Eine Empfehlung für ein Interview im DLF via X (Twitter).
https://x.com/keypousttchi/status/1851911455081206155
Für Alle, die keinen Account auf X haben, hier die Zusammenfassung und Bewertung des Beitrages durch Prof. Key Pousttchi:
Moderator @Weltmayster faßt ihn freundlich aber hart an. Lege artis. Entlarvt Floskeln, fragt nach. Wie man sich Journalismus wünscht. Und da offenbart sich plötzlich die ganze Ahnungs- und Hilflosigkeit der grünen #Wirtschaftspolitik. Die immer Überlegenheit signalisiert hat, aber vom Heizungsgesetz über E-Auto-Förderung bis zu Habecks neuer 40-Mrd-Investitionsprämie immer nur eins gewesen ist: ideologisch getriebener blinder Aktionismus ohne jeden ökonomischen Sachverstand.
Der sich darauf verlassen hat, daß es der deutschen Wirtschaft sowieso (zu) gut geht und man nach Belieben erratische Regeln machen und sie damit auf den grünen Kurs zwingen kann. Und nun kommen eine wirtschaftliche Krise (ganz genau, auch durch Mißmanagement der Unternehmen) und diese Art der ahnungslos-ideologischen Holzerei zusammen, für die niemand besser steht als Kellner. Das ergibt den perfekten Sturm, in dem

gerade ist.
Da sitzen ein – sorry, aber es stimmt eben – Kinderbuchautor und dieser Staatssekretär, der PoWi studiert und noch nie wirklich gearbeitet hat (10 J Bundesgeschäftsführer der Grünen) und denken sich auf Erstsemesterniveau ständig neue Maßnahmen aus, nehmen andere zurück (wir mußten sparen, das böse BVerfG!) und stellen fest, daß sie mit Zitronen gehandelt haben ("die E-Auto-Prämie ging vor allem an ausländische Hersteller" – konnte ja vorher keiner ahnen, wenn sie ein Preissegment bedient, in dem die deutschen fast nichts anbieten).
Und auch hier kommt hinzu: Früher wäre sowas problemlos gewesen, denn der Apparat des BMWi war voll von ordoliberalen, gut ausgebildeten Ökonomen, die man in einer Krise fragen konnte, bzw. die diese vorausgesehen hatten, Vorsorgemaßnahmen empfahlen und gesetzesreife Vorlagen aus der Schublade zogen. Aber auch dieses Ministerium ist seit 20 J fachlich entkernt worden. Sie haben richtig gelesen: sogar unter den #CDUCSU-Hausleitungen. Oder kann irgend jemand, außer ihm selbst, Peter Altmaier zu Wirtschaftsfragen ernstnehmen?
Und die fachlichen Konzepte, über die sich früher die Referenten profilierten, um Referats-/ Abteilungsleiter zu werden, kommen längst von außen. Befördert wird man im BMWi heutiger Art nicht mehr durch Fachkompetenz + Fleiß, sondern durch politische Positionierung und sozial geschicktes Verhalten. Oder wird gleich wegen seines #grünen Parteibuchs von außen reingeholt.
Es gibt inzwischen allein 7 (!) Staatssekretäre, alle von außen, alle grün. Sie können die CVs alle nachlesen. Ich sage mal vorsichtig: Die ökonomische Expertise ist unter denen sehr dünn gesät. Da gibt es keinen Apparat mehr, auf den man sich verlassen kann. Schon gar nicht nach dem steinbruchartigen Umbau zu einem "Klimaschutzministerium", aber auch schon in den Jahren davor nicht mehr. Wolfgang Clement war der letzte echte Wirtschaftsminister.
Auch hier: Jetzt, wo man den Apparat alter Art bräuchte um die Fehler auszubügeln, ist er nicht mehr da. Und die aktuelle Truppe von Schaumschlägern bekommt nicht einmal die Umsetzung der bereits beschlossenen Wachstumsmaßnahmen in beschlußfähige Vorlagen hin – was @Weltmayster im Interview sogar sauber mit einem Zitat der grünen Fraktionschefin (!) belegen konnte.
Ich habe Michael Kellner, der im BMWi sonst gern die Fäden zieht (wir erinnern uns, wie er gleich am Anfang seinen Schwager Patrick Graichen mit ins Ministerium brachte), noch nie so kleinlaut und rumdrucksend erlebt wie in diesem Interview. Kellner wäre natürlich nicht Kellner, wenn er nicht alles auf andere schieben würde. Aber nachdem er sich für ein Interview, in dem es um VW geht, noch nicht mal vernünftig auf die Details vorbereitet hat, bleibt auch das bei den Worthülsen von "Managementfehlern", "Schummelsoftware" und einem Loblied auf die IG Metall hängen (alles richtig übrigens, aber ergibt natürlich keinerlei ernsthafte Analyse, obwohl sich die bei vielen Faktoren lohnen würde). Sein Lösungsansatz: das sei eben das Problem von #VW, nicht seins

damit müßten sie jetzt klarkommen. Ohne Werke zu schließen.
Wie gesagt: Es offenbart sich die ganze Ahnungs- und Hilflosigkeit der grünen Wirtschaftspolitik.
Aus meiner Sicht ist dieses Interview ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, weil es das vollständige Scheitern der Ampel perfekt illustriert. Und den Wahnsinn, die Wirtschaftspolitik dieses Landes jemals in die Hände solcher Leute gegeben zu haben.
Fazit 1: #ÖRR at its best.
Fazit 2 und meine Empfehlung: Hören Sie sich das

an. Und ziehen Sie Ihre Schlußfolgerungen.
https://www.deutschlandfunk.de/interview-michael-kellner-gruene-zu-wirtschaft-dlf-77487278-100.html