Sleepy Joe jagt den Bären Wladimir

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Maren
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Sleepy Joe jagt den Bären Wladimir

Beitrag von Maren »

Sleepy Joe jagt den Bären Wladimir

ein bissiger Kommentar von Rüdiger Rauls zum Kläffen eines Zahnlosen

Was war denn das? Nach all den Anschuldigungen, Vorwürfen und Drohungen des US-Präsidenten und seines Anhangs gegenüber Putin und den anderen russischen Schurken, hätte man doch wohl erwarten dürfen, dass Biden ordentlich mit der Faust auf den Tisch haut und dem rotzfrechen Wladi zeigt, wo der Hammer hängt. Aber nichts dergleichen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, man habe Komplimente und Nettigkeiten ausgetauscht, gar gescherzt miteinander. So stellten denn die Russenfresser aus Frankfurt auch enttäuscht fest, dass diese Veranstaltung so „ganz nach dem Geschmack Putins“ war.

Nach Punkten ist dieser Video-Zweikampf anscheinend an den Russen gegangen, wie man aus dem niedergeschlagenen Bericht der FAZ schließen muss. Was ist denn nur in diesen alten Biden gefahren?
Tritt so der Führer der freien Welt einem Schurken und Despoten gegenüber? Scherze?
Ist das der Ton, den der Papst der Westlichen Wertegemeinschaft gegenüber einem Menschenschinder anzuschlagen hat? Komplimente? Kann man nach all dem Geschrei über die russischen Bedrohungen vom Leuchtturm der Demokratie nicht ein grelleres Licht auf Putins Verfehlungen erwarten?

Nun ist es nicht mehr so weit her mit der Strahlkraft dieses Leuchtturms und schon gar nicht mit der seines hinfälligen Leuchtturmwärters Biden. Nach all den Pleiten der letzten Jahre von Irak über Myanmar bis Afghanistan gleicht seine Strahlkraft nur noch der eines Teelichts. Dieses Licht nährt sich aus den züngelnden Flämmchen auf der verbrannten Erde, die die demokratischen Missionierungsversuche und Kreuzzüge unter dem Feldzeichen der Menschenrechte überall in der Welt hinterlassen haben.

Aber selbst am Standort dieses Leuchtturms, den USA, glaubt der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mehr an die Demokratie amerikanischen Zuschnitts. Mehrheitlich hält man sie nicht mehr für den Exportschlager, der sie einmal gewesen war. Wenn es aber so duster aussieht in den USA, was treibt dann Biden und seine Leute um? Weiß er nicht um die Stimmung in seinem Land, dass er sich zusätzlich noch Ärger ins Haus holt, mit den Russen, den Chinesen, den Iranern, Nordkorea, Venezuela, Kuba, Weißrussland, Afghanistan, der Türkei und vielen anderen auch? Mitwem liegen die Amerikaner eigentlich nicht überkreuz?

Viele dieser Konflikte hat Biden von Trump übernommen. Aber bisher hat er sich auch kein Bein ausgerissen, sie beizulegen. Im Gegenteil: Kaum scheint sich die Lage nach Telefonaten und Video-Konferenzen beruhigt zu haben wie unlängst mit China, wird durch die Absage der Vertreter der US-Regierung an der Teilnahme der Olympischen Spielen neuer Essig in den Wein gegossen. Dabei waren sie offiziell gar nicht eingeladen. Es handelt sich also um einen konstruierten Konflikt. Auch die Konfrontation mit Russland nahm erst nach den Telefonaten zwischen Biden und Putin so
richtig Fahrt auf.

Will Biden um alles in der Welt gegenüber der eigen Bevölkerung den Eindruck vermeiden, er könnte führungsschwach und nicht kämperisch genug sein? Die Amerikaner brauchen nach dem verlorenen Krieg gegen den Terror und dem schmählichen Abzug aus Afghanistan Streichelheiten für die wunde Großmacht-Seele. Bloß nicht wieder in Selbstzweifel und Depression verfallen wie nach dem Vietnam-Krieg, wo das Land über Jahre gespalten und handlungsunfähig war!

Durch hyperaktives Handeln und markige Worte gegenüber den großen Rivalen in Moskau und Peking soll der Eindruck von alter Stärke wiederhergestellt werden. Denn die Niederlage in Afghanistan war noch schlimmer als die in Südost-Asien vor 50 Jahren. Gaben sich damals die GI's einer Guerillaarmee geschlagen, die von der UdSSR, China und Nord-Vietnam unterstützt worden waren, so musste in Afghanistan die größte Militärmacht (USA) und das größe Militärbündnis der
Welt (NATO) sich einer zusammengewürfelten Truppe geschlagen geben, die von nirgendwo handfeste Unterstützung erhalten hatte. Welche eine Blamage.

Um so größer scheint nun der Druck auf Biden zu lasten, die Amerikaner wieder innerlich aufzurichten. Wie gelingt das am besten? Durch neue Aufgaben, neue Ziele, neue Bedrohungen. Und wer bietet sich da besser an als China und Russland, die altvertrauten Schurkenstaaten? Seitdem befeuern Politiker, Geheimdienste und Meinungsmacher im Westen den Konflikt mit China und Russland.

Andererseits aber ist die Führung in Washington nach dem medialen Veitstanz der vergangenen Wochen sehr bemüht, den Konflikt nicht zu sehr hochschaukeln zu lassen, dass er allzu große Unruhe in der eigenen Bevölkerung verursachen könnte. Deshalb die schnellen Angebote an Russland und China, sich zu treffen und auszutauschen. Das erweckt den Eindruck, alles unter Kontrolle zu haben.

Aber die Video-Konferenz mit Putin hat nicht gerade den Eindruck hinterlassen, dass Biden den russischen Bären im Griff hat. Es scheint eher umgekehrt, wie den enttäuschten Kommentaren der FAZ in den Tagen nach dem Gipfel zu entnehmen ist. Noch kann er sich das Fell des Bären nicht vor den Kamin legen.

Auch die Absage an Xi Jingping bezüglich der Olympischen Spiele war kein Fangschuss und bringt Biden im Westen mehr Ärger als in China. Xis Kopf hängt ebenfalls noch lange nicht über Bidens Kamin. Die beiden machen einen kraftvolleren Eindruck als der tattrige Biden, und zumindest Xi hat selbst nach Untersuchungen westlicher Forschungs-Institute einen wesentlich größeren Rückhalt in seiner Bevölkerung.
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