MDR - MMR-Impfung stärkt Immunsystem gegen Covid-19
Verfasst: 2. Juli 2020, 19:43
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Anstalt des Öffentlichen Rechts
Rundfunkrat
Kantstraße 71 - 73
D-04275 Leipzig
Programmbeschwerde
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich formal Programmbeschwerde wegen des Verstoßes gegen die Programmgrundsätze (§ 8, Abs. 3). Ich beanstande den Beitrag »MMR-Impfung stärkt Immunsystem gegen Covid-19«, der am 19. Juni 2020 in der Rubrik Wissen veröffentlicht wurde. Der Beitrag wurde von dem Autor mit dem Kürzel lfw verfasst.
In dem Beitrag zitiert der Autor aus einer am gleichen Tag veröffentlichten wissenschaftlichen Studie, dass von den 995 positiv getesteten Matrosen des US-Flugzeugträgers »Theodore Roosevelt« nur einer milde Krankheitssymptome entwickelt habe.
Das hatte ich anders in Erinnerung und habe daher nochmal in der englischsprachigen Wikipedia nachgesehen. Am 17. April wurde von der Navy gemeldet, dass sieben Matrosen in stationärer Behandlung seien und ein Matrose an Covid-19 verstorben sei. Am 5. Mai wurde von der Navy eine Gesamtzahl von 1156 Fällen gemeldet. Danach hat die Navy, wie von ihr angekündigt, keine weiteren Fallzahlen mehr öffentlich bekannt gegeben.
Um diesen Widerspruch aufzuklären, habe ich mir die referenzierte Studie angesehen. Für mich sieht das nach einem sinnentstellenden Übersetzungsfehler aus. Ich lese dort, dass von den positiv getesteten Matrosen 995 Symptome entwickelt haben und dass von diesen einer stationär behandelt werden musste. Der zweite Teil der Aussage steht im offenen Widerspruch zu den Aussagen in der Wikipedia, die wiederum gut durch zuverlässige Quellen belegt sind. Der erste Teil ist aber schlicht eine andere Aussage, als das, was in Ihrem Beitrag daraus gemacht wurde.
Ich würde es begrüßen, wenn Sie zum einen Ihre Übersetzung nochmal überprüfen würden und zum anderen dem Widerspruch zu den als gesichert anzusehenden Aussagen in der Wikipedia nachgehen würden. Letzteres spricht meiner Meinung nach gegen die Seriosität der von Ihnen zitierten Studie.
Erlauben Sie mir bitte noch eine Anmerkung zur Überschrift Ihres Beitrags. Die Überschrift stimmt nicht mit dem Inhalt überein. Ich kann weder aus dem Beitrag noch aus der zitierten Studie herauslesen, dass es sich dabei um ein gesichertes Faktum handelt. Es wird lediglich von einem interessanten Forschungsansatz gesprochen, dem nachzugehen nun als wohlbegründet anzusehen sei. Vielleicht spendieren Sie der Überschrift ein »Hinweise gefunden, dass…«.
Meiner Programmbeschwerde gingen zwei Versuche voraus, die Redaktion niederschwellig auf die von mir monierten Fehler hinzuweisen und auf Nachbesserung zu dringen. Der erste Hinweis erfolgt am 20. Juni über das Webformular des Publikumsservice, der zweite am 23. Juni per Mail ebenfalls an den Publikumsservice. In beiden Fällen habe ich weder eine Eingangsbestätigung erhalten noch bisher überhaupt irgendeine Reaktion. Die Einrichtung einer automatisierten Eingangsbestätigung ist eine organisatorische Aufgabe und daher nicht den eventuell überlasteten Sachbearbeitern beim Publikumsservice anzulasten. Ich werte dies als organisatorisches Versäumnis des MDR und als einer öffentlich-rechtlichen Medienanstalt für unwürdig.
Aus Gründen der Transparenz werden sowohl diese Beschwerde als auch der weitere Verlauf der Stellungnahmen auf den Internetseiten des Vereins »Ständige Publikumskonferenz« veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
________________________
Ruben Schattevoy
Anstalt des Öffentlichen Rechts
Rundfunkrat
Kantstraße 71 - 73
D-04275 Leipzig
Programmbeschwerde
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich formal Programmbeschwerde wegen des Verstoßes gegen die Programmgrundsätze (§ 8, Abs. 3). Ich beanstande den Beitrag »MMR-Impfung stärkt Immunsystem gegen Covid-19«, der am 19. Juni 2020 in der Rubrik Wissen veröffentlicht wurde. Der Beitrag wurde von dem Autor mit dem Kürzel lfw verfasst.
In dem Beitrag zitiert der Autor aus einer am gleichen Tag veröffentlichten wissenschaftlichen Studie, dass von den 995 positiv getesteten Matrosen des US-Flugzeugträgers »Theodore Roosevelt« nur einer milde Krankheitssymptome entwickelt habe.
Das hatte ich anders in Erinnerung und habe daher nochmal in der englischsprachigen Wikipedia nachgesehen. Am 17. April wurde von der Navy gemeldet, dass sieben Matrosen in stationärer Behandlung seien und ein Matrose an Covid-19 verstorben sei. Am 5. Mai wurde von der Navy eine Gesamtzahl von 1156 Fällen gemeldet. Danach hat die Navy, wie von ihr angekündigt, keine weiteren Fallzahlen mehr öffentlich bekannt gegeben.
Um diesen Widerspruch aufzuklären, habe ich mir die referenzierte Studie angesehen. Für mich sieht das nach einem sinnentstellenden Übersetzungsfehler aus. Ich lese dort, dass von den positiv getesteten Matrosen 995 Symptome entwickelt haben und dass von diesen einer stationär behandelt werden musste. Der zweite Teil der Aussage steht im offenen Widerspruch zu den Aussagen in der Wikipedia, die wiederum gut durch zuverlässige Quellen belegt sind. Der erste Teil ist aber schlicht eine andere Aussage, als das, was in Ihrem Beitrag daraus gemacht wurde.
Ich würde es begrüßen, wenn Sie zum einen Ihre Übersetzung nochmal überprüfen würden und zum anderen dem Widerspruch zu den als gesichert anzusehenden Aussagen in der Wikipedia nachgehen würden. Letzteres spricht meiner Meinung nach gegen die Seriosität der von Ihnen zitierten Studie.
Erlauben Sie mir bitte noch eine Anmerkung zur Überschrift Ihres Beitrags. Die Überschrift stimmt nicht mit dem Inhalt überein. Ich kann weder aus dem Beitrag noch aus der zitierten Studie herauslesen, dass es sich dabei um ein gesichertes Faktum handelt. Es wird lediglich von einem interessanten Forschungsansatz gesprochen, dem nachzugehen nun als wohlbegründet anzusehen sei. Vielleicht spendieren Sie der Überschrift ein »Hinweise gefunden, dass…«.
Meiner Programmbeschwerde gingen zwei Versuche voraus, die Redaktion niederschwellig auf die von mir monierten Fehler hinzuweisen und auf Nachbesserung zu dringen. Der erste Hinweis erfolgt am 20. Juni über das Webformular des Publikumsservice, der zweite am 23. Juni per Mail ebenfalls an den Publikumsservice. In beiden Fällen habe ich weder eine Eingangsbestätigung erhalten noch bisher überhaupt irgendeine Reaktion. Die Einrichtung einer automatisierten Eingangsbestätigung ist eine organisatorische Aufgabe und daher nicht den eventuell überlasteten Sachbearbeitern beim Publikumsservice anzulasten. Ich werte dies als organisatorisches Versäumnis des MDR und als einer öffentlich-rechtlichen Medienanstalt für unwürdig.
Aus Gründen der Transparenz werden sowohl diese Beschwerde als auch der weitere Verlauf der Stellungnahmen auf den Internetseiten des Vereins »Ständige Publikumskonferenz« veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
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Ruben Schattevoy