Unwahre Behauptung über Kurdenstaat in derTagesschau
Verfasst: 2. März 2016, 16:38
NDR-Rundfunkrat
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Eingabe: Unwahre Behauptung über Kurdenstaat in derTagesschau vom 18.2. 2016 um 20.15 Uhr
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
In der Tagesschau vom 18.2. 2016 um 20.15 Uhr wurde behauptet, die PKK wolle einen eigenen Kurdenstaat im Süden der Türkei, im Norden des Irak und in Syrien bilden:
"Ziel der PKK ist ein eigener Kurdenstaat der Gebiete im Süden der Türkei sowie im Norden des Irak und Syriens umfasst. Dort rücken kurdische Kämpfer gegen die Terrororganisation Islamischer Staat vor. Die Türkei sieht das mit Argwohn und fürchtet, die Kurden könnten so Ansprüche auf einen eigenen Staat untermauern."
Im Filmbericht ist eine Karte eingeblendet, auf der zu sehen ist, dass der Norden des Irak das international anerkannte kurdische Autonomiegebiet von Präsident Barsani umfasst. Peschmerga nennt sich die kurdische Armee, die von Ministerin Ursula von der Leyen Waffenlieferungen erhalten hat. Die türkische PKK hat in diesem Gebiet in den Kandilbergen an der Grenze zum Iran ihr Hauptquartier, erhebt aber keine Ansprüche auf einen eigenen Staat. Sie unterstützt lediglich die schwächelnden Peschmerga im Kampf gegen den IS.
Die PKK hat sich im Gegensatz zu den Peschmerga wiederholt gegen einen eigenen Kurdenstaat ausgesprochen
Abdullah Öcalan hat in zahlreichen Schriften, die auch in deutscher Sprache verfügbar sind, dargelegt, warum ein eigener kurdischer Nationalstaat nur wieder neue Despoten und Unterdrückung hervorrufen würde. Er bezieht sich dabei auf die Theorie des amerikanischen Anarchisten Bookshin.
Bereits seit den 90er Jahren hat sich die PKK von der Forderung nach einem eigenen Staat losgesagt und tritt seitdem für die Errichtung eines "demokratischen Konföderalismus" ein, der Ähnlichkeiten mit verschiedenen europäischen Modellen hat: der Verbleib im Staat, aber mit Autonomiestatus. Weitere Einzelheiten: http://www.heise.de/tp/artikel/47/47460/1.html
Dass ARD-aktuell tatsachenwidrig der PKK separatistische Ziele unterstellt, dient offensichtlich dem Zweck, die genozidalen Verbrechen der türkischen Armee an der kurdischen Bevölkerung in der Osttürkei medial zu legitimieren (Propaganda) und sich damit dem Kurs der Kanzlerin anzupassen, die sich aus bekannten Gründen derzeit Lieb-Kind bei Machthaber Erdogan zu machen versucht. Mit objektivem Journalismus hat das nichts zu tun. Wir fordern Sie auf, einen Verstoß gegen die NDR-Programm-Richtlinien festzustellen.
Mit höflichen Grüßen
F.Klinkhammer + V. Bräutigam
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Eingabe: Unwahre Behauptung über Kurdenstaat in derTagesschau vom 18.2. 2016 um 20.15 Uhr
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
In der Tagesschau vom 18.2. 2016 um 20.15 Uhr wurde behauptet, die PKK wolle einen eigenen Kurdenstaat im Süden der Türkei, im Norden des Irak und in Syrien bilden:
"Ziel der PKK ist ein eigener Kurdenstaat der Gebiete im Süden der Türkei sowie im Norden des Irak und Syriens umfasst. Dort rücken kurdische Kämpfer gegen die Terrororganisation Islamischer Staat vor. Die Türkei sieht das mit Argwohn und fürchtet, die Kurden könnten so Ansprüche auf einen eigenen Staat untermauern."
Im Filmbericht ist eine Karte eingeblendet, auf der zu sehen ist, dass der Norden des Irak das international anerkannte kurdische Autonomiegebiet von Präsident Barsani umfasst. Peschmerga nennt sich die kurdische Armee, die von Ministerin Ursula von der Leyen Waffenlieferungen erhalten hat. Die türkische PKK hat in diesem Gebiet in den Kandilbergen an der Grenze zum Iran ihr Hauptquartier, erhebt aber keine Ansprüche auf einen eigenen Staat. Sie unterstützt lediglich die schwächelnden Peschmerga im Kampf gegen den IS.
Die PKK hat sich im Gegensatz zu den Peschmerga wiederholt gegen einen eigenen Kurdenstaat ausgesprochen
Abdullah Öcalan hat in zahlreichen Schriften, die auch in deutscher Sprache verfügbar sind, dargelegt, warum ein eigener kurdischer Nationalstaat nur wieder neue Despoten und Unterdrückung hervorrufen würde. Er bezieht sich dabei auf die Theorie des amerikanischen Anarchisten Bookshin.
Bereits seit den 90er Jahren hat sich die PKK von der Forderung nach einem eigenen Staat losgesagt und tritt seitdem für die Errichtung eines "demokratischen Konföderalismus" ein, der Ähnlichkeiten mit verschiedenen europäischen Modellen hat: der Verbleib im Staat, aber mit Autonomiestatus. Weitere Einzelheiten: http://www.heise.de/tp/artikel/47/47460/1.html
Dass ARD-aktuell tatsachenwidrig der PKK separatistische Ziele unterstellt, dient offensichtlich dem Zweck, die genozidalen Verbrechen der türkischen Armee an der kurdischen Bevölkerung in der Osttürkei medial zu legitimieren (Propaganda) und sich damit dem Kurs der Kanzlerin anzupassen, die sich aus bekannten Gründen derzeit Lieb-Kind bei Machthaber Erdogan zu machen versucht. Mit objektivem Journalismus hat das nichts zu tun. Wir fordern Sie auf, einen Verstoß gegen die NDR-Programm-Richtlinien festzustellen.
Mit höflichen Grüßen
F.Klinkhammer + V. Bräutigam