Programmbeschwerde - 3sat Auslandsjournal extra - Mossul

[Maren]

3sat
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Programmbeschwerde 3sat Auslandsjournal extra vom 21.10.2016, Mossul

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 21.10.2016 berichteten Sie in der Sendung „Auslandsjournal extra“ über die Vorbereitung der Offensive auf Mossul, über die Ausbildung von kurdischen Peshmerga-Kämpfern, und über deren Kämpfe gegen den IS.

Gezeigt wurden die Ausbildung von Peshmerga-Kämpfern durch Bundeswehr-Angehörige, und der Kampf von „US-Sondereinheiten“ bzw. „Ausbildern“ an der Seite der Peshmerga.
Alles wurde aus der Computerspiel-Perspektive gezeigt, hinter der Waffe. Es wurden keine Toten gezeigt, Amerikaner, deutsche Ausbilder, Peshmerga – alle Akteure wurden als Helden gezeigt. Vieles sah irgendwie wie für die Kamera gestellt aus. „Embedded journalists“ ist das Stichwort.

Das wäre ungefähr so, wie wenn Sie hinter den Stellungen der syrischen Armee filmen würden. Versuchen Sie das doch mal, Sie könnten dort die gleichen Bilder filmen, von heldenhaften Kämpfern gegen heimtückische Islamisten.
Stattdessen verwenden Sie in anderen Sendungen Material des Aleppo Media Centers, von der Propaganda-Abteilung der Al Nusra, um Stimmung gegen Syrien und Russland zu machen. Verwenden Sie denn auch Propagandamaterial des IS, um die Wirkungen der sicher recht zielungenauen Luftangriffe der „Anti-IS-Koalition“ in Mossul zu dokumentieren? Nein, aber bei diesen Luftangriffen werden ja nach Ihrer Sichtweise sowieso nur böse IS-Kämpfer getötet. Alles andere sind „Kollateralschäden“.

Gegen den Kampf gegen den IS ist ja nichts einzuwenden. Sehr wohl aber gegen einseitige Berichterstattung.
Auch am Vergleich der Berichte über Aleppo und Mossul zeigen sich die Doppelstandards der Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien.

Ich behalte mir die Veröffentlichung dieser Beschwerde und Ihrer Antwort vor.

Mit freundlichen Grüßen
XXXXXXX*

*Der Name des Einsenders ist der Sendeanstalt und uns bekannt.

[Maren]

3SAT antwortete auf eine schon einige Wochen zurückliegende Kritik zur Berichterstattung zu Mossul. Auf den Kern der Kritik, die bezüglich Aleppo / Mossul angelegten Doppelstandards, wird in der Antwort nicht eingegangen.