seit Jahrzehnten aller Globalisierung längst auf der Straße. Und sie nehmen diese Malaise sichtlich wahr, sonst würden sie nicht den Nebenjob als Hilfs-Sicherheitskräfte der Frau Merkel dankend annehmen. Wenn sie ihn nicht sogar ausdrücklich gesucht haben. Denn wenn ein Firmenverbund auch zwei Geschäftsführer hat, dieser Verbund jedoch aufhört, dann gibt es ja nur noch Arbeit für einen Geschäftsführer, jedoch immer noch zwei verbundene Gesellschafter. Dann ärgert sich also der eine Geschäftsführer (die Arbeitnehmerschaft), dass der andere (die Gewerkschaftsbonzen) nur noch zum Dienst erscheinen, um die Füße auf die Tischplatte zu platzieren.

Bliebe noch die dritte Kraft unserer Mullah-Kamele: Die Journatholiken und Reportestanten

„Seit einer Woche herrscht in Afghanistan in weiten Teilen der Bevölkerung die ANGST VOR DEN TALIBAN! Viele Menschen hoffen, das Land noch verlassen zu können. ANDERE VERSTECKEN UND VERBARRIKADIEREN SICH ZUHAUSE! Vor allem Frauen fürchten das Schlimmste unter einer erneuten Herrschaft der Taliban. Keine Bildung. Keine Freiheit. Keine Rechte. (Aber) DAFÜR GEWALT! In den fünf Jahren ihrer Herrschaft bis 2001 wurden den Frauen öffentliche Teilhabe verwehrt. Über die Situation in Afghanistan kann ich nun mit Katja Mielke sprechen, Mitarbeiterin im Internationale Konversionszentrum Bonn und Expertin für Konfliktforschung. Guten Morgen Frau Mielke!“ [Anmoderation Reinhardt, 22.08. 8.10 Uhr]


Fassungslos! Ich. Fassungslos bei von allen Realitäten fremder Anmoderation im Deutschlandfunk. Das sind nicht etwa fehlerhaft-spontane Bemerkungen einer Moderatorin Anja Reinhardt, sondern wohl überlegt ausformulierte der Autorin Reinhardt. Richtig wäre für die Afghanistan-Expertin Reinhardt im Deutschlandfunk, dass die Taliban-Besetzung großer Landflächen Afghanistans 2006 eingesetzt hat und darum die Besetzung großer Provinzstädte und der Hauptstadt Kabul nur der 'Weg zum Markttag in der Stadt wurde'. Die Leningrad-Blockade der deutsch-faschistischen Wehrmacht 41/44 hat ca. 140 Wochen angehalten. Die Taliban-Neuokkupation nun 816 Wochen. Also «816 Wochen Angst vor den Taliban» haben es dem Redaktions-Kollegium im Sender angeraten scheinen lassen, Frau Reinhardt fern und versteckt unter dem Bettenlager zu halten. Wohlüberlegt, Frau Reinhardt scheint von zarter Konstitution und für das harte Geschäft nicht geeignet.

Seit 816 Wochen verbarrikadieren sie sich also und gehen permanent unter die Bettenlager. Jetzt bin ich sicher: Scheherazade aus 1.001 Nacht ist (1.) noch längst nicht auserzählt, denn es warten an den Tapetenleisten der Öffentlich-rechtlichen noch viele hoffnungsvolle Märchenerzählerinnen und (2.) nur Deutschland besitzt noch diese Begnadeten für das 1.002. 816 Wochen haben Frauen nun all das Schlimmste unter der erneut eingetretenen Taliban-Herrschaft: Keine Bildung. Keine Freiheit. Keine Rechte. DAFÜR GEWALT! 816 Wochen Auspeitschung und Hinrichtung. Und da haben Anja Reinhardt und Auswärtiges Amt ruhig zugesehen? Ich ahne bös: letzteres hatte auch sein Kollegium infernale.

Es war wohl diese unerquickliche Anmoderation der Afghan-Elevin Reinhardt, dass mit Frau Mielke ohnehin kein quellender Gesprächsfluss zustande kam. Der erste Satz Frau Mielkes Antwort verliert von Beginn an jede vernünftige Syntax (Hanf?), sodass überhaupt keine vernünftige Antwort zustande kommt. Die Expertin ahnte wohl auch, mit Frau Reinhardt bewegt sie sich automatisch auf dem ganz dünnen Eis, das alle Journatholiken hier zuverlässig bereiten. Vielleicht wollte Frau Mielke auch Bullshit mit Bullshit beantworten.

Dann folgt Reinhardt: „Stimmung ist unter den afghanischen Frauen, ja Panik ist … man berichtet von Auspeitschungen!“ Womit Frau Reinhardts Sonntags-Deutschlandfunk nun ganz exklusive Information beschützen und weiter bebrüten muss. Verdächtig nur: es gibt wesentlich weniger Peitschenknall, um es in die stündlichen Nachrichten zu schaffen. Dieser Reinhardt'sche Knall taucht nicht auf.

Mielke: „Ärztinnen, Krankenschwestern und Lehrerinnen werden auch künftig tätig werden dürfen.“ Der Kolumnist denkt kaum, dass etwa Männer, gar Geistliche schwerkranke Frauen operieren und Babys entbinden werden. Aber solch einfache Frage hat sich Frau Reinhardt „… dass Frauen in der ersten Herrschaft überhaupt nicht arbeiten durften!“ auch seit fünfzehn Jahren nicht mehr gestellt.

Mielke: „Ja, was wir in den letzten Jahren bereits gesehen haben, nachdem die Taliban, besonders seit 2006, sehr stark wieder im Kommen waren … mit Einnahme von Kabul, Mazar-e Sharif und Herat hat das sicher eine neue Qualität bekommen hat, aber wir haben seit 2006 die Situation, dass die Taliban fast durchweg annähernd eine hohe Prozentzahl an Territorium und auch der Bevölkerung in Afghanistan schon kontrolliert haben. Also spätestens seit 2009 (!) fünfzig Prozent, in den letzten Jahren 70 bis 80 Prozent. Für diese Frauen in den Provinzen hat sich gar nicht soviel geändert.“
Ich will sicher sein, Frau Reinhardt lässt sich heute noch Gewissens- erschöpft in eine harte Kirchbank fallen. Ein klares Beispiel, was der Deutschlandfunk unter der Analogie, was wir früher in der DDR ein 'Gespräch zwischen den Waschweibern beim Bäcker' nannten, an fundiert geschwätziger Desinformation vermittelt. Was eine liederliche Regression haben unsere Gleichaltrigen in den Westzonen!

Das Redaktions-Kollegium vom Deutschlandfunk hat es auch nicht rechtzeitig der karg geschwätzigen Expertin Mielke untersagt, einige der sehr unangenehme Wahrheiten in logischer Beweisführung auszubreiten 'man verwalte und regiere nicht 816 Wochen lang auf den Spitzen von Bajonetten'.

„Welche aktuellen Informationen haben Sie denn zur Lage der Mädchen und Frauen.“ (Im Geiste gehe ich spontan durch, wo die Lage der Mädchen und Frauen noch sehr interessant wäre. Erstmal fällt mir da nur Belgien wie Marc Dutroux ein.)

Der nächste Kulturbruch, der nicht in den Verstand von ARD passt: Kein Leben zählt!

Die Reportagen Silke Diettrichs, die sie (sie sei nun Tag und Nacht auf!) realitätsnah von vor Ort aus dem indischen Neu-Delhi (Ironie-off) schickt, sind derart alarmistisch bunt, dass mein Friseur verbarrikadiert hat. Die Eingangstür zum Salon. Frau Diettrichs Spontanberichte stapeln sich so im Vestibül, dass der Beistelltisch unter Frau Diettrichs schierem Gewicht längst zusammenbricht. Und kommt der nächste Bericht der ARD ein, versteckt er sich tapfer unter der Ladenkasse. Es könnte sein, dass Frau Diettrich sehr fahrlässig handelt und in einem ihrer Berichte ein echter Taliban mitreist. Es ist ja nicht so, dass nur Afghan-Veteranen des Einsatz-Korps seit Tagen Psychiater aufsuchen, sondern auch deren Angehörige. Dürften jetzt auch noch die zahlreichen Mithörer Frau Diettrichs von der ARD dazukommen? Auch die ARD läuft nun in dem Format der Bundesregierung, dass man all das, was 16 Jahre verschlafen wurde, nun mit unbändigem Aktivismus aufgeholt werden müsse. Und Frau Diettrichs fraulich-betulichem Aktivismus fehlt jeder Wahrheit Kern, hat aber viel gutmütigen Baumschmuck für das nächste Fest.

Wenn ein Junge in einem Land, wo ein menschliches Leben gar nichts zählte, bei der Bundeswehr in Mazar-e Sharif den zufälligen Job als Diskjockey ergattert und für den Bundeswehrfunk fortan die geliebten Platten auflegen darf, ist das kein Fall für die 'Rückführung Ortskundiger' nach Deutschland. Ein Kollaborateur war er, gewiss! Nur ist es bei allen 'Ortskundigen' ein großer Mangel ortskundiger Weisheit, dass Ashraf Ghani kein Präsident, sondern einfacher Gauner ist, und sie genau dieses nicht erkennen wollten. Der Junge hat halt auf das falsche Pferd gesetzt und seine Pferdewette verloren. Der August 1944 lief in Paris wesentlich brutaler und mit mehr gemordeten Ortskundigen ab.

Und noch wesentlich brutaler konnten Europäer in den tiefsten zivilen Zeiten sein. Und die begleitenden Presse-Organe waren schon immer die großen „Schweiger vom Dienst“:

Als Massaker von Paris ging ein Massenmord und Staatsverbrechen in Paris am 17. Oktober 1961 während des Algerienkriegs (1954–1962) in die Geschichte ein. Die Pariser Polizei ging auf Anordnung der Verwaltung brutal gegen eine nicht genehmigte, aber friedliche Demonstration mehrerer zehntausend Algerier vor, zu der die algerische Unabhängigkeitsbewegung FLN aufgerufen hatte. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 200 Menschen getötet wurden. Sie wurden erschossen, erschlagen und zum Teil in der Seine ertränkt. Die Massendemonstration, die blutig niedergeschlagen wurde, wurde in den französischen Medien lange Zeit nahezu vollständig totgeschwiegen und erst mit großem zeitlichem Abstand zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich. [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Paris]
Mein höllischer Wutausbruch bei 'panischem', wie 'verzweifeltem' Mütterchen Diettrich

Man soll es meiden, aber bei solcher Schlichtheit und ethnologischer Inkompetenz wird man automatisch zornig. Frau Diettrich schaufelt das gesamte Elend nach Deutschland, macht sich sonst den schlanken Fuß. Ich hörte nicht, dass Frau Diettrich Asyl gewährt. Es ist wieder typisch die ARD:

„Das Chaos am Kabuler Flughafen hält immer noch an. Menschen, auch aus den Provinzen fahren noch immer zum Kabuler Flughafen in der Hoffnung, ausgeflogen zu werden. Dabei haben viele gar keinen Anspruch darauf.“ 20.08. 7.16 Uhr
„Darauf sind viele Kinder zu sehen, die im Schatten an der Mauern kauern. Wenn die Schüsse fallen, zucken sie noch nicht einmal zusammen. (Frau Diettrich erkennt das aus fernem Neu-Delhi?) Die US-Soldaten schießen über die Köpfe der Menschen hinweg (Nein, Frau D., sie schießen unselektiv auch über die Köpfe von Kindern hinweg, who cares?) Die meisten der Menschen hier haben noch nie ein Flugzeug betreten und die Aussichten darauf, dass sie's tun werden, ist äußerst gering. Und viele, die hier draußen warten, haben noch nie für ausländische Organisationen oder die NATO gearbeitet. “ 20.08. 12.11 Uhr
„Tausende drängeln sich vor den dicken Betonmauern, als ein Mann mit beiden Händen ein kleines Baby nach oben hält. Ein US-Soldat, der auf der Mauer steht, greift über den Stacheldraht und packt das kleine Wesen mit einem Ruck nach oben. Die Beine des Säuglings zappeln in der Luft. … Video, was in den Sozialen Netzwerken kursiert. Das Kind war krank, habe aber innerhalb des Flughafens gut versorgt werden können, sagt das amerikanische Verteidigungsministerium später. Die Nerven der vor dem Flughafen (die die unberechtigte Invasion Europas planen) liegen blank.“ 21.08. 06.09 Uhr
(Anmoderation:) „Afghanistan im Ausnahmezustand, die Taliban fast überall im Land an der Macht. Die Gotteskrieger agieren. Sie regieren mit Einschüchterung und Gewalt. … so auch die Situation am Flughafen von Kabul. Amerikaner, Franzosen, Deutsche, andere versuchen, weitere Menschen auszufliegen, zu evakuieren … unter … Augen … bewaffneter Taliban. - Silke Diettrich ist uns jetzt zugeschaltet, was hat sich in den vergangenen Stunden getan?“
„Es kursieren gerade Videos, darauf ist zu sehen, dass ein kleines Baby, das von Männern ...“ In Ordnung, nichts Neues.“ 21.08. 07.38 Uhr
„Es ist die Hölle schreiben Männer auf Twitter und posten Videos, wo Männer blutüberströmt auf dem Boden liegen. Das Chaos, die Panik, die Verzweiflung – die werden mit jedem Tag schlimmer statt besser. Menschen stehen zum Teil seit Tagen vor dem Flughafen in Kabul, haben keine Toiletten, wenig zu essen und können kaum schlafen. … Die Taliban haben uns, das Kinderhilfswerk der VN und weitere NGOs gebeten zu bleiben.“ 21.08. 18.21 Uhr
Der Fernsehsender Sky-news zeigt Bilder nach der Massenpanik vor dem Flughafen. Britische Soldatinnen und Soldaten packen Menschen auf Liegen, schütten Wasser über die Köpfe, reichen Orangensaft. Eine Frau zittert so sehr, dass sie die Plastikflasche kaum selbst halten kann. Männer atmen hektisch, Kinder liegen auf dem Boden. Weiße Plastikplanen. Darunter leblose Körper. MENSCHEN, DIE IHR LEBEN IN SICHERHEIT BRINGEN WOLLTEN und diesen Ansturm nicht überlebt haben. Im Gedränge sind … wohl auch mehrere Kinder verloren gegangen. ARIANA-News zeigt eine Familie aus Kabul, die sich seit einer Woche um einen Jungen kümmert, der im Grundschulalter sein könnte. Er hing im Stacheldraht am Flughafen fest … er sei mit den Eltern zum Flughafen gefahren, um das Land zu verlassen.“ 22.08. 13.06 Uhr
Viele Leute vor dem Flughafen Kabul haben wohl aufgegeben. Tagelang hatten sie dort ausgeharrt, ohne Toiletten, kaum etwas zu Essen oder zu Trinken. … dazu Tote und Verletzte. Nun bleibe das Nordtor verschlossen, sagte die Bundeswehr. Die anderen Tore würden sporadisch öffnen. Das habe sich rumgesprochen … Das Drama allerdings würde für viele Unvergessen bleiben. ARIANA-News berichtet von einer Familie, die einen Jungen aufgenommen hat, der ... “ In Ordnung, Frau Diettrich“ 22.08. 18.12 Uhr


Mir will nicht recht den Glauben machen, dass Menschen aus der Provinz, die eh' schon jahrelang unter den Taliban gelebt haben, nun voll pathetischem ARD-Chaos, ARD-Panik und ARD-Verzweiflung sein sollen? Sind sie also nicht vom Basar der Möglichkeiten? Ist es nicht, dass sie die Chance bei den Ungläubigen wittern. Die kennen diesen Menschenschlag ja von der ARD und sind so dämlich. Und Frau Diettrich eilt gleich herbei und verstärkt dieses Vorurteil. Hätte sie mit der nötigen Distanz aus Neu Delhi nicht eher berichten müssen: „Sind es nicht vielfach verschlungen ethnisch-regionales Unwissen, der Traum zu Fliegen, geringes Wertbewusstsein afghanischen Lebens und Egomanie, die ich das, was ich Panik und Verzweiflung nenne, ganz andere Motive rennen lässt. Viele, wie ein renommierter Jungfußballer, haben den Passagier-Jet mit einer Kutsche verwechselt, als er zu Tode fiel. Der nächste glaubt, ein Fahrwerksschacht ist auch keine schlechte Idee. Kein Taliban hat ihm geraten, in das Fahrwerk zu steigen. Sicherlich hat das Land auch wenig Physik und Meteorologie gelernt, dass niemand in 33.ooo ft Höhe überlebt.“ ... Eltern lassen ihre Familie im NATO-Stacheldraht zurück. (Egal, meine Frau ist ja fruchtbar.) Also ich erkenne insgesamt ignorante, brutale, gewaltsame Menschen, was wir hier (für) die 'Zivilgesellschaft' halten, nicht aber in den Taliban. Doch ARD und DLF betreiben in der bekannten Manier, die Täter-Opfer-Umkehr.
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21822 ARD Neu Delhi2.jpg (118.89 KiB) 5729 mal betrachtet
Stehen und sitzen korrekt stramm, was an Todesangst gar köstlich riecht. Aber das zuverlässig Korrekte verlangt das zuverlässig GUTE vom Hindukusch, Zitat „warum Ihr tun MÜSST, was Ihr eigentlich nicht tun WOLLT!“

Doch eine milde blonde Seele lodert noch


Nun noch eine ganz hippe Narretei aus Downingstreet-10 und unter Boris Johnsons wildem Blondschatz bringt es die nächste alberne Narrenkappe hervor:

Am kommenden Dienstag wollen sich die G7-Staaten mit der Lage in Afghanistan beschäftigen: Das kündigte der britische Premierminister Johnson an, der auch den Vorschlag für die Videokonferenz gemacht hatte. Johnson schrieb bei Twitter, angesichts der Machtübernahme durch die Taliban sei es entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeite. Es gehe darum, sichere Evakuierungen zu gewährleisten und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Zudem wolle man das afghanische Volk unterstützen, die Errungenschaften der letzten 20 Jahre zu sichern. [Die DLF 14 Uhr-Nachrichten]


Aus der Briten Klugheit werd' ich nicht recht schlau. Es klingt so, wie 1961 am amerikanischen Desaster in der Schweinebucht: (Boris Johnson:) „Aber John! (F. Kennedy), die Schweinbucht? Ach was, pisse! Wir stehen schon tief in Havanna. Fidel putzt mir grad' die Stiefel!“ Wo will die Nummer G8 (Russland) und die Nummer G9 (VRC) diesen armen, wie großmäuligen Plebs J. überhaupt noch ernst nehmen, dass „... angesichts der Machtübernahme durch die Taliban sei es entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeite.“ Sie merken, hier handelt es sich neben Versagern um die komplette Auflistung völliger Idioten!

Nein, da bin ich mir sicher: die Katja Mielke schicke ich nun nicht zum Boris, der offensichtlich gar nicht weiß, was in seinem ehemaligen Protektorat schon seit 15 Jahren (!), da regierte sein Kollege David Cameron, so los ist. Der Boris bindet die Katja doch glatt vor eine britische Kanone und feuert ihr die Kugel durch den Leib. „Wir Europäer waren immer schon die grausam phantasievollen Schlächter. Was, Matou?“

… der glatte Hinauswurf aus dem Salon meines bewährten Perückenmachers. Ich habe den Namen 'Johnson' in seiner direkten Gegenwart gebraucht. Logisch! Bei dieser erbärmlichen britischen Krücke-Perücke. Ihn beleidigt besonders, dass dies Echthaar sei: „Dem würde ich Katzenfell verordnen!“ Aua, Matou!
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