Tendenzberichterstattung über den NATO-Gipfel
Verfasst: 10. Juli 2016, 22:21
Programmbeschwerde: Tendenzberichterstattung über den NATO-Gipfel am 8.7. und .9.7.16 in Warschau, Unterschlagung wesentlicher Gegeninformationen
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 14919.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... -4579.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte,
wieder einmal ist wegen eines Beispiels an journalistischer Einseitigkeit Beschwerde zu führen. Über Verlauf und Verhandlungsgegenstände des o.a. NATO-Gipfels in Warschau berichtete ARD-aktuell zwar ausführlich. Kein Wort hingegen fiel zu der bemerkenswerten Tatsache, dass es in Warschau eine internationale Protestdemonstration gegen die NATO und dieses Gipfeltreffen gegeben hatte. Auch in anderen europäischen Städten hatte sich Protest formiert, unter anderen in Athen: Dort gingen mehr als zehntausend Menschen deswegen auf die Straße.
Quellen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -warschau/
http://www.no-to-nato.org/category/de/n ... chau-2016/
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 5707e.html
Selbst der längst auf antirussisch gebürstete Deutschlandfunk erwähnte, wenn auch nur in einem Schlussabsatz, den Widerspruch:
In Warschau gingen heute zahlreichen Menschen gegen den Gipfel auf die Straße. Sie forderten auf Plakaten etwa, Geld gegen den Hunger auszugeben statt für Panzer.
Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/nato-gipf ... _id=359628
Zur Teilnahme an dem Protest in Warschau hatte auch die deutsche Friedensbewegung aufgerufen und in Deutschland Demonstrationen organisiert, u.a. in Aachen.
Quellen:
https://antikriegsbuendnis-aachen.net/2 ... estgrenze/
http://www.friedenkoeln.de/?p=9536
Die extreme „prowestliche“ Schlagseite der ARD-aktuell-Berichterstattung wird mit einem weiteren Versäumnis besonders deutlich: Der frühere sowjetische Staatschef Gorbatschow warf angesichts des Gipfels in Warschau der NATO vor, sie treffe Vorbereitungen für einen heißen Krieg gegen Russland.
Quellen u.a.:
http://www.n-tv.de/politik/Gorbatschow- ... 61076.html
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... i-vor.html
Wieder einmal demonstrieren also kommerzielle Sender dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, was kompetenterer Journalismus ist, wohingegen sich Gniffkes Qualitätsjournalisten erneut an Schmierenpublizistik orientieren. ARD-aktuell verfügte fraglos über die gleichen Informationen wie n-tv und Konsorten, denn deren Veröffentlichungen fußen auf einem dpa-Bericht. Tageschau und Tagesthemen haben die Kritik des Friedensnobelpreisträgers Gorbatschows schlichtweg unterschlagen. Nicht der erste Fall von Selbstzensur, wenn Kritik von der „falschen“ Seite das Bild des „freien“ Westens und seines Kriegsbündnisses NATO bekleckert.
Die Position Russlands, des von der NATO auserkorenen „neuen“ Feindes, mit keinem Wort zu erwähnen, geschweige sie zu erläutern, ist klassische Propaganda der ARD-aktuell: Nur konsequent, dass auch die Einschätzung des Kreml-Beraters Sergej Karaganow verschwiegen wurde, die Nato sei für die Spannungen mit Russland verantwortlich; die Nato-Osterweiterung sei in Moskau als Verrat verstanden worden, die Aufrüstung an der russischen Grenze werde "als Provokation" gewertet.
Das ist sie ja auch, objektiv gesehen.
Wir fordern den Rundfunkrat auf, den Fall - soweit er dazu bereit und in der Lage ist - kritisch zu prüfen.
Höflich grüßen
Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 14919.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... -4579.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte,
wieder einmal ist wegen eines Beispiels an journalistischer Einseitigkeit Beschwerde zu führen. Über Verlauf und Verhandlungsgegenstände des o.a. NATO-Gipfels in Warschau berichtete ARD-aktuell zwar ausführlich. Kein Wort hingegen fiel zu der bemerkenswerten Tatsache, dass es in Warschau eine internationale Protestdemonstration gegen die NATO und dieses Gipfeltreffen gegeben hatte. Auch in anderen europäischen Städten hatte sich Protest formiert, unter anderen in Athen: Dort gingen mehr als zehntausend Menschen deswegen auf die Straße.
Quellen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -warschau/
http://www.no-to-nato.org/category/de/n ... chau-2016/
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 5707e.html
Selbst der längst auf antirussisch gebürstete Deutschlandfunk erwähnte, wenn auch nur in einem Schlussabsatz, den Widerspruch:
In Warschau gingen heute zahlreichen Menschen gegen den Gipfel auf die Straße. Sie forderten auf Plakaten etwa, Geld gegen den Hunger auszugeben statt für Panzer.
Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/nato-gipf ... _id=359628
Zur Teilnahme an dem Protest in Warschau hatte auch die deutsche Friedensbewegung aufgerufen und in Deutschland Demonstrationen organisiert, u.a. in Aachen.
Quellen:
https://antikriegsbuendnis-aachen.net/2 ... estgrenze/
http://www.friedenkoeln.de/?p=9536
Die extreme „prowestliche“ Schlagseite der ARD-aktuell-Berichterstattung wird mit einem weiteren Versäumnis besonders deutlich: Der frühere sowjetische Staatschef Gorbatschow warf angesichts des Gipfels in Warschau der NATO vor, sie treffe Vorbereitungen für einen heißen Krieg gegen Russland.
Quellen u.a.:
http://www.n-tv.de/politik/Gorbatschow- ... 61076.html
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... i-vor.html
Wieder einmal demonstrieren also kommerzielle Sender dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, was kompetenterer Journalismus ist, wohingegen sich Gniffkes Qualitätsjournalisten erneut an Schmierenpublizistik orientieren. ARD-aktuell verfügte fraglos über die gleichen Informationen wie n-tv und Konsorten, denn deren Veröffentlichungen fußen auf einem dpa-Bericht. Tageschau und Tagesthemen haben die Kritik des Friedensnobelpreisträgers Gorbatschows schlichtweg unterschlagen. Nicht der erste Fall von Selbstzensur, wenn Kritik von der „falschen“ Seite das Bild des „freien“ Westens und seines Kriegsbündnisses NATO bekleckert.
Die Position Russlands, des von der NATO auserkorenen „neuen“ Feindes, mit keinem Wort zu erwähnen, geschweige sie zu erläutern, ist klassische Propaganda der ARD-aktuell: Nur konsequent, dass auch die Einschätzung des Kreml-Beraters Sergej Karaganow verschwiegen wurde, die Nato sei für die Spannungen mit Russland verantwortlich; die Nato-Osterweiterung sei in Moskau als Verrat verstanden worden, die Aufrüstung an der russischen Grenze werde "als Provokation" gewertet.
Das ist sie ja auch, objektiv gesehen.
Wir fordern den Rundfunkrat auf, den Fall - soweit er dazu bereit und in der Lage ist - kritisch zu prüfen.
Höflich grüßen
Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer