Über die Kritiker der Elche

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Maren
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Über die Kritiker der Elche

Beitrag von Maren »

„... keinen Grund, die militärischen Maßnahmen (zur Ukraine) zu unterbrechen!“
ein erinnerndes Kalender-Blatt von Hans-Jörg Kramer
Keinen Grund zu unterbrechen 1.jpg
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„Glücklich plantschende Bundeswehr!“ - Die Bunte, 1999

Verehrte Leser!

Solch eine perfide Niedertracht gegen alle Humanität in … äh! Mitte Europas! Sicherlich steigt in Ihnen angesichts der Überschrift („... keinen Grund, … zu unterbrechen!“) persönlich nun die Wut über den 'Imperator im Kreml' auf … (Aber, lieber Kreml!) … Da darf ich jetzt etwa rasch aufsteigende Sorge im Kreml von Moskau über viel 'gesunde Wut aus Deutschland' beruhigen. Es ist doch kein O-Ton Präsident Wladimir Putins, sondern O-Ton unseres hochverehrten Bundesverteidigungsministers Rudolf Scharping (SPD) vom 11. Mai 1999.

Emittiert hat Herr Scharping seine sehr akkurat wie bestimmt geäußerte 'Un'-Unterbrechbarkeit jeglicher 'militärischer Maßnahme' … (uups, spricht hier etwa wieder wer von Angriffskrieg ?) … an Tag 48 in der werte-geleiteten, verantwortlichen NATO-Schutz-Operation [R2P] und 'Zugriff' auf Belgrad. Wo Kinder sterben, Frauen und Männer. Gebärende. Sowieso. Aber auch zufällig: Staatsbürger aus der Volksrepublik China … 2022 der einzige dauerhaft hebbare Staatsschatz aus 1999, den China jetzt in Anbetracht androhender US-Sippenhaft 'wegen Sanktionsverletzung' gehörig Biden-um-die-Ohren haut. (Denn: Ihr 'bombed' uns: Chinesen) „Das Archiv lügt nicht!“, würde man so im Sat1-Sport sagen.

Sie, lieber Leser, könnten sich sicherlich noch genau an den Frühsommer 1999 und an den Europarat im französischen Strasbourg erinnern … und erinnern, dass Sie sich bestenfalls zu ersterem Fakt, dem eines wieder galanten Frühsommers, jedoch nicht zu Letzterem erinnern könnten ... Denn bekanntlich kam damals aus Strasbourg nix, gar nichts. Zum Erinnern. Was ja auch kaum Wunder, denn europäische Menschenrechts-Räte des 'Europarats' sind oft wenig begnadete Kaufleute - im Sinne Rechenkünstler des Summierens (von Angeklagten) - also mussten diese Kaufleute der Menschenrechte sich wochenlang vergraben, „weil sie mit der allgemeinen Menge an nötigem Rausschmiss aus der Ratsversammlung überhaupt nicht klar kamen.“ Sie scheiterten einfach an der Vielzahl berauschter EU-Friedensordnungs-Zerstörer, am Nummerieren dessen und Summieren.

„Die Kritiker der Elche waren mal (48 minus 21) viel dauerhafter selber welche“

Wie schon gesagt: Herr Verteidigungsminister Scharping äußerte sich also an Tag 48 (dem 11. Mai 1999) in einer sogenannten 'militärischen Maßnahme'. Nicht ganz klar, ob er diesen insgesamt sehr euphemisch klingenden Begriff aus einem Wörterbuch der Volksbefreiungsarmee oder der russischen Armee entnommen hatte. Eines ganz sicher nicht: aus einem der NATO, denn die ist bekanntlich ein reines Verteidigungsbündnis! - „Und das Bündnis hält christlich nur wieder die andere Backe hin.“

In 2022 - präziser an Tag 21 - der nächsten militärischen Maßnahme, und noch präziser: diese begrifflich abgewandelt in den noch strafferen Begriff einer russischen Spe Z ial - Operation stellt sich wieder Shoigu/Scharpings Antwort auf journalistische Anfrage ('hören wir da auf') … „kein Grund aufzuhören!“. Wobei die Nicht-Angriffs-Krieger von der Weltfirma „NATO und 1999“ schrill anno Domini 2022 die Anklage auf 'Ihr russischen Angriffskrieger!' umstellen, also Scharpings Antwort von damals in der Rückschau einer solch schweren Anklage Shoigus jetzt eher schon leichtgewichtiger scheint ...

Seit ca. 14 Tagen
wird uns allgemein geläufig: der Bendler-Block und also Frau Ministerin Lambrecht (wiederum SPD) kennen das, was 'Bellingcat nicht kennt', nämlich den geheimen Aufmarschplan 'der Russen'.
Frau Marschallin Lambrecht geruhen also mit der Stoppuhr neben diesem hoch geheimen russischen Aufmarschplan zu stehen und stellen mit Befriedigung fest: „Das russische Alpaka lahmt und wird so die Anden-Querung zur Kiewer Entnazifizierung niemals schaffen!“

Ja das ist endlich mal etwas völlig anderes, wenn verdiente 'Stalingrad-Enkelinnen' ihr Urteil nicht mehr von einem provisorischen Feldflugplatz, sondern vom bequemen Sofa her abgeben dürfen.
Nun hat Russland vermutlich eine etwas andere Aggressions-Doktrin als die USA, die bekanntlich mit Schokolade erst einmal alles niederlegen „bevor wir dann kommen!“ - Ja is' schon blöd, wenn einem der überaus üble Ruf 'der Russsäää kommt' – anhängt. Da muss man den vermutlichen Nahkampf auf menschenfreundliche Weise umstellen (klingt zynisch?) - auch wenn man weder auf die eine oder andere Weise vermeidet, nicht nach Den Haag (IstGH) zu kommen. „Und glauben Sie ja nicht, dass der Amerikaner den Russen (auch) aus Den Haag rausbomben wird, wie er es sich - schon angekündigt - für US-Amerikaner vorbehält.“

Liberty-Award-Preisträger Martin Durm
weiß es bereits, wie russische Soldaten den befürchteten Häuserkampf in Charkiw oder Kiew vornherein vermeiden werden. Der Nahost-Experte der ARD verkündet dies im Deutschlandfunk am 17.03. um 08.26 Uhr: „Russen werden es tun mit Chlorgas und Sarin – wie sie es seit 2015 in Syrien trainiert haben.“ - Das von Herrn ARD-Durm ist doppelt perfide, denn er behauptet schlicht, es habe in Syrien 'Chlorgas und Sarin' gegeben … und dann auch noch punktgenau – nicht von Herrn Assad – sondern 'vom Russen himself'. - Was sehr präzise bedeutet: Unsere Öffentlich-rechtlichen besitzen keinerlei Programm-Grundsätze mehr, die sie auch in schwierigen Zeiten exakt zu beachten hätten – aber besitzen nun sehr viel verdrehenden Sportpalast-Goebbels! „Und wollt Ihr die totale Lüge? Totaler, als es sie je gegeben hätte? ...“

Aber lesen Sie selbst, was Russland von Tag 21 bis maximal Tag 48 (von 99 Tagen NATO-Einsatz in Serbien) „noch etwas exakter klären darf“! … für uns deutsche Endverbraucher vom heimischen Sofa

Deutschlandfunk am 11.Mai 1999

Capellan: Am Telefon begrüße ich nun Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, SPD. Guten Morgen Herr Scharping!

Scharping: Guten Morgen!

Capellan: Herr Scharping, erst der irrtümliche Beschuss der chinesischen Botschaft in Belgrad, der auf einen ja mehr als peinlichen Fehler des amerikanischen Geheimdienstes zurückgehen soll,

Scharping: Das kann man wohl sagen, ja!

Capellan: ... und dann gestern die Ankündigung, die jugoslawische Armee werde sich zumindest teilweise aus dem Kosovo zurückziehen. Der Druck auf die NATO, nun doch einem befristeten Waffenstillstand zuzustimmen, dürfte damit doch größer werden?

Scharping: Nein, ich sehe das anders: erstens weil in einer militärischen Aktion solche auch tragischen Fehler leider nicht völlig zu vermeiden sind - ich denke, es wird kein dauerhafter politischer Rückschlag daraus werden -, und zweitens, weil sich diese Meldung von Tanjug gestern doch als ein nicht zu erhärtendes Propagandamanöver entpuppt. Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass dieser Abzug wirklich stattfindet. Im übrigen frage ich mich, wem sollte eine Feuerpause nutzen.

Capellan: Aber wem schadet sie? Was würde das atlantische Bündnis denn wirklich verschenken, wenn es nun einen befristeten Waffenstillstand billigen würde, um Milosevic zu testen oder von mir aus auch vorzuführen?
Scharping: Ich meine, getestet ist er ja nun wirklich über Jahre hinweg, und in diesen acht Jahren seit 1992 hat er den vierten Krieg auf dem Balkan begonnen. Er hat alleine jetzt im Kosovo rund 1,5 Millionen Menschen vertrieben, vermutlich über 100 000 umgebracht. Wenn dann die ganze Luftaufklärung und die Fernmeldeaufklärung keinen einzigen Hinweis darauf ergibt, dass nur ein einziger Soldat abgezogen wird, dann ist das ein weiterer Test. Und dass Milosevic gleichzeitig signalisiert, er wolle dann aber 30 000 Soldaten im Kosovo behalten, viel mehr als beispielsweise im Oktober des letzten Jahres international vereinbart war, dass er den Zynismus aufbringt, sagen zu lassen, diese 30 000 sollten die Rückkehr von Vertriebenen überwachen und sichern, das ist der Zynismus eines Menschen, der sagt, die Mörder sollen die Opfer der Vertreibung überwachen.

Capellan: Dennoch noch einmal gefragt: Was würde man sich denn vergeben, sollte man diesem Waffenstillstand nun doch zustimmen?

Scharping: Wer einer befristeten Feuerpause das Wort redet, muss sagen, was er danach tun will. Er muss vor allen Dingen einschätzen, was in dieser Befristung eigentlich geschieht. Da ist dann ein ungestörter Nachschub an Waffen und Munition für die jugoslawische Armee im Kosovo möglich, und das würde die mittlerweile beachtlichen Ergebnisse der Einschränkung von Kampfkraft und Mobilität der jugoslawischen Armee im Kosovo wieder ins Gegenteil verkehren. Gleichzeitig muss man sich überlegen, was das als politisches Signal bedeutet und was es auch innerhalb Jugoslawiens bedeutet, wo die Zeichen sich mehren, dass die Opposition gegen Milosevic, der Unmut, der Unwille, dass das alles zu wachsen beginnt.

Capellan: Auf der anderen Seite muss man ja sehen, dass Russland und vor allem jetzt auch China eine solche Feuerpause fordern, um sich überhaupt an einer möglichen Friedenslösung im Rahmen der Vereinten Nationen zu beteiligen?

[Anm.: Herr Scharping zum Thema: bedingungslose (ukrainische) Kapitulation]

Scharping: Russland fordert etwas anderes, gemeinsam mit den westlichen Staaten der G7, nämlich einen nachprüfbaren vollständigen Rückzug der jugoslawischen Armee, die Garantie dafür, dass die Flüchtlinge und Vertriebenen zurückkehren können und das unter internationalem Schutz. Wir haben ja als NATO, als westliche Staaten immer wieder gesagt, wenn es einen nachprüfbaren Rückzug oder den Beginn davon gibt, und zwar einen Rückzug, der am Ende vollständig sein wird, dann können die Waffen sofort schweigen. Es bleibt unverändert bei dem, was wir von Anfang an gesagt haben und dem ich persönlich aus vollem Herzen zustimme: Das Morden beenden bedeutet, dass auch die Waffen schweigen.

Capellan: Wie wollen Sie denn China hier noch ins Boot holen, ohne einen Waffenstillstand?

Scharping: Der Bundeskanzler wird nach Peking fahren, und ich bin ganz sicher, dass er zu einer realistischen Betrachtung beitragen kann. Es ist so wie im März: Auch China wird am Ende seine weltweiten Interessen, seine Beziehungen zum Westen, seine wirtschaftlichen Chancen nicht ausgerechnet von einem Diktator auf dem Balkan abhängig machen.

Capellan: Aber da wären doch jetzt deutlichere Zeichen gefragt? Eine Verurteilung des Angriffes auf die chinesische Botschaft wurde im Weltsicherheitsrat verhindert, erwartungsgemäß muss man sagen, obwohl das ja andererseits das deutlichste Zeichen wohl in Richtung Peking gewesen wäre.

Scharping: Ja, aber auch da rate ich zu einer realistischen Sicht. China wird sich daran erinnern, dass es beispielsweise aus höchst eigenartigen Gründen der Verlängerung eines UN-Mandates zur Überwachung der mazedonisch-jugoslawischen Grenze widersprochen hat und dass dies zu einer Destabilisierung auf dem Balkan beigetragen hat. Vor diesem Hintergrund: die internationale Staatengemeinschaft, auch China, die Vereinten Nationen insgesamt haben ein Interesse daran, die Konflikte auf dem Balkan zu beenden, und zwar auf eine Weise, die dauerhafte Stabilität garantiert. Man darf nicht vergessen, dass in der Zeit von 1992 bis 1998 sich der Weltsicherheitsrat insgesamt 83mal mit dem Balkan und der Situation im ehemaligen Jugoslawien beschäftigt hat. Alle Resolutionen des Weltsicherheitsrates sind gebrochen worden, mit einer einzigen Ausnahme: das Mandat nach dem Abkommen von Dayton und nach der robusten militärischen Garantie einer Gewaltfreiheit in Bosnien-Herzegowina. Das ist das einzige, was eingehalten worden ist. Das spricht sehr dafür, dass sie ohne massive und glaubwürdige Präsenz in einem solchen Gebiet wenigstens Gewaltfreiheit nicht werden erreichen können.

[Anm.: Herr Scharping zum Thema: des schleichenden militärischen Fortschritts]

Capellan: Herr Scharping, Sie haben eben betont, die NATO-Luftangriffe hätten bereits viel gebracht, aber die Vertreibung der Menschen aus dem Kosovo konnten sie ja nicht aufhalten. Wie soll es denn nun weitergehen?

Scharping: Die Maßnahmen der NATO haben dazu geführt, dass Kampfkraft und Mobilität der jugoslawischen Armee im Kosovo sehr deutlich eingeschränkt sind. Wir haben deutliche Hinweise darauf, dass es in der sogenannten "Moral der Truppe" erhebliche Schäden gibt, dass immer mehr Kommandeure am Sinn der gesamten Operation zu zweifeln beginnen. Vor diesem Hintergrund will ich eine Feststellung bekräftigen, die ich auch aus Belgrad höre: Das Volk will den Frieden und die Stimmen mehren sich, ob es jetzt der ehemalige Generalstabschef oder die Stellungnahme des montenegrinischen Ministerpräsidenten, gemeinsam mit dem Belgrader Oppositionspolitiker Djinjic, dass in Serbien der Realismus wächst und die Einsicht, dass man diese verbrecherische Politik im Kosovo nicht fortsetzen darf. Vor diesem Hintergrund, man könnte es beschreiben, obwohl das ein bisschen zynisch klingt - es ist nicht so gemeint -, als einen Wettlauf mit der Zeit. Haben wir im Westen die Geduld und die Konsequenz, das Ziel anzusteuern, das wir uns vorgenommen haben.

Capellan: Also die Angriffe werden weitergehen oder verstärkt werden?

Scharping: Es gibt keinen Grund, die militärischen Maßnahmen zu unterbrechen. - Haben wir die Geduld und die Konsequenz, das Ziel anzusteuern und es dann auch zu erreichen. Ich bin sicher, wir werden es erreichen. Oder erlauben wir Milosevic erneut das zu tun, was er zuvor schon mehrfach getan hat und was Tausende von Menschen das Leben gekostet hat.

Capellan: Der Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping war das im Deutschlandfunk. Ich danke Ihnen und auf Wiederhören!

Liebe Leser, der deutsche Triumph-Minister Scharping äußert sich ungefähr … der russische … Shoigu … gar nicht. Denn Schweigen ist (ihm) Gold (dem Russen). Haben Sie also die Geduld - wie weiland Sindbad und seine märchenhaften Sieben Seereisen – und die Konsequenz Scharpings, das Ziel – wiederum (fast) in der Mitte dieses Friedenskontinents Europa 'anzusteuern'.

… und freuen Sie sich schon: die Anklage Jens Stoltenbergs: „der Russe plane den Einsatz chemischer Kampfstoffe“, hat der Deutschlandfunk bereits einen Tag vorher vor-produziert und wird sie morgen früh senden. Endlich eine Rundfunk-Anstalt, die heute schon weiß, was morgen passiert.
Keinen Grund zu unterbrechen 2.jpg
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„Wir zeigen Ihnen Zukunft!“ - Protokoll über ein am Freitag 18.03.22 geführtes Interview mit Jens Stoltenberg, Standbild: vom Verfasser vom Donnerstag (!) 17.03.22, Deutschlandfunk
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