Gräuelmärchen statt Nachrichten aus Ost-Aleppo
Verfasst: 17. Februar 2017, 21:30
Programmbeschwerde: Gräuelmärchen statt Nachrichten aus Ost-Aleppo
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17401.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17399.html
Sehr geehrte Damen und Herren des NDR Rundfunkrates,
sehr geehrter Herr Intendant Marmor,
ARD-aktuell hat jahrelang propagandisttsch und ausschließlich im Sinne der US-Narrative über den Krieg in und gegen Syrien berichtet, hat vom Westen finanzierte und bewaffnete Terroristen, Söldner, Kopfabschneider und Dschihadisten als „Oppositionelle“ und als „Rebellen“ schöngefärbt und die von Syriens Armee mit schließlich russischer und iranischer Unterstützung geleistete Abwehr und Niederschlagung dieses inszenierten „Aufstands“ mit Fleiß kriminalisiert. So versteht es sich denn auch, dass die Tagesschau am 13. Dezember im Bericht über Ost-Aleppo zu hysterischer Höchstform auflief. Sie informierte nicht sachlich über die gewaltsame Befreiung einer seit Jahren von Mördern terrorisierten Stadt, sondern machte daraus eine Rückeroberung Aleppos durch Syriens Armee in Form eines infernalen Blutbads, stellte die Verhältnisse auf den Kopf: Nicht Terroristen ermordeten Zivilisten, nein die syrische Armee, die habe „82 Zivilisten erschossen, darunter Frauen und Kinder“.
Übermittler dieser und anderer hanebüchener Gräuelmärchen war einmal mehr der 1000 Kilometer entfernt in Kairo sitzende ARD-Korrespondent, Volker Schwenck. Die Zentralredaktion ARD-aktuell in Hamburg unterließ es, seine bereits auf den ersten Blick fragwürdigen „Informationen“ sorgfältig zu überprüfen und verhielt sich damit staatsvertragswidrig. Sie ignorierte ein berufsethisches Grundgebot: Nachrichten sind auf ihren Wahrheitsgehalt zu
prüfen.
Schon Schwencks Aussagen in der 17-Uhr-Ausgabe der Tagesschau über Ost-Aleppo hätten alle Alarmglocken läuten lassen müssen: „Da sitzen immerhin noch etwa 100 000 Menschen offenbar fest auf einem Gebiet, das wenig mehr ist als ein Quadratkilometer.“
In München, Deutschlands dichtest besiedelter Großstadt, leben 4 600 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Im Albtraum Kalkutta, der am dichtesten besiedelten Stadt der Welt, sind es 23 000 Einwohner. Im weitgehend zerstörten Ost-Aleppo soll also eine viermal höhere Bevölkerungsdichte herrschen als in Kalkutta? Und kein ARD-aktuell-Redakteur fasst sich an den Kopf? Nein, die wochenlang gepflegte Tagesschau-Mär von 250 000 in Ost-Aleppo Eingeschlossenen, Hungernden und Durstenden, die musste ja gestützt werden, da mussten doch unbedingt noch 100 000 übrig sein, von denen Schwenck schwätzen durfte, auch wenn es tatsächlich keine 10 000 mehr waren. Wir haben unter Hinweis auf seriöse britische Quellen bereits vor Wochen in einer Programmbeschwerde darauf aufmerksam gemacht, dass die UN-Behauptungen „250 000 Eingeschlossene, darunter 100 000 Kinder“ propagandistische Entgleisungen waren. ARD-aktuell blieb dieser Faktenverzerrung treu.
In den USA und Großbritannien wird jetzt wenigstens über die fakenews diskutiert:
http://www.informationclearinghouse.info/46050.htm
https://wipokuli.wordpress.com/2016/12/ ... al-memory/
https://off-guardian.org/2016/12/15/vid ... in-aleppo/
aber von ARD-aktuell wird sie fortgesetzt, dort gibt man nichts auf kritische Stimmen wie „RT“ und „Information Clearing House“: „Die Vereinten Nationen sind alarmiert über Berichte, wonach syrische Regierungstruppen Zivilisten ermordet haben sollen. 82 Namen seien dem UN-Menschenrechtsbüro bekannt. Die Berichte werden als glaubhaft eingestuft ...“
und zwar zuallererst von Volker Schwenck, dem Träger des Qualitätsjournalisten-Siegelrings, der seine Informationen und Filme lieber von Terrorismusverdächtigen kaufte, als sich selbst ins halbwegs sichere West-Aleppo zu wagen. Und die Tagesschau in Hamburg sieht sich nicht einmal veranlasst, offensichtlich hirnrissige Zahlenangaben und Kriegsgräuelmärchen nachzurecherchieren.
„Einige wurden erschossen, als sie fliehen wollten, so der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, andere wurden in ihren Häusern oder an den Orten erschossen, wo sie Zuflucht gefunden hatten. Es ist eine alarmierende Entwicklung...“
Alarmierend ist auch die Verkommenheit der redaktionellen Leistungskraft der ARD-aktuell. Ein „UN-Menschenrechtsbüro“ gibt es nämlich nicht. Gemeint war wohl das Office of the U.N. High Commissioner of Human Rights, OHCHR. Der Hochkommissar heißt Prinz Zaid Ra’ad Al Hussein und gehört zur Königsfamilie Jordaniens, die als bekanntlich enge Alliierte der USA massiv die Dschihadisten und Söldner in Syrien unterstützt. Schwencks „glaubwürdiger“ Sprecher dieser fragwürdigen Quelle bezog sich auf „Kreise“, von denen die Gräuelberichte stammten, benannte diese aber nicht; er erwähnte „Berichte“, ohne zu sagen von wem; er sprach von einer Liste mit den Namen der Opfer, legte sie aber nicht vor.
Was von der „Unabhängigkeit“ und „Objektivität“ solcher parteiischer UN-Quellen zu halten ist, lässt sich einer UN-Pressekonferenz entnehmen, auf der eine Journalistin in zwei Minuten das prowestliche, von Journalisten errichtete UN-Märchengebäude einstürzen lässt (die Frage an sie beginnt bei 27’17“):
https://www.youtube.com/watch?v=ebE3GJfGhfA
An diesem 13. Dezember griff die Tagesschau schließlich in die untersten Schubfächer und strahlte sogar Twitter-Mitteilungen von nicht überprüften „Aktivisten“ aus, von äußerst durchsichtigem Kaliber wie diesem:
„Russland will nicht, dass wir hier lebend rauskommen, und Assad auch nicht“.
Eine Glanzleistung in journalistischer Seriosität. Solche Maßlosigkeiten verharmlost die Tagesschau: „Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen“. Na freilich, deshalb sendet die Tagesschau sie ja auch einfach ohne....
Der Krieg um Aleppo, das hätte die bisherige Erfahrung die Hamburger ARD-aktuell-Redaktion lehren müssen, ist nicht einfach zu beenden. Keiner der Kriegsparteien ist vorbehaltlos zu glauben. Jeder Information, die nicht aus selbst Ermitteltem, Erlebtem und aus eigener Erkenntnis stammt, ist mit größter Vorsicht und Sorgfalt zu begegnen.
Als Beispiel für besseren Journalismus mögen Publikationen des Magazins Telepolis dienen, jenes Magazins, dem
ARD-aktuell-Chefredakteur Dr. Gniffke (allerdings nur versuchsweise) einmal die Glaubwürdigkeit absprach:
https://www.heise.de/tp/features/Aleppo ... 69433.html
https://www.heise.de/tp/features/Syrien ... 68894.html
https://www.heise.de/tp/features/Aleppo ... 70656.html
Das Grundgebot im Programmauftrag des NDR-Staatsvertrags, der Völkerverständigung zu dienen, wurde von ARD-aktuell mit seinen agitatorischen und realitätsfernen Sendungen an diesem 13.12. 16 wieder einmal nicht befolgt. Die Verletzung der Programmrichtlinien wurde neuerlich evident.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer.
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17401.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17399.html
Sehr geehrte Damen und Herren des NDR Rundfunkrates,
sehr geehrter Herr Intendant Marmor,
ARD-aktuell hat jahrelang propagandisttsch und ausschließlich im Sinne der US-Narrative über den Krieg in und gegen Syrien berichtet, hat vom Westen finanzierte und bewaffnete Terroristen, Söldner, Kopfabschneider und Dschihadisten als „Oppositionelle“ und als „Rebellen“ schöngefärbt und die von Syriens Armee mit schließlich russischer und iranischer Unterstützung geleistete Abwehr und Niederschlagung dieses inszenierten „Aufstands“ mit Fleiß kriminalisiert. So versteht es sich denn auch, dass die Tagesschau am 13. Dezember im Bericht über Ost-Aleppo zu hysterischer Höchstform auflief. Sie informierte nicht sachlich über die gewaltsame Befreiung einer seit Jahren von Mördern terrorisierten Stadt, sondern machte daraus eine Rückeroberung Aleppos durch Syriens Armee in Form eines infernalen Blutbads, stellte die Verhältnisse auf den Kopf: Nicht Terroristen ermordeten Zivilisten, nein die syrische Armee, die habe „82 Zivilisten erschossen, darunter Frauen und Kinder“.
Übermittler dieser und anderer hanebüchener Gräuelmärchen war einmal mehr der 1000 Kilometer entfernt in Kairo sitzende ARD-Korrespondent, Volker Schwenck. Die Zentralredaktion ARD-aktuell in Hamburg unterließ es, seine bereits auf den ersten Blick fragwürdigen „Informationen“ sorgfältig zu überprüfen und verhielt sich damit staatsvertragswidrig. Sie ignorierte ein berufsethisches Grundgebot: Nachrichten sind auf ihren Wahrheitsgehalt zu
prüfen.
Schon Schwencks Aussagen in der 17-Uhr-Ausgabe der Tagesschau über Ost-Aleppo hätten alle Alarmglocken läuten lassen müssen: „Da sitzen immerhin noch etwa 100 000 Menschen offenbar fest auf einem Gebiet, das wenig mehr ist als ein Quadratkilometer.“
In München, Deutschlands dichtest besiedelter Großstadt, leben 4 600 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Im Albtraum Kalkutta, der am dichtesten besiedelten Stadt der Welt, sind es 23 000 Einwohner. Im weitgehend zerstörten Ost-Aleppo soll also eine viermal höhere Bevölkerungsdichte herrschen als in Kalkutta? Und kein ARD-aktuell-Redakteur fasst sich an den Kopf? Nein, die wochenlang gepflegte Tagesschau-Mär von 250 000 in Ost-Aleppo Eingeschlossenen, Hungernden und Durstenden, die musste ja gestützt werden, da mussten doch unbedingt noch 100 000 übrig sein, von denen Schwenck schwätzen durfte, auch wenn es tatsächlich keine 10 000 mehr waren. Wir haben unter Hinweis auf seriöse britische Quellen bereits vor Wochen in einer Programmbeschwerde darauf aufmerksam gemacht, dass die UN-Behauptungen „250 000 Eingeschlossene, darunter 100 000 Kinder“ propagandistische Entgleisungen waren. ARD-aktuell blieb dieser Faktenverzerrung treu.
In den USA und Großbritannien wird jetzt wenigstens über die fakenews diskutiert:
http://www.informationclearinghouse.info/46050.htm
https://wipokuli.wordpress.com/2016/12/ ... al-memory/
https://off-guardian.org/2016/12/15/vid ... in-aleppo/
aber von ARD-aktuell wird sie fortgesetzt, dort gibt man nichts auf kritische Stimmen wie „RT“ und „Information Clearing House“: „Die Vereinten Nationen sind alarmiert über Berichte, wonach syrische Regierungstruppen Zivilisten ermordet haben sollen. 82 Namen seien dem UN-Menschenrechtsbüro bekannt. Die Berichte werden als glaubhaft eingestuft ...“
und zwar zuallererst von Volker Schwenck, dem Träger des Qualitätsjournalisten-Siegelrings, der seine Informationen und Filme lieber von Terrorismusverdächtigen kaufte, als sich selbst ins halbwegs sichere West-Aleppo zu wagen. Und die Tagesschau in Hamburg sieht sich nicht einmal veranlasst, offensichtlich hirnrissige Zahlenangaben und Kriegsgräuelmärchen nachzurecherchieren.
„Einige wurden erschossen, als sie fliehen wollten, so der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, andere wurden in ihren Häusern oder an den Orten erschossen, wo sie Zuflucht gefunden hatten. Es ist eine alarmierende Entwicklung...“
Alarmierend ist auch die Verkommenheit der redaktionellen Leistungskraft der ARD-aktuell. Ein „UN-Menschenrechtsbüro“ gibt es nämlich nicht. Gemeint war wohl das Office of the U.N. High Commissioner of Human Rights, OHCHR. Der Hochkommissar heißt Prinz Zaid Ra’ad Al Hussein und gehört zur Königsfamilie Jordaniens, die als bekanntlich enge Alliierte der USA massiv die Dschihadisten und Söldner in Syrien unterstützt. Schwencks „glaubwürdiger“ Sprecher dieser fragwürdigen Quelle bezog sich auf „Kreise“, von denen die Gräuelberichte stammten, benannte diese aber nicht; er erwähnte „Berichte“, ohne zu sagen von wem; er sprach von einer Liste mit den Namen der Opfer, legte sie aber nicht vor.
Was von der „Unabhängigkeit“ und „Objektivität“ solcher parteiischer UN-Quellen zu halten ist, lässt sich einer UN-Pressekonferenz entnehmen, auf der eine Journalistin in zwei Minuten das prowestliche, von Journalisten errichtete UN-Märchengebäude einstürzen lässt (die Frage an sie beginnt bei 27’17“):
https://www.youtube.com/watch?v=ebE3GJfGhfA
An diesem 13. Dezember griff die Tagesschau schließlich in die untersten Schubfächer und strahlte sogar Twitter-Mitteilungen von nicht überprüften „Aktivisten“ aus, von äußerst durchsichtigem Kaliber wie diesem:
„Russland will nicht, dass wir hier lebend rauskommen, und Assad auch nicht“.
Eine Glanzleistung in journalistischer Seriosität. Solche Maßlosigkeiten verharmlost die Tagesschau: „Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen“. Na freilich, deshalb sendet die Tagesschau sie ja auch einfach ohne....
Der Krieg um Aleppo, das hätte die bisherige Erfahrung die Hamburger ARD-aktuell-Redaktion lehren müssen, ist nicht einfach zu beenden. Keiner der Kriegsparteien ist vorbehaltlos zu glauben. Jeder Information, die nicht aus selbst Ermitteltem, Erlebtem und aus eigener Erkenntnis stammt, ist mit größter Vorsicht und Sorgfalt zu begegnen.
Als Beispiel für besseren Journalismus mögen Publikationen des Magazins Telepolis dienen, jenes Magazins, dem
ARD-aktuell-Chefredakteur Dr. Gniffke (allerdings nur versuchsweise) einmal die Glaubwürdigkeit absprach:
https://www.heise.de/tp/features/Aleppo ... 69433.html
https://www.heise.de/tp/features/Syrien ... 68894.html
https://www.heise.de/tp/features/Aleppo ... 70656.html
Das Grundgebot im Programmauftrag des NDR-Staatsvertrags, der Völkerverständigung zu dienen, wurde von ARD-aktuell mit seinen agitatorischen und realitätsfernen Sendungen an diesem 13.12. 16 wieder einmal nicht befolgt. Die Verletzung der Programmrichtlinien wurde neuerlich evident.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer.