Die Dokumentation
Germany made in USA
Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten
ist eine Produktion des Senders Phoenix TV von Joachim Schröder aus dem Jahre 2008. (Dauer 44 min)
Der Krieg ist vorbei. Deutschland gleicht einem Trümmerhaufen. Doch schon bald setzt der Wiederaufbau ein - initiiert und tatkräftig unterstützt von den Alliierten, allen voran den USA. Luftbrücke für die Berliner, Care-Pakete und Marshall-Plan sind die Mittel. Was aber sind die Ziele?
Bislang unveröffentlichte Dokumente enthüllen einen “Psychologischen Strategieplan für Deutschland”, gesteuert und finanziert von der CIA. Der US-Geheimdienst beeinflusste die deutsche Kulturszene, unterstützte Medien, baute Gewerkschaften auf und bezahlte Politiker.
Link zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=tfXLOtlYC7E
Bemerkenswert an der Dokumentation ist, was durch bislang unveröffentlichte Dokumente und Zeitzeugen ans Tageslicht gekommen ist.
Das Resümee am Ende lautet dann aber sinngemäß:
"Nun ja, die US-Besatzung hat zwar fragwürdige Methoden benutzt, aber immerhin hat ja die BRD durch die Amerikaner die Demokratie bekommen."
Diese Aussage muss man sehr kritisch sehen, denke ich.
Handelt es sich um eine echte Demokratie, wenn wichtige Posten in Politik und Gewerkschaften durch die Besatzungsmacht mit Leuten besetzt werden, die in ihrem Sinne, also im Interesse eines anderen Staates, handeln ?
Durch diejenigen westdeutschen Politiker, die von den Alliierten gefördert wurden, wurde die Wiederaufrüstung und die Spaltung Deutschlands betrieben - gegen den Willen der Bevölkerung. Parteien und Gewerkschaften, die dem entgegenstanden, wurden verboten und viele ihrer Mitglieder inhaftiert.
Ein Friedensvertrag und die Wiederherstellung der Souveränität eines geeinten, demokratischen Deutschlands rückten so in die Ferne.
Zusätzlich muss auch gesagt werden, dass diese Aktivitäten der US-Amerikaner nicht nur in der Vergangenheit stattfanden, wie es in der Dokumentation gezeigt wird, sondern sie dauern bis in die Gegenwart an.
Die Einflussnahme auf die Besetzung wesentlicher Posten in der Politik und die Auswahl der möglichen Anwärter wird über transatlantische Organisationen wie beispielsweise die Atlantik-Brücke oder das Aspen-Institut vorgenommen.
Deutsche Spitzenpolitiker wie Außenminister oder Verteidigungsminister müssen regelmäßig zum Rapport in der US-amerikanischen Botschaft erscheinen. Ihre Aussagen werden nicht etwa einfach zur Kenntnis genommen und geglaubt, sondern durch ein System der Überwachung auch kritisch überprüft.
Eine unabhängige Außenpolitik ist so nur schwer möglich.
Diese und viele weitere Zusammenhänge findet man in dem Buch
Das Guttenberg-Dossier
Das Wirken transatlantischer Netzwerke und ihre Einflussnahme auf deutsche Eliten.
Aktuelle und geschichtliche Einblicke
Autorin: Friederike Beck
ISBN: 978-3-943007-00-8 (Taschenbuch), 978-3-943007-05-3 (E-Book)
224 Seiten, erschienen 2011-2018
https://zeitgeist-online.de/buecher/bis ... ssier.html
Als Kurzfassung gibt es einen zweiteiligen Artikel im Internet:
https://zeitgeist-online.de/exklusivonl ... eil-1.html
https://zeitgeist-online.de/exklusivonl ... eil-2.html
Dieses Buch ist unbedingt empfehlenswert, auch dann, wenn der Herr von und zu Guttenberg nicht wieder in die Politik zurückkehren sollte. Sein politischer Werdegang dient nur als Einstieg in das Thema und zur Illustration, der wesentliche Teil ist allgemeingültig und von seiner Person unabhängig. Der Text ist sehr flüssig, anschaulich und spannend geschrieben.
Germany made in USA - Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten
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