Programmbeschwerde Syrien
Werte Rundfunkräte,
über den Angriff der Al Kaida Terroristen in der Jahreswende 2011/12 auf Aleppo hieß es bei ARD-aktuell:
"Im Dezember 2011 wurden erstmals Selbstmordanschläge in der Hauptstadt verübt. 44 Menschen wurden getötet, die Regierung machte das Terrornetzwerk Al Kaida für die Taten verantwortlich. 2012 wurden zwei weitere Anschläge verübt - im März auf Regierungsgebäude, mehr als 30 Menschen sterben. Im Mai kommen bei einem Anschlag auf ein Foltergefängnis nach unterschiedlichen Angaben 55 bis 70 Menschen ums Leben."
Weder wurden die Täter genannt, noch gab es Angaben über die Opfer der Terroristen. Die Mörder hießen "Aufständische", obwohl bereits damals klar war, das es sich um dschiadistische ausländische Söldner handelte, um terroristische Eindringlinge, gegen die sich jede Regierung weltweit zur Wehr setzen würde. Damals gab es keine Reportagen über das Leid der Kinder in Aleppo, es ging bei den Kämpfen ja gegen Assad und seine Truppen, den "Kollateralschäden“ galt da keine Aufmerksamkeit….. Jetzt, da Assad auf der Siegerstraße ist, fällt ARD-aktuell plötzlich auf, dass es in diesem von den USA angezettelten Krieg auch Opfer unter Zivilisten, speziell unter Kindern, gibt. Das ist der wahre Zynismus, Leid der Zivilbevölkerung wird für propagandistische Zwecken instrumentalisiert.
Die Waffenruhe ist daran gescheitert, dass die von Schwenck/Gniffke als "bewaffnete Opposition“ und als „Rebellen" verharmlosten al-Kaida-Terroristen sofort erklärt hatten, sich nicht an die Vereinbarung halten zu wollen. Das war der Anstoß für die syrischen Armee, das Stillhalteabkommen nach einigen Tagen als sinnlos aufzukündigen. Dies nicht zu erwähnen und damit die syrische Armee für das Scheitern des Waffenstillstands verantwortlich zu machen war in der Tat eine typische ARD-aktuell-Propaganda-Schweinerei., man kann natürlich auch sagen: Eine faktenwidrige Darstellung, eine absichtliche Falschinformation, eine vollkomme Verzerrung des Lagebildes.
Zu den Korridoren: Eine entlarvende Rechtfertigung, die Dr. Gniffke hier abliefert. Er räumt einerseits ein, dass seine Redaktion Informationen auch dann weitergibt, wenn sie nicht überprüfbar sind und oft nur von einer einzigen Quelle stammen, zum Beispiel dieser obskuren „Beobachtungsstelle“, und bestreitet andererseits, dass ARD-aktuell zur Information über wesentliche Umstände verpflichtet ist. Wenn die "Gegenseite" unangenehme Fakten meldet, dann sind sie für ARD-aktuell nicht sendefähig. so kann man sich in seiner eigenen verlogenen Argumentation verstricken, deutlicher kann das ARD-übliche Propagandagebaren nicht bestätigt werden.
Zum zerstören Hilfskonvoi: Die Darstellung war unbestreitbar mit Angaben unterlegt, die nur Syrien oder Russland als Täter infrage kommen lassen. Dass unklar war, wer tatsächlich verantwortlich für den Beschuss war, wurde zwar beiläufig erwähnt, jedoch in einer Weise, die die antirussische propagandistische Wirkung nicht abschwächte. Der Eindruck beim Fernsehpublikum war: Die Russen müssen es gewesen sein. Allein schon dadurch, dass nur ein "Rebell" – also die mögliche Täterseite – bei ARD-aktuell als „Zeuge“ zu Wort kommt, zeigt das defizitäre Interesse der Redaktion, objektiv berichten zu wollen.
Selbstverständlich unterlässt ARD-aktuell es mit Fleiß und immer wieder, über die Verbrechen der Saudis zu informieren, offensichtlich, um die deutschen Waffenexporte in die arabische Diktatur nicht zu gefährden.
Vor einem Jahr zum Beispiel hatte ARD-aktuell geschwiegen, als ein Krankenhaus im Jemen von den Saudis und der Unterstützung der USA zerbombt wurde und 30 Tote zu beklagen waren. Dr. Gniffke damals:
"Deshalb hat die Redaktion auf eine Meldung verzichtet, zumal andere Themen nach Einschätzung von ARD- aktuell ausführlicher behandelt werden mussten.“ Halten zu Gnaden, werte Rundfunkräte: Drückt sich für Sie darin kein Zynismus aus, keine empörende journalistische Einäugigkeit, keine Voreingenommenheit, nichts, was diesen Mann für sein Amt disqualifiziert?
Auch der Angriff in Tais am 3.Juni 2016 mit 12 Toten und über hundert Verletzten blieb bei ARD-aktuell unerwähnt.
Dr. Gniffke hat am 16.8.16 in der Tat über das Krankenhausbombardement im Jemen ausnahmsweise berichtet, ohne allerdings die Täter direkt zu benennen; im Jemen bomben nur die Saudis und ihre verbrecherischen Koalitionäre der VAE; Das Drumherumgerede der ARD-aktuell ist skandalös.
Unterdrückt/unterlassen hat ARD-aktuell die Meldung aus dem vorigen Monat (auf die unsere PS sich auch bezieht), dass die Saudis mit Streubomben die jemenitische Bevölkerung terrorisieren.
Der Drohnenangriff vom 8.10.16 auf eine Feier mit über 140 Toten erreichte zwar die Tagesschau, allerdings nur mit wenigen Sekunden Sendezeit. Klar: der Einsatz einer US-Fliegerbombe, dafür fand sich wieder einmal kein Sendeplatz.
Die von uns dargestellten Vorgänge und die verschleiernden Berichte über die Saudis – im Vergleich zu Syrien – zeigen die Propagandaabsicht von ARD-aktuell. Dr. Gniffke bestreitet sie. Es macht sich eben jeder so unglaubwürdig und lächerlich, wie es ihm zukommt. Wir bleiben beim Vorwurf des Richtlinienverstoßes.
F. Klinkhammer und V. Bräutigam
Programmbeschwerde - Angriff der Al Kaida Terroristen
Re: Programmbeschwerde vom 20.9.16 Syrien
Betreff: Ihre E-Mail vom 20. September 2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 20. September 2016 kritisieren Sie erneut die Syrien-Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 20. September 2016 kritisieren Sie erneut die Syrien-Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
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