Miosga und die Vasallenfrage

Politmagazine - das einstige Tafelsilber der öffentlich-rechtlichen Anstalten - verkommen nach Ansicht von Medienexperten zusehends zu Verbrauchermagazinen und erreichen nach einer Studie zum Thesenjournalismus bei sämtlichen Leistungskriterien kaum mehr als 30 Prozent Zustimmung. Was ist passiert und wie lässt sich der Bedeutungsverlust aufhalten?
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Maren
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Miosga und die Vasallenfrage

Beitrag von Maren »

Begibt man sich mit dem Wort „Vasall“ in exklusive Gesellschaft von Reichsbürgern und AfD-Rechtsaußen?

9. 09. 2024 | In einer Talkshow im bewährten Alle-Gegen-Eine-Format hat Moderatorin Caren Miosga Sahra Wagenknecht vorgeworfen, mit dem Wort vom Vasallenkanzler Scholz begebe sie sich in exklusive Gesellschaft von Reichsbürgern und AfD-Rechtsaußen. Stimmt das?

In der nach ihr benannten Talkshow Caren Miosga warf die Fernsehberühmtheit Caren Miosga der Politikberühmtheit Sahra Wagenknecht vor, dass sie den Namen, den sie sich erarbeitet hat, als Marke nutzt. Die Multimillionärin warf der Millionärin auch vor, dass ihr Eintreten für die Armen nicht ehrlich sei, weil ihre Redaktion trotz intensiver Recherchen keine Belege für Tafel-Besuche Wagenknechts gefunden habe. Außerdem sitze sie zu oft in Talkshows.


https://norberthaering.de/propaganda-zensur/begibt-man-sich-mit-dem-wort-vasall-in-exklusive-gesellschaft-von-reichsbuergern-und-afd-rechtsaussen/
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Maren
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Miosga präsentiert: Die große Wagenknecht-Show

Beitrag von Maren »

Miosga präsentiert: Die große Wagenknecht-Show

Dass die ARD-Talkshows der BSW-Gründerin eine noch größere Bühne bieten könnten als bisher, schien ausgeschlossen. Doch dann kam Caren Miosga auf die Idee, Wagenknechts Rhetorik zu entlarven. Es ging dramatisch schief. […] Mit ihren Returns auf Miosgas Vorhaltungen konnte Wagenknecht nebenbei und unwidersprochen inhaltliche Punkte machen. Mit anderen Worten, die große Sahra-Wagenknecht-Show, befeuert von der Selbstüberschätzung Miosgas, nahm ihren Lauf.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 72081.html

Bei Caren Miosga soll Sahra Wagenknecht so dermaßen offensichtlich bloßgestellt werden, dass man sie aus Mitleid fast zur Kanzlerin machen will. Nur ihr Parteiprogramm spricht noch dagegen. […] „Wären Sie da, wo Sie stehen, wenn die Medien Sie nicht mit aufgebaut hätten?“ Caren Miosga stellt diese Frage an die Vorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknechts, und man muss kein arrivierter Talkshowzuschauer sein, um mitzufragen: „Frau Miosga, haben Talkshowmoderatoren wie Sie Sahra Wagenknecht groß gemacht?“ […]

Und irgendwie ist das, unabhängig von allen politischen Problemen, die man mit dieser Partei hat, schon toll. Dass diese zarte, viel zu gerade sitzende Ostfrau, Kind iranisch-deutscher Eltern, die wirklich nicht im Verdacht steht, jemals mit jemandem ein Bier getrunken zu haben, es geschafft hat, Gegenstand eines Personenkults zu werden. Wenn eine wie Sahra Wagenknecht also Populismus kann, dann muss das Volk ja offener, wohlwollender, toleranter gegenüber den Andersartigkeiten der anderen sein, als es Wahlergebnisse vermuten lassen. […]

Wagenknecht hat ein paar ziemlich fragwürdige Ansichten zum Beispiel zu den Themen Corona-Maßnahmen, Wladimir Putin, Migration. Es wäre gut, wenn man sie schon einlädt, mit ihr über diese Inhalte zu reden, auch mal ins Detail zu gehen, damit Zuschauer und Wähler entscheiden können, ob sie das wirklich gut finden. Aber könnte man bitte aufhören, Wagenknecht zwanghaft bloßstellen zu wollen, bevor das allzu menschliche Volk sie ausgleichend zur Kanzlerin wählen muss.

https://www.sueddeutsche.de/medien/caren-miosga-tv-kritik-sahra-wagenknecht-bsw-lux.QqfC7PAAKUKjbjtFw8sfS5
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