Presseschau

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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

ProSiebenSat.1-Vorstand fordert Anteil an Rundfunkgebühr

"Nur fünf Prozent der Zuschauer von ARD und ZDF sind unter 30 Jahre alt. In der Zielgruppe von 14 bis 29 Jahren erreichen wir mit 'Pro7 News' deutlich mehr Zuschauer als Tagesschau und Heute zusammen."

http://www.stern.de/wirtschaft/news/gez ... 19408.html

"In dem Maße, in dem wir die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mit übernehmen, finden wir es sachgerecht, dass diese Inhalte aus öffentlichen Mitteln finanziert oder mitfinanziert werden", sagte ProSieben-Sat1-Vorstand Conrad Albert der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er forderte einen Systemwechsel.
"Die öffentliche Finanzierung darf sich nicht länger an der Institution festmachen, sondern am Inhalt."
Jedes Medienhaus, das gesellschaftlich relevante Inhalte liefere, solle über öffentliche Gelder gefördert werden – und nicht nur ARD und ZDF, sagte der Manager.

http://www.abendblatt.de/kultur-live/tv ... buehr.html

Das System der öffentlich-rechtlichen Sender sei zwar wichtig für die Meinungsvielfalt in Deutschland und solle auch weiter bestehen, sagte Albert weiter. Man könne aber fragen: „Warum leisten wir uns eigentlich zwei Anstalten, ARD und ZDF? Braucht es wirklich acht Milliarden Euro, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen?“

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 06582.html

Hinweis I: ARD und ZDF haben bei den 14 bis 29jährigen einen Marktanteil von ca. 5%. Das heißt aber nicht, dass sie nur 5% dieser Zielgruppe erreichen.
Hinweis II: Fast 10 Mio. Menschen haben sich 2016 durchschnittlich die 20-Uhr-Ausgabe der tagesschau (Im ERSTEN sowie den DRITTEN) angeguckt. https://www.tagesschau.de/inland/tagess ... n-101.html
Hinweis III: 0,8 Mio. Menschen sahen im Schnitt im Jahr 2016 Pro7 Newstime

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1992/

Frage I: In welchen Bereichen übernimmt ProSiebenSat.1 die Grundversorgung?
Frage II: Welchen Beitrag leisten die Sender zur öffentlichen Meinungs- und Willensbildung und dienen damit der Demokratie?
Frage III: Inwieweit berichten sie unabhängig von den Interessen Dritter?
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

CNN-Produzent: Amerikanische Wähler sind "dumm wie Scheiße" - Undercoverprojekt führt Mainstream vor
Diese verächtliche Meinung über seine eigenen Kunden gab Jimmy Carr, Produzent des nicht länger renommierten US-amerikanischen Fernsehsenders CNN, vor versteckter Kamera von sich. Der Skandal kommt für das Medium zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.
Beitrag von Rainer Rupp

"Der Gründer von "Project Veritas" (lateinisch für "Wahrheit"), James O'Keefe III., hat in der zurückliegenden Woche schier Unvorstellbares vollbracht. Innerhalb weniger aufeinanderfolgender Tage hat sein Team mit versteckter Kamera Videos aus dem Inneren von CNN aufgenommen und auf YouTube veröffentlich.

Mit diesen Videos hat er dem vielköpfigen, hochgiftigen, Kriegs- und antirussische Propaganda speienden US-Medien-Ungeheuer sein wahrscheinlich stärkstes Haupt abgeschlagen. Am Freitag vergangener Woche hat das Projekt mit der Veröffentlichung seines vorerst letzten Filmclips auch noch den letzten Fetzen von Glaubwürdigkeit zerstört, der CNN noch verblieben war."
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke hat sich in einem Interview mit dem "journalist" für eine sachlich-nüchterne Berichterstattung ausgesprochen - auch bei emotional geführten Themen. Aus anfänglich kritischen Pegida-Berichten habe man gelernt.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Macher von Trumps Anti-CNN-Video entschuldigt sich

Der anonyme Urheber des Videos, das US-Präsident Trump im Boxkampf mit einem CNN-Mitarbeiter zeigt, hat sich entschuldigt. Er wollte nicht zur Gewalt gegen CNN aufrufen. „Das Meme (Internet-Insiderwitz) wurde als reine Satire gemacht, es war nicht dafür gedacht, zur Gewalt gegen CNN oder irgendeine andere Medienorganisation aufzurufen.“

http://www.tagesspiegel.de/medien/us-pr ... 08986.html

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beispiel für lückenhafte und kontextvermeidende Berichterstattung über eine harsche Satire, die zum Skandal aufgeblasen wurde und CNN nun richtig in die Bredouille bringt...
Wer tatsächliche Hintergründe zum Fall erfahren möchte, der kann selbst recherchieren, indem er auf Twitter dem Hashtag #CNNblackmail folgt - oder alternative Medien liest.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Heute ehrte der Deutschlandfunk die Arbeit des Rubikon mit einem eigenen Beitrag - und verbreitet, während er der Frage, ob und inwiefern der Rubikon denn "verschwörungstheoretisch" wäre nachgeht, selbst Verschwörungstheorien. Konkret: Der Rubikon wird als "Schweizer Initiative" bezeichnet; das waren wir nie - ein Blick ins Impressum hätte genügt, um zu sehen: Wir sitzen - wie auch das ZDF - in Mainz. Und: Aus der Tatsache, dass Beiträge von Jens Wernicke, die unter freier Lizenz veröffentlicht worden sind, später bei KenFM weiterverbreitet werden (was bei einer CC-Lizenz erwünscht und gar nicht verhinderbar ist), schließt der Deutschlandfunk, Wernicke "arbeite für KenFM" und sei also eigentlich Verschwörungstheoretiker. Lustig, lustig, wenn der Mainstream sich als Wächter von Anstand und Moral ausgibt - und dann so etwas dabei herauskommt: "Verschwörungstheorie"... Setzen, Kollegen, offenbar habt ihr überhaupt nicht recherchiert!

Das Magazin "Rubikon": Journalistischer Grenzgänger

"Veränderungen herbeiführen", "Alternativen benennen", mit "exzellenten Autoren": Selbstbewusst präsentiert sich das Magazin "Rubikon" seit gut drei Monaten im Netz. Einlösen können die Macher ihre Versprechen nicht immer. Christiane Enkeler hat für den Deutschlandfunk reingelesen.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Der Deutschlandfunk liebt Rubikon - Verschwörungstheorie im Rubikon oder im Deutschlandfunk?
von Peter Frey
Möchte der Deutschlandfunk, dass wir, wenn wir über ihn berichten, stets in der Einleitung darauf hinweisen, dass die Macher nicht immer ihre Versprechen einlösen können? Zurecht empfänden sie das als Propaganda. Warum tun sie es dann selbst?
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Die Fake-Anne Frank von Aleppo

Mathias Bröckers, 06/07/2017

Das Twitter-Mädchen Bana Al-Abed wurde 2016 mit seinen Tweets aus dem umkämpften Aleppo weltweit bekannt, ihre herzzerreißenden Meldungen und die klare Benennung der Schuldigen – Assad und Putin – machten die Siebenjährige schnell zu einem Star in den westlichen Medien. Und das blieb sie, auch als aufflog, das Bana gar kein Englisch spricht und gar nicht schreiben kann und ihr account “operated by mom” war – einer Mutti, die offenbar nichts Besseres zu tun hatte, als nach den Bombenangriffen, die sie mit ihrer Tochter angeblich gerade knapp überlebt hatte, propagandagerechte Tweets abzusetzen. Zweifel waren da nicht angebracht, die “New York Times” taufte die süße Social-Media-Maus “Anne Frank von Aleppo” und da wollte sich auch die “stern”-Redaktion nicht lumpen lassen – schließlich verfügt man im Haus Gruner&Jahr über legendäre Expertise für Tagebücher aus der Hitlerzeit. Das dann aber der Blog “Blauer Bote” einen “Stern”-Artikel über den Fall Bana als Fake News und Propagandafälschung auseinander nahm, wollte man sich nicht bieten lassen und schickte dem Blogger eine Abmahnung. Doch der nahm sich den Medienanwalt Markus Kompa, der auf Telepolis den Fall geschrieben hat, und wird am 14. Juli vor dem Gericht im Hamburg dafür sorgen, dass sich der “Stern” einmal mehr bis auf die Knochen blamiert. Ein Richter, der die detaillierte Dokumentation des “Blauen Boten” über Bana aus Aleppo zur Kenntnis nimmt wird wohl kaum anders können, als die “stern”-Fritzen kräftig abzuwatschen.

Hier die ausführliche Recherche (Blauer Bote) über den Missbrauch des Kindes Bana Alabed für die Kriegspropaganda gegen die syrische und russische Regierung, die skandalösen Methoden, Fälschunge, Ungereimtheiten und eklatanten Widersprüche:

Bana Alabed aus Aleppo Teil 1

Das „siebenjährige syrische Twittermädchen“ Bana Alabed ist mittlerweile bei der Londoner PR-Agentur The Blair Partnership unter Vertrag, welche auch die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling als Klientin ausweist und in engem geschäftlichen Zusammenhang mit Letzterer steht. Außerdem ist Bana Alabed seit dem 12. Mai 2017 türkische Staatsbürgerin. Und sie schreibt ein Buch. Bana ist eines der Kinder, die im Syrienkrieg – und hier speziell in Aleppo – für Propaganda mißbraucht wurden und immer noch werden.

Hier: http://blauerbote.com/2017/07/05/bana-a ... us-aleppo/

Bana Alabed aus Aleppo – Teil 2
Hier: http://blauerbote.com/2017/07/05/bana-a ... po-teil-2/

Aktuell auch im Rubikon
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Warum viele Journalisten der Polizei alles glauben
Wie das Konstrukt der “privilegierten Quelle” der Glaubwürdigkeit der Presse schadet:

Man denke nur an die NSU-Morde: Nahezu die gesamte Presse zweifelte über Jahre hinweg nicht das rassistische Narrativ der Sicherheitsbehörden über die „Dönermorde“ an.

Es handelt sich bei der privilegierten Quelle um eine aus einigen Urteilen abgeleitete Regel, keine Gesetzmäßigkeit. Es ist zwar nachvollziehbar, dass es bequem für Redaktionen ist, nicht jede Polizeimeldung über einen Autounfall nachrecherchieren zu müssen. Doch wie kann eine Presse behaupten, sie sei frei und unabhängig, wenn sie staatliche Quellen nicht gleich behandelt wie alle anderen auch? Ist ihr nicht klar, dass sie funktionalisiert wird? Nämlich von der Seite, die von der ungefilterten Weitergabe und dem Nicht-Hinterfragen ihrer Mitteilungen profitiert.
https://medium.com/@lorz/warum-viele-jo ... c6e30f8af4
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Aus dem Redaktions-Mülleimer der Tagesschau

Welche Tatsachen fallen der "institutionellen Zensur" der Massenmedien zum Opfer?
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, teilte am 30. Juni auf einer Pressekonferenz in Genf mit, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien mindestens 440 000 Syrien-Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Tendenz zunehmend; bis Jahresende dürften es noch einmal eine halbe Million Menschen werden. Rückkehr-Zentren seien die Regionen Aleppo, Hama, Homs und Damaskus. Hauptsächliche Motive der Rückkehrer seien die Kontaktsuche zu ihren in der Heimat verbliebenen Angehörigen und die Sorge um zurückgelassenes Eigentum. Auf ganz Syrien bezogen seien die Voraussetzungen für eine sichere Rückkehr allerdings bei weitem noch nicht gegeben, erklärte das UNHCR.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Herr Rundfunkrat fragt Herrn Fernsehrat
Wie funktioniert die Aufsicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Was passiert, wenn Zuschauer Programmbeschwerden einreichen? Und was machen eigentlich diese so genannten Freundeskreise, die immer im Hintergrund tagen? Zwei Mitglieder der Kontrollgremien des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und des Westdeutschen Rundfunks (WDR) unterhalten sich über ihre Aufgaben dort, was gut funktioniert und wo es Verbesserungsbedarf gibt.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

G20-Doku: Materialsammlung zu Polizeigewalt und Behinderung der Presse

Wer bei den Protesttagen gegen den G20-Gipfel in Hamburg Polizeigewalt oder Einschüchterungen gegen Pressevertreter oder Anwälte aufgezeichnet hat, kann sein Material auf einer neuen Dokumentationsseite zur Verfügung stellen. „G20 Doku“ trägt Vorfälle zusammen und versucht damit, zur Aufklärung der Geschehnisse in Hamburg beizutragen.

https://netzpolitik.org/2017/g20-doku-m ... er-presse/
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Im Gerichtsverfahren Stern-Journalist Marc Drewello und Stern gegen den Blogger Blauer-Bote zum Propagandafall um das kleine Mädchen Bana Alabed hat das Landgericht Hamburg zugunsten von Stern/Drewello entschieden. Die Wahrheit, Fakten und Beweise spielten dabei keine Rolle, wie die Vorsitzende Richterin betonte. Entscheidend sei, ob der Journalist absichtlich die Unwahrheit geschrieben habe und dass dies direkt nachweisbar ist („Sie kennen ja nicht die inneren Vorgänge in der Stern-Redaktion“). Es könne dabei dem Journalisten nicht zugemutet werden, selbstständig zu erkennen, dass es sich um eine Lügengeschichte handelt oder dass da etwas faul ist.

Hinweis: Es wirft ein neues Licht auf die Debatte um Glaubwürdigkeit, "alternative Fakten" und Fakenews, wenn Journalisten nicht zugemutet werden kann, selbstständig Lügen zu erkennen. Diese Berufsgruppe will für ihre Rezipienten, Abonnenten und Zwangsbeitragszahler Tagesgeschehen und politische Zusammenhänge "einordnen". Ob das hohe Gericht mit seiner Einschätzung des Journalisten-Intellekts der Zunft nicht einen Bärendienst erwiesen hat?

Interpretation des Bloggers Jo Menschenfreund: Wenn in den Medien ein Artikel steht, kann der keine "FakeNews" sein, weil das ja von einem Journalisten ist. Diesem könne man aber nicht zumuten, sich über alle Details in seinem Bericht eingehend zu informieren. Das bedeutet m.E. einen Freibrief für die Massenmedien, nach belieben Gerüchte, FakeNews, Propaganda zu verbreiten, ohne dass man das als solche bezeichnen darf.

Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (1)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (2)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (3)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (4)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (5)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (7)
Kanzlei Kompa: Stern und Marc Drewello ./. Blauer Bote (8)
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei Sachsen-Anhalts sieht „eine ganze Menge Einsparmöglichkeiten“ bei den Rundfunkanstalten: den Abbau von Doppelstrukturen, mehr Kooperationen im Ausland sowie eine Fokussierung auf Nachrichtenangebote. Bei der Unterhaltung könne dagegen gespart werden. Robra: „Formate, die sich gegenüber den Privaten in nichts mehr unterscheiden, sollten zurückgefahren werden.“

Rainer Robra: „Programme wie der MDR sollten sich noch stärker auf die Landesebenen konzentrieren. Viele kulturelle Highlights gehen in Hörfunk und Fernsehen nicht über den Sender. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Drittprogramme sollen auch das Heimatgefühl der Menschen stärken. Das kommt mir zu kurz.“

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) muss bis zum Jahr 2020 45 Millionen Euro einsparen.

http://www.deutschlandfunk.de/mdr-lande ... _id=768822

Beim MDR gibt es bis 2020 eine Finanzierungslücke von 45 Millionen Euro. Am Funkhaus Halle werden etwa 50 Stellen nicht mehr besetzt. Als Grund für den Sparkurs gibt der MDR „sinkende Erträge aus den Rundfunkbeiträgen“ an. „Das hängt im Wesentlichen mit der zum 1. April 2015 in Kraft getretenen Beitragssenkung um 48 Cent auf monatlich 17,50 Euro zusammen. Außerdem ist die Zahl voll beitragspflichtiger Wohnungen im Sendegebiet gesunken“, sagte Odenthal.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anha ... kal-sparen

Hinweis: Die KEF hatte einen Rundfunkbeitrag von 17,20 vorgeschlagen, die Politik von 17,50 beschlossen. Die Mehreinnahmen sollen zurückgelegt werden, um sie dann ab 2021 zu verbrauchen und den Beitrag insgesamt niedriger zu halten.

Hinweis I: Nur, weil die Beitragshöhe gesunken ist, sinken nicht – über einen längeren Zeitraum gesehen - die Gesamteinnahmen eines Senders. Sowohl von 2013-2016 als auch 2017 – 2020 lagen die Gesamteinnahmen der Sender über dem von der KEF anerkannten Finanzbedarf, weshalb eine Rücklage gebildet werden musste. In diese flossen die Mehreinnahmen.

Hinweis II: Entscheidend ist, was die KEF als Finanzbedarf anerkannt hat und ob der MDR den anerkannten Finanzbedarf auch ausgezahlt bekommt.

Hinweis III: Ca. 20% des MDR-Etats fließen in die Gemeinschaftsaufgaben (GSEA). Wenn hier die Ausgaben steigen, aber der Etat des MDR gleich bleibt, dann muss an anderer Stelle gekürzt werden.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Politisches Risiko
In sein Kabinett berief Armin Laschet auch Stephan Holthoff-Pförtner, den Miteigner der Funke-Mediengruppe, des größten Verlagshauses in Nordrhein-Westfalen, und den bisherigen Präsidenten des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Die Funke-Mediengruppe gibt unter anderem mit der in Essen ansässigen „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) Deutschlands größte Regionalzeitung heraus. Ausgerechnet zum neuen Medienminister hat Laschet den 68-jährigen Holthoff-Pförtner ernannt – was bereits am 29. Juni durchgesickert war und dann zuerst vom VDZ per Pressemitteilung offiziell bestätigt wurde und nicht vom Land. Ein Medienkonzern-Miteigner und vorheriger oberster Interessenvertreter der Zeitschriftenbranche als Medienminister – da mag die Fachkompetenz zwar unbestritten sein, doch erscheinen Interessenkonflikte programmiert.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

"In der Kommunikationswissenschaft ist der Kalte Krieg auch heute noch nicht zu Ende"
Ein Interview mit Sebastian Sevignani über das neu gegründete Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaftler. Kapitalismus- und Herrschaftskritik in der Kommunikationswissenschaft? Wer als Forscher in dieser wissenschaftlichen Disziplin grundlegende Systemkritik äußern möchte, hat einen schweren Stand. Aus diesem Grund haben sich Forscher zu einem vor kurzem neu gegründeten Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaftler zusammengeschlossen.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Die Informationsqualität der Fernsehnachrichten aus Zuschauersicht

Ergebnisse einer Repräsentativbefragung zur Bewertung der Fernsehnachrichten 2016

Drei Viertel der Zeit, die für Nachrichten aufgewendet wird, entfällt auf Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das Erste gilt den Zuschauern als das Programm mit den qualitativ besten Nachrichten, vor dem ZDF und RTL. Auch diese Befunde sind im Zeitverlauf stabil und über alle Bevölkerungsgruppen hinweg zu beobachten. Geschätzt wird vor allem die Zuverlässigkeit und Kompetenz der Berichterstattung. Rund 70 Prozent der jeweiligen Nutzer sind zudem der Meinung, dass „Tagesschau“ und „heute“ objektiv berichten und „die Dinge so wiedergeben, wie sie wirklich sind“.

http://www.ard-werbung.de/media-perspek ... ersicht-5/

Hinweis: Spannend wären Antworten auf die Fragen, ob die Nachrichten auch manchmal einseitig sind, bestimmte Sichten bewußt auslassen bzw. einzelnen Themen faksch dargestellt werden.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Studie bemängelt „unkritische“ Berichterstattung in Flüchtlingskrise
Wichtige deutsche Tageszeitungen haben während der Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 bei der kritischen Berichterstattung nach Einschätzung von Experten versagt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hamburg Media School und der Uni Leipzig, die die Otto Brenner Stiftung am kommenden Montag veröffentlicht, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... krise.html

Forscher kommen im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zum Schluss, dass große Teile der Journalisten ihre Berufsrolle verkannt und die aufklärerische Funktion ihrer Medien vernachlässigt hätten. Studienleiter Haller spricht von "Sinn- und Strukturkrise", warnt aber, die Fehlleistungen für eine grundsätzliche Journalistenschelte zu missbrauchen
http://www.sueddeutsche.de/medien/fluec ... -1.3596097

Zeitungen waren eher Volkserzieher als kritische Beobachter. Stimmt das? Eine "Sinn- und Strukturkrise" habe die Branche erfasst. "Große Teile der Journalisten haben ihre Berufsrolle verkannt und die aufklärerische Funktion ihrer Medien vernachlässigt." Meinungsstärke habe wohl Faktenschwäche ausgleichen sollen. Nachrichtliche Texte seien häufig mit kommentierenden Passagen eingefärbt gewesen, Fachleute, Bürger und Migranten kaum zu Wort gekommen. ... Der von FAZ, SZ und Welt gestiftete Diskurs sei "nicht integrierend, sondern segmentierend" verlaufen. Denn: "Ausgeschlossen wurden nicht nur Radikale, sondern auch politische Akteure, die keinen fremdenfeindlichen Parolen folgten."
http://www.zeit.de/2017/30/fluechtlinge ... ettansicht

Michael Haller zur Berichterstattung: Interessant, dass seriöse Medien mit dieser Meldung über unsere Studienergebnisse das tun, was wir als Problem ermittelt haben: dass Vorgänge einseitig und überzogen dargestellt werden. Tatsächlich hat unsere Studie "Dysfunktionen des tagesaktuellen Informationsjournalismus" im Umgang mit dem Flüchtlingsthema untersucht (Befund: Er hat die ihm zugeschriebene Informationsfunktion nicht erfüllt). Daraus machen jetzt Journalisten dies: "Die Medien haben völlig versagt". Das bedeutet etwas ganz anderes. Vermutlich werden wir diese Zeile auf Websiten der Journalistenhasser zu lesen bekommen – und die Schraube der postfaktischen Vorurteilsbestätigungen dreht sich weiter.
http://www.turi2.de/aktuell/studie-medi ... g-versagt/

Michael Haller: Es ist ein Befund. Wir haben ungefähr 36.000 Texte in der Hand gehabt. Wir haben 17.000 Texte mikroskopisch genau mit entsprechenden tiefergehenden Analyseinstrumenten untersucht, um zu schauen, in welchen Konnotationen über diese Thematik berichtet wurde, und daraus sind diese Ergebnisse ganz deutlich. Das sind objektive Ergebnisse. Das ist nicht eine Meinung von mir..
http://www.deutschlandfunk.de/journalis ... _id=391573

Hinweis: In die Untersuchungen wurden Fernsehsender nicht mit einbezogen.

"Und so redete am Donnerstag alles über eine Studie, die angeblich das Ergebnis hatte, die Medien hätten in der „Flüchtlingskrise“ versagt – aber die Studie selbst war nirgends zu lesen, denn die sollte ja erst am Montag veröffentlicht werden. (Die Otto-Brenner-Stiftung hat den Termin angesichts der Aufregung eilig auf den heutigen Freitag vorgezogen.)"
„Es ist passiert, was ich eigentlich vermeiden wollte“, sagt Michael Haller, „ich will ja kein Medienbashing betreiben.“ (...) Er hatte gehofft, dass die „Zeit“ das Thema „ausgeruht“ darstellt – stattdessen habe es die „blödsinnige, überspitzte Vorabmeldung“ gegeben. In einem Kommentar bei turi2.de wirft er „seriösen Medien“ vor, mit der Meldung genau das getan zu haben, „was wir als Problem ermittelt haben: dass Vorgänge einseitig und überzogen dargestellt werden.“
„und die Schraube der postfaktischen Vorurteilsbestätigungen dreht sich weiter“, so Haller.
http://uebermedien.de/18070/alles-versa ... er-studie/
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Die andere Realität: Was der Krawalljournalismus über den G20-Gipfel nicht erzählt, hat Peter Mann in einer Fotoreportage dokumentiert.

Die größte friedliche Demonstration seit Jahrzehnten und über dreißig Aktionen und Veranstaltungen in Hamburg sollten politische Signale an die Vertreter der reichsten Staaten der Welt senden. Zigtausende Aktivisten, die zum Teil weite Reisen auf sich genommen haben, um ihr Recht auf demokratische Mitbestimmung auf friedliche Weise wahrzunehmen, gehen in der hitzigen Diskussion um wenige hundert Gewalttäter mit unklarem politischen Hintergrund unter. In seiner Fotoreprotage hat Peter Mann sich bemüht, ein vollständiges Bild der Proteste um den G20-Gipfel zu zeichnen.

https://www.rubikon.news/artikel/die-andere-realitat
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Warum nimmt die Türkei angeblich unschuldige Deutsche fest?
„Das US-Außenministerium verurteilte unmissverständlich die Verhaftung von Menschenrechtsaktivisten und forderte ihre Freilassung.“

Wann haben die USA sich jemals ernsthaft um irgendwelche Menschenrechte geschert? Für die USA sind die sogenannten Menschenrechte nichts anderes als eine Waffe zur Unterdrückung der Völker. Wenn selbst die USA sich in einen Fall einmischen, in dem gar keine US-Bürger betroffen sind, dann muss der Fall wirklich brisant sein! Falls der aktuelle Fall so eindeutig und klar ist, falls dort absolut friedliche Pazifisten festgenommen worden sind, die sich nur für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen wollten, und zwar mit ausschließlichen friedlichen Mitteln, warum veröffentlichen dann die Hofschreiber nicht alle wesentlichen Details über die festgenommenen Herrschaften, damit sich der deutsche Leser ein eigenes Bild machen kann?
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Widerstand, aber wie? Die gezielte neoliberale Zerschlagung sozialer Bewegungen
Ein Großteil der Medien hat es sowieso auf die Gewerkschaften abgesehen, und das ist kein Zufall, weil neben zahlreichen Politikern, die längst Bestandteil der Eliten geworden sind, weil sie von ihnen hofiert, eingeladen, bezahlt und nach ihrer politischen Karriere in feine Ämter gehoben werden, auch Journalisten gebauchpinselt und so manipuliert werden. Die Medien haben an der Schwächung der Gewerkschaften erheblichen Anteil, sie beeinflussen bewusst die Berichterstattung und kreieren oder formen zumindest munter mit an einem Feindbild, das es Arbeitnehmervertretungen immer schwerer macht, für ihre Sache einzutreten, weil sie in erster Linie im Rechtfertigungszwang sind, ihre Forderungen auch nur einigermaßen „verkaufen“ zu können. Mit immer weniger Erfolg.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Wie ticken Journalisten, wenn sie schwindeln?

Eine empirische Studie fragt: Wie kommt es zu flächendeckenden Informationsblockaden und Falschberichterstattung in deutschen Medien? Aktuell gefragt: Warum rechtfertigen manche Journalisten die Hamburger Gewaltexzesse, während die Bevölkerung die Polizei unterstützt?

https://www.tichyseinblick.de/feuilleto ... chwindeln/
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Halbwahrheiten, Doppelstandards und Verschweigen
Die ARD und der Kampf gegen das Doping im Sport.

von Volker Bräutigam & Friedhelm Klinkhammer
Es waren stets Sportfunktionäre der DDR, die als Übeltäter des systematischen Dopings angeprangert und gegen die auch Strafprozesse geführt wurden. Ihre bundesdeutschen Kollegen dagegen wurden geschont, deren Umtriebe wurden vor allzu viel öffentlicher Aufmerksamkeit geschützt, eine Wahrnehmung von Sauberkeit war sichergestellt, seit jeher. Kamen dennoch einmal westdeutsche Dopingvorgänge ans Licht, dann waren es bedauerliche "Einzelfälle", kein grundsätzliches Problem.
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Re: Presseschau

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Rubikon: Oktoberfestattentat: Presse im Tiefschlaf

Beitrag von Marcus Klöckner
Wer von den Medien Aufklärung zu einem der schwersten Terroranschläge der deutschen Geschichte erhofft, wird bitter enttäuscht: Staatskritik ist sakrosankt.
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Re: Presseschau

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Theologie von der „ökologische Sünde“

Das Prinzip Waldsterben
Die Sage vom Öko-Glaubensritter, der den Drachen Waldsterben tötete, überlebte durch das Prinzip Penetranz: Es wurde so oft wiederholt, bis es als ein Gründungsmythos einer neuen Religion, die zu neuartiger Buße und Umkehr mahnt, weit in das öffentliche Bewusstsein drang. Jede Kritik daran erschien bald als inkompetentes, abwegiges „Schlechtsprech“, welches mit Ausgrenzung („Verschwörungstheorie“) geahndet wird. Wird heute ein irgendwo Baum dürr, ist es für viele ein Zeichen des „Waldsterbens“. Angstmacher vor Katastrophen haben niemals Unrecht: passieren sie, ist man bestätigt, bleiben sie aus, hat man erfolgreich gewarnt. Beweisen sie mal, dass die Welt demnächst nicht untergeht!
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Bertelsmann Studien - Opium für die Mächtigen
Wieder einmal macht die Bertelsmann Stiftung mit einer Studie von sich reden, diesmal über Populismus. Das Muster ist dabei immer gleich: Unter dem Deckmäntelchen des „zivilgesellschaftlichen“ Engagements soll die Gesellschaft auf Linie gebracht werden.
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