Programmbeschwerde "Rückkehr nach Mossul"
Verfasst: 24. Januar 2017, 23:26
An: gremienbuero@ndr.de
Sehr geehrte Frau Thümler,
hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen den Beitrag: "Rückkehr nach Mossul".
Stand: 22.01.2017 18:19 Uhr, von Volker Schwenck
Krasser könnten die Gegensätze nicht mehr sein. Man erinnert sich nur zu gut an die Reportagen von Schwenck aus Ostaleppo. Seit September 2015, nach dem militärischen Eingreifen Russlands, aufgrund einer Bitte des langjährigen Verbündeten der syrisch arabischen Republik und seines Präsidenten Bashar al Assad begann Schwenk sein Herz für die "Rebellen" und deren Anhänger zu entdecken. Dass zu diesem Zeitpunkt längst der größte Teil der
"bewaffneten Opposition" zur al Nusra-Front übergelaufen war, fand sich in den Beiträgen nicht.
Seit 2012 wurde die Bevölkerung von Ostaleppo von verschiedensten Islamistenbanden terrorisiert, gefoltert, entführt und ermordet. Ab dem Jahre 2012 wurde in Aleppo, auch mit Flugblättern, die Drohung der islamistischen Terroristen weiterverbreitet: "Wenn ihr eure Kinder zur Schule schickt, werden wir euch ihre Schulranzen zurückschicken."
Immer wieder überfielen diese Terroristen auch den westlichen Stadtteil Aleppos, um dort schlimmste Massaker in Schulen, Krankenhäusern und christlichen Messen in Kirchen anzurichten. Dass sich auch christliche Würdenträger aus ganz Syrien und speziell Westaleppo bitterlich über die einseitige Berichterstattung beklagten, hat ARD-Aktuell und ebenso Schwenck nie im Geringsten interessiert. Galt es doch die Verbrechen der Westlichen-Werte-Gemeinschaft (WWG), den schmutzigen Krieg gegen Syrien, (Buch: "Der schmutzige Krieg gegen Syrien" von Dr. Tim Anderson, Australien) von der Öffentlichkeit bestmöglichst fernzuhalten.
"Am 4.2.2012 veröffentlichte die Schweizer „katholische internationale Presseagentur“ (Kipa/Apic) ein Interview mit dem Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart, in dem er vor den katastrophalen Folgen warnt, die ein gewaltsamer Umsturz in Syrien hätte und den westlichen Medien vorwirft, mit einer verzerrten, irreführenden Berichterstattung Öl ins Feuer zu gießen." (...)
„Die internationalen Medien stellen die syrische Wirklichkeit nicht ehrlich dar, sie werfen Öl ins Feuer ...“ wetterte Monsignore Jean-Clément Jeanbart gleich zu Beginn. Die syrischen Christen (rund 10% der Bevölkerung) würden mittlerweile in Angst und Schrecken leben. Im Falle eines Umsturzes sei die Zukunft der Minderheiten in Syrien generell in Gefahr, so Jeanbart, da die Regierung dann in die Hände der Islamisten fallen würde.
Allein ein aufrichtiger Dialog könne das Land aus der Katastrophe retten, so Jeanbart weiter, aber die von den amtierenden Machthabern angekündigten Reformen lassen auf sich warten und die Opposition weigert sich, zu verhandeln. Der Metropolit von Aleppo ist auch sehr wütend über die internationalen Medien, die seiner Meinung nach in ihrer überwiegenden Mehrheit gegen die syrische Regierung sind und sehr oft falsche Nachrichten über die Realität seines Landes verbreiten. "
http://www.ag-friedensforschung.de/regi ... eppo2.html
In Ostmossul nun begleitet Schwenck die irakischen Streitkräfte, nachdem durch Bombardierungen der US-Koalition und Einmarsch der irakischen Streitkräfte die IS-Terrormilizen die Flucht ergriffen haben, so wie in Ostaleppo die al Quaida-Terroristen. Haben wir jemals Videos von Volker Schwenck aus Mossul gesehen, wo Zivilisten Opfer der westlichen Bombardierungen geworden sind? Nein. Aus mehreren Gründen: - Der Westen und auch die irakischen Streitkräfte möchten unter keinen Umständen Bilder sehen, wie sie Schwenck nahezu pausenlos aus Ostaleppo in Form von Propagandafilmchen geliefert hat und in Ostmossul gibt es schlichtweg kein westunterstütztes "Mossul Media Center", wie das "Aleppo Media Center," AMC, und westfinanzierte Rettungsgruppen, die auch angebliche Rettungen inszenieren.
Im Irak, wir erinnern uns, hat die USA ja bereits den Regimechange vor Jahren vollzogen, während dieser in Syrien noch ausstand. Interessiert es Schwenk in seinem Beitrag, dass die irakischen Streitkräfte beim Einmarsch in Ostmossul schwerste Menschenrechtsverbrechen begangen haben, z. B. Kinder und Jugendliche erschossen haben und diese dann mit ihren Panzern überfuhren?
Angeprangert von Amnesty International und Human Rights Watch? Nein.
"Philip Luther, Experte für die Region Naher Osten und Nordafrika bei Amnesty International, übt scharfe Kritik: "Nachdem sie den Schrecken des Krieges und der Tyrannei des IS entkommen sind, drohen sunnitischen Araberinnen und Arabern im Irak brutale Vergeltungsschläge durch Milizen und Regierungstruppen. Sie werden für die Verbrechen des IS bestraft."
"Er erklärt weiter: "Der IS stellt für den Irak ein reales und tödliches Sicherheitsrisiko dar, doch das ist keine Rechtfertigung für außergerichtliche Hinrichtungen, Verschwindenlassen, Folter und willkürliche Inhaftierungen.
Im Kampf um Mossul müssen die irakischen Behörden sicherstellen, dass solche schweren Menschenrechtsverstöße verhindert werden. Die Staaten, die den Militäreinsatz gegen den IS im Irak unterstützen, müssen zeigen, dass sie solche Verstöße nicht länger dulden."
(...) http://www.amnesty.de/2016/10/18/irak-k ... ngstruppen
Der zynische und menschenverachtende Doppelstandard des Kairoer und Hamburger Büros zieht sich wie ein roter Faden durch die Nahostberichterstattung. Man muß aus Sicht Schwencks und des Chefredakteurs von ARD-Aktuell auf der "richtigen" Seite stehen, um bedauert werden zu können.
Da platzt dann auch schon mal einem Wirtschaftsexperten wie Dirk Müller der Kragen:
"Dirk Müller im Tagesausblick vom 17.10.2016 -Kriegspropaganda bei ARD & ZDF"
https://www.youtube.com/watch?v=lxcfhO28nUA
- nur 4 Minuten lang, unbedingt anschauen!
In diesem Beitrag schlägt das Herz Schwencks höher, wenn er die irakischen Streitkräfte filmt und sagt: "Jetzt genießen sie ihren Sieg. Sie hassen den IS, aber sie haben den Befehl, nicht auch Mossuls Bevölkerung zu hassen. Wir tun doch keinem was, sagt der Polizist, oder?
Nein, nein, antwortet der junge Mann aus der Nachbarschaft. Ihr habt uns echt super behandelt."
http://www.tagesschau.de/ausland/weltsp ... l-101.html
Spätestens hier hätte Schwenck berichten müssen, was für schlimme Verbrechen die irakischen Streitkräfte begangen haben.
So steht es auch im Rundfunkstaatsvertrag: "Umfassende, objektive und wahrheitsgetreue Berichterstattung".
Da dies verschwiegen wird und sogar Propaganda für die "super Behandlung" durch die irakischen Streitkräfte gemacht wird, ein klarer Verstoß gegen die bekannten Bestimmungen im Staatsvertrag.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser
Sehr geehrte Frau Thümler,
hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen den Beitrag: "Rückkehr nach Mossul".
Stand: 22.01.2017 18:19 Uhr, von Volker Schwenck
Krasser könnten die Gegensätze nicht mehr sein. Man erinnert sich nur zu gut an die Reportagen von Schwenck aus Ostaleppo. Seit September 2015, nach dem militärischen Eingreifen Russlands, aufgrund einer Bitte des langjährigen Verbündeten der syrisch arabischen Republik und seines Präsidenten Bashar al Assad begann Schwenk sein Herz für die "Rebellen" und deren Anhänger zu entdecken. Dass zu diesem Zeitpunkt längst der größte Teil der
"bewaffneten Opposition" zur al Nusra-Front übergelaufen war, fand sich in den Beiträgen nicht.
Seit 2012 wurde die Bevölkerung von Ostaleppo von verschiedensten Islamistenbanden terrorisiert, gefoltert, entführt und ermordet. Ab dem Jahre 2012 wurde in Aleppo, auch mit Flugblättern, die Drohung der islamistischen Terroristen weiterverbreitet: "Wenn ihr eure Kinder zur Schule schickt, werden wir euch ihre Schulranzen zurückschicken."
Immer wieder überfielen diese Terroristen auch den westlichen Stadtteil Aleppos, um dort schlimmste Massaker in Schulen, Krankenhäusern und christlichen Messen in Kirchen anzurichten. Dass sich auch christliche Würdenträger aus ganz Syrien und speziell Westaleppo bitterlich über die einseitige Berichterstattung beklagten, hat ARD-Aktuell und ebenso Schwenck nie im Geringsten interessiert. Galt es doch die Verbrechen der Westlichen-Werte-Gemeinschaft (WWG), den schmutzigen Krieg gegen Syrien, (Buch: "Der schmutzige Krieg gegen Syrien" von Dr. Tim Anderson, Australien) von der Öffentlichkeit bestmöglichst fernzuhalten.
"Am 4.2.2012 veröffentlichte die Schweizer „katholische internationale Presseagentur“ (Kipa/Apic) ein Interview mit dem Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart, in dem er vor den katastrophalen Folgen warnt, die ein gewaltsamer Umsturz in Syrien hätte und den westlichen Medien vorwirft, mit einer verzerrten, irreführenden Berichterstattung Öl ins Feuer zu gießen." (...)
„Die internationalen Medien stellen die syrische Wirklichkeit nicht ehrlich dar, sie werfen Öl ins Feuer ...“ wetterte Monsignore Jean-Clément Jeanbart gleich zu Beginn. Die syrischen Christen (rund 10% der Bevölkerung) würden mittlerweile in Angst und Schrecken leben. Im Falle eines Umsturzes sei die Zukunft der Minderheiten in Syrien generell in Gefahr, so Jeanbart, da die Regierung dann in die Hände der Islamisten fallen würde.
Allein ein aufrichtiger Dialog könne das Land aus der Katastrophe retten, so Jeanbart weiter, aber die von den amtierenden Machthabern angekündigten Reformen lassen auf sich warten und die Opposition weigert sich, zu verhandeln. Der Metropolit von Aleppo ist auch sehr wütend über die internationalen Medien, die seiner Meinung nach in ihrer überwiegenden Mehrheit gegen die syrische Regierung sind und sehr oft falsche Nachrichten über die Realität seines Landes verbreiten. "
http://www.ag-friedensforschung.de/regi ... eppo2.html
In Ostmossul nun begleitet Schwenck die irakischen Streitkräfte, nachdem durch Bombardierungen der US-Koalition und Einmarsch der irakischen Streitkräfte die IS-Terrormilizen die Flucht ergriffen haben, so wie in Ostaleppo die al Quaida-Terroristen. Haben wir jemals Videos von Volker Schwenck aus Mossul gesehen, wo Zivilisten Opfer der westlichen Bombardierungen geworden sind? Nein. Aus mehreren Gründen: - Der Westen und auch die irakischen Streitkräfte möchten unter keinen Umständen Bilder sehen, wie sie Schwenck nahezu pausenlos aus Ostaleppo in Form von Propagandafilmchen geliefert hat und in Ostmossul gibt es schlichtweg kein westunterstütztes "Mossul Media Center", wie das "Aleppo Media Center," AMC, und westfinanzierte Rettungsgruppen, die auch angebliche Rettungen inszenieren.
Im Irak, wir erinnern uns, hat die USA ja bereits den Regimechange vor Jahren vollzogen, während dieser in Syrien noch ausstand. Interessiert es Schwenk in seinem Beitrag, dass die irakischen Streitkräfte beim Einmarsch in Ostmossul schwerste Menschenrechtsverbrechen begangen haben, z. B. Kinder und Jugendliche erschossen haben und diese dann mit ihren Panzern überfuhren?
Angeprangert von Amnesty International und Human Rights Watch? Nein.
"Philip Luther, Experte für die Region Naher Osten und Nordafrika bei Amnesty International, übt scharfe Kritik: "Nachdem sie den Schrecken des Krieges und der Tyrannei des IS entkommen sind, drohen sunnitischen Araberinnen und Arabern im Irak brutale Vergeltungsschläge durch Milizen und Regierungstruppen. Sie werden für die Verbrechen des IS bestraft."
"Er erklärt weiter: "Der IS stellt für den Irak ein reales und tödliches Sicherheitsrisiko dar, doch das ist keine Rechtfertigung für außergerichtliche Hinrichtungen, Verschwindenlassen, Folter und willkürliche Inhaftierungen.
Im Kampf um Mossul müssen die irakischen Behörden sicherstellen, dass solche schweren Menschenrechtsverstöße verhindert werden. Die Staaten, die den Militäreinsatz gegen den IS im Irak unterstützen, müssen zeigen, dass sie solche Verstöße nicht länger dulden."
(...) http://www.amnesty.de/2016/10/18/irak-k ... ngstruppen
Der zynische und menschenverachtende Doppelstandard des Kairoer und Hamburger Büros zieht sich wie ein roter Faden durch die Nahostberichterstattung. Man muß aus Sicht Schwencks und des Chefredakteurs von ARD-Aktuell auf der "richtigen" Seite stehen, um bedauert werden zu können.
Da platzt dann auch schon mal einem Wirtschaftsexperten wie Dirk Müller der Kragen:
"Dirk Müller im Tagesausblick vom 17.10.2016 -Kriegspropaganda bei ARD & ZDF"
https://www.youtube.com/watch?v=lxcfhO28nUA
- nur 4 Minuten lang, unbedingt anschauen!
In diesem Beitrag schlägt das Herz Schwencks höher, wenn er die irakischen Streitkräfte filmt und sagt: "Jetzt genießen sie ihren Sieg. Sie hassen den IS, aber sie haben den Befehl, nicht auch Mossuls Bevölkerung zu hassen. Wir tun doch keinem was, sagt der Polizist, oder?
Nein, nein, antwortet der junge Mann aus der Nachbarschaft. Ihr habt uns echt super behandelt."
http://www.tagesschau.de/ausland/weltsp ... l-101.html
Spätestens hier hätte Schwenck berichten müssen, was für schlimme Verbrechen die irakischen Streitkräfte begangen haben.
So steht es auch im Rundfunkstaatsvertrag: "Umfassende, objektive und wahrheitsgetreue Berichterstattung".
Da dies verschwiegen wird und sogar Propaganda für die "super Behandlung" durch die irakischen Streitkräfte gemacht wird, ein klarer Verstoß gegen die bekannten Bestimmungen im Staatsvertrag.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser