Die Attentate in Brüssel und die Bilder und Berichte dazu:
Elektronischer journalistischer Voodoo, der das Ereignis als beherrschbar ausgeben soll, aber stattdessen das Chaos verlängert.
Wer glaubt, dass an der Verbreitung von Terrorangst, Schrecken und Chaos nur BILD und Co. beteiligt sind, mag sich verwundert die Augen reiben.
"Quellen wurden nie angegeben. Auch fand eine Quellenkritik nicht statt, was dazu führte (wie eine Mitteilung auf Twitter und
„Bildblog“ aufdeckten), dass viele Sender und Internet-Plattformen ein angebliches Bild vom Anschlag auf den Flughafen verwendeten, das in Wirklichkeit fünf Jahre alt war und ein Attentat in Russland zeigte."
Nach sich überschlagenden EILMELDUNGEN, hilflosen Korrespondentenberichten, "Experten"-Statements ohne Fakten, ausgequetschten traumatisierten Augenzeugen und ehrverletzenden Veröffentlichungen von Bildern, die wehrlose Opfer zeigen, folgt nach jeder Katastrophe die große Selbstkritik auf dem Fuß. Was ist ein angemessener Umgang mit Katastrophen und Terroranschlägen? Wo hört die Informationspflicht auf, wo beginnt der Sensationsjournalismus? Aber sie lernen nicht - im Gegenteil, es scheint immer schlimmer zu werden. Was zuletzt beim Absturz der Germamwings heiß debattiert wurde ist noch immer überfällig: Eine
grundsätzliche Debatte über Qualität, Standards und Grenzen in der fast schon totalen Informationsgesellschaft.