TATORT

Thema sollen insbesondere Film- und Dokumentarproduktionen für das Fernsehen sein.
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Maren
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TATORT

Beitrag von Maren »

Ja, ich gebe es zu: Ich bin süchtig. Der Sonntagabend gehört ausschließlich mir und dem Sendeplatz. Termine um diese Zeit vermeide ich geflissentlich und mein engstes Umfeld weiß um die Tatsache, dass ich Sonntags Abend ab 20:15 Uhr für Störungen nicht empfänglich bin.

Seit 1970 läuft DIE Krimi-Reihe und erfreut sich seit der ersten Folge http://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Taxi_nach_Leipzig großer Beliebtheit bei alt und jung. Bis heute wurden 933 unterschiedliche TATORTe erstausgestrahlt und fast 100 Ermittler beschäftigt. http://www.tatort-fundus.de/web/ermittl ... tiert.html
Die beliebtetste Reihe ist Umfragen zu Folge der Münsteraner TATORT. Mein heimlicher Favorit ist der TATORT aus Hessen mit Ulrich Tukur.

Heute Abend bestreitet eine ziemlich ausgebrannte Lena Odenthal ihr 25. Jubiliäum.
http://www.daserste.de/unterhaltung/kri ... index.html

Die Presse überbietet sich jeden Sonntag bei der Übung, wer wohl am schnellsten die Kritik online hat.
Meine persönliche Lieblingskolumne ist die von Matthias Dell (früher u. a. Freitag) und heute ND.
https://www.freitag.de/autoren/mdell
http://www.neues-deutschland.de/rubrik/tatort
Das besondere an Dells Kolumnen ist für mich, dass man mehr über den Film ansich erfährt, als nur die subjektive Einschätzung dessen, was man ja selbst auch gerade gesehen hat.

Heute ist Sonntag und ihr habt hoffentlich an die Zeitumstellung gedacht.
Gerri

Re: TATORT

Beitrag von Gerri »

Leider sind die Tatort-Krimis inflationär und die Wiederholungen zahllos. Sie scheinen beliebte Füll-Produkte zu sein, vor allen Dingen billig. Ich finde es nervig und für Wiederholungen zahle ich keine Fernsehgebühr!
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Maren
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Re: TATORT

Beitrag von Maren »

Nach zwei schlechten Folgen und vernichtenden Kritiken suchen zwei der drei Hauptdarsteller des Tatort aus Erfurt das Weite. Das bedeutet sein Ende. Protokoll eines öffentlich-rechtlichen Desasters. Wie man eine außerordentlich talentierte Nachwuchsschauspielerin wie Alina Levshin derart verheizen kann, wird wohl das Geheimnis des MDR bleiben. Bereits der erste Teil der Reihe erhielt den Negativpreis der Medienfrauen, die "Saure Gurke"wegen besonders frauenfeindlicher Darstellungen. «Wir treffen auf Frauenrollen, die wir in 40 Jahren "Tatort" kennen und lieben gelernt haben: die Heilige, die censored, die herrische Vorgesetzte und ein Mordopfer, das selbst schuld ist», begründete die Jury ihre Entscheidung.
Wolfman

Re: TATORT

Beitrag von Wolfman »

Tatort: ein Format aus den siebziger Jahren - total veraltet!
Und: seichte Unterhaltung ist keine Grundversorgung!
Neukunde

Re: TATORT

Beitrag von Neukunde »

In der Fernseh-Steinzeit diente "Tatort" noch profanen Unterhaltungsbedürfnissen. Nach einer harten Woche gab es ungefähr einmal im Monat eine neue Tatort-Folge.
In den 80ern wurde durchaus mal mit dem Format experimentiert. Ich denke da v.a. an die Figur Schymanski. Dem Plot lagen authentische Gesellschafts-Recherchen zugrunde.

Heute ist es genau umgekehrt. Gutmenschliche Predigten über neue Geschlechterrollen, Definition von Heimat mit kaputten Menschen. Genderismus, Homoehe und zerrüttete Familien runden das Bild ab. Jede Woche gibt es zigfache Wiederholungen. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie etwa der Münsteraner Tatort.

Ich sehne mich nach den Milieustudien alter 110-Folgen zurück, in denen nicht gemordet wurde. Könnt ihr das einrichten?
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Maren
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Re: TATORT

Beitrag von Maren »

Lieber Neukunde,

wir wissen heute, dass natürlich auch der fiktionale Bereich für die "Meinungsbildung" der Bevölkerung eine beträchtliche Rolle spielt. Das geht beim beliebten Freund-Feind-Schema (z. B. James Bond) los und zieht sich über das Transportieren übler Klischees (Computerexperten sind immer Freaks, Biker sind immer Kriminelle) bis hin zur Vemittlung gewünschter Rollenbilder und der Verbreitung missionarischen Sozialkitschs. Das inflationäre öffentlich-rechtliche Angebot mittelprächtiger bis grottenschlechter Krimiserien im Vorabendprogramm und zur Primetime spiegelt mitnichten Publikumsinteressen wieder, soviel ist schon mal sicher und dass die Quotenermittlung nichts mit der Realität zu tun hat wissen wir auch inzwischen.

Die bekannte Publizistin Carolin Emcke bemerkte kürzlich am Rande einer Podiumsdiskussion, dass sie sich wundere, warum sich nicht mehr Leute über den fiktionalen Bereich beschweren würden, weil ja da nachweislich wesentlich mehr manipuliert würde als z. b. bei Reportagen aus Krisengebieten.
Aber haben wir uns je über Grimms Märchen beschwert?

Ich gebe dir Recht, was Qualität und Themenauswahl der neuen Werke anbelangt. Ob wir etwas gegen den gefühlten Zeitgeist diverser Regisseure und Programmchefs unternehmen können, ist fraglich. Aber eine entsprechende Anfrage könnten wir stellen, zumal sich schon etliche Zuschauer über den Niedergang deutscher Krimikunst beklagt haben.
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