ZDF - Manöver der Luftwaffe in Alaska - Proben für den Bündnisfall
Verfasst: 18. Juli 2024, 18:01
ZDF
Fernsehrat Vorsitzende
Frau Hasselfeldt
ZDF-Straße 1
55100 Mainz
Sehr geehrte Frau Hasselfeld,
hiermit erheben wir Programmbeschwerde gegen den Einzelbeitrag „Manöver der Luftwaffe in Alaska - Proben für den Bündnisfall“ vom 09.07.2024 wegen Verstößen gegen Programmgrundsätze gemäß der Qualitäts- und Programmrichtlinien und des Staatsvertrages für ZDF-Angebote.
https://www.zdf.de/nachrichten-sendunge ... 4-100.html
Das transatlantische Militär-Bündnis Nato absolvierte über Alaska, nahe Fairbanks, ein Manöver unter Federführung der Bundeswehr, welches es laut Christian Sievers „so noch nie gab“. In unmittelbarer Nähe der einzigen direkten Grenze zu Russland fänden die Kampfpiloten ideale Bedingungen vor.
"Sie üben den Luftkrieg – gegen Russland", so Ines Trams.
„Wir können bis in den Tiefstflug gehen, was wir in Deutschland so nicht machen können. Wir können Täuschkörper zum Einsatz bringen, was in Deutschland meistens nicht gestattet ist. Wir können unsere Waffen scharf einsetzen. Ohne Gefechtskopf, aber wir können sie physikalisch abschmeißen…“
erläutert der deutsche Kampfjet-Pilot Gerald Groß.
Die Einblendung der Namen von Interviewpartnern folgt in der Regel Relevanzkriterien. Klarname und Dienstgrad wären bei Angehörigen des Militärs in etwa von Bedeutung. Das ZDF jedoch versieht den Namenszug des Soldaten mit seinem Kampfnamen „TITAN“ wobei der Rezipient nicht auf Anhieb erkennt, ob sich der Name auf das Leichtmetall schlechthin, auf die Titan-Legierung des Cockpits oder auf eine Selbsterhöhung des Tägers zum Göttergeschlecht der Titanen aus der griechischen Mythologie bezieht.
Das ZDF gab auf Nachfrage an, dass der Interviewte nach eigener Auskunft unter diesem Kampf-Namen bekannt sei. Gibt man den Namen Gerald „Titan“ Groß allerdings in eine Suchmaschine ein, erscheint lediglich eine passable Anzahl von Links zu seinem kürzlich erschienen Buch, welches im April unter dem Namen „TITAN- (D)ein Weg ins Cockpit“ erschien.
https://duckduckgo.com/?q=Gerald+%22Titan%22+Gro%C3%9F&t=newext&atb=v390-1&ia=web
Da das ZDF zahlreiche Anfragen zum Namenszusatz erhielt, wurde am 12.07.2024 im Onlineangebot des ZDF ein Beitrag von Ines Trams bereitgestellt, der über die „Call Signs“ speziell und im Einzelnen über die Namensgebung für Gerald Groß Aufschluss gab.
Erfahrungsgemäß wird nur ein Bruchteil der Zuseher, die den Beitrag in der Nachrichtensendung heute-journal verfolgten, die erläuternden Richtigstellungen bzw. Erklärungen im Onlineangebot aufsuchen, die im speziellen Fall durchaus interessant und aufschlussreich waren und zum Verständnis beitrugen.
Die Nachrichtenredaktion hätte sowohl die zahlreichen Nachfragen als auch die aufwändige Erklärung vermeiden können, wenn sie den anerkannten journalistischen Grundsätzen gefolgt wäre, welche sich in der Nachrichtengebung konsequent an Sachlichkeit orientieren und Sachverhalte in objektiver Form und frei von Meinung und Emotion darstellen.
Des Weiteren insinuiert der launige Stil der Nachrichtensendung eine gewisse Kriegsverherrlichung, die sowohl die deutschen Verpflichtungen aus historischen Verträgen (1) ignoriert (Zitat: "Sie üben den Luftkrieg – gegen Russland.") als auch die Auswirkungen auf Natur, Tier- und Umwelt. (2) (Zitat: "Wir können unsere Waffen scharf einsetzen. Ohne Gefechtskopf, aber wir können sie physikalisch abschmeißen…“)
(1) https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/zwei-plus-vier-vertrag/44114/artikel-2/
(2) https://www.explorefairbanks.com/german/last-frontier/
Der beanstandete Beitrag der Nachrichtensendung heute-journal ist somit:
- nicht sachlich
- achtet nicht das Leben
- dient nicht dem Frieden sowie der Verständigung unter den Völkern.
Wir sehen Verstöße gegen folgende Programmrichtlinien des ZDF und Vorgaben des ZDF-Staatsvertrages:
Qualitäts- und Programmrichtlinien für die ZDF-Angebote in der Fassung vom 30.06.2023
Grundwerte und journalistisch-redaktionelle Grundprinzipien
(4) Jede Berichterstattung orientiert sich konsequent am Ziel der Sachlichkeit und Wahrheit. Sollten trotz Überprüfung Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Quelle bleiben, werden diese zum Ausdruck gebracht.
ZDF-Staatsvertrag
§ 5
(2) Das ZDF hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Es soll dazu
beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken.
(3) (…) Die Angebote sollen dabei auch die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland fördern sowie der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken
https://www.zdf.de/zdfunternehmen/grundlagen-108.html
Aus Gründen der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins https://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller
Fernsehrat Vorsitzende
Frau Hasselfeldt
ZDF-Straße 1
55100 Mainz
Sehr geehrte Frau Hasselfeld,
hiermit erheben wir Programmbeschwerde gegen den Einzelbeitrag „Manöver der Luftwaffe in Alaska - Proben für den Bündnisfall“ vom 09.07.2024 wegen Verstößen gegen Programmgrundsätze gemäß der Qualitäts- und Programmrichtlinien und des Staatsvertrages für ZDF-Angebote.
https://www.zdf.de/nachrichten-sendunge ... 4-100.html
Das transatlantische Militär-Bündnis Nato absolvierte über Alaska, nahe Fairbanks, ein Manöver unter Federführung der Bundeswehr, welches es laut Christian Sievers „so noch nie gab“. In unmittelbarer Nähe der einzigen direkten Grenze zu Russland fänden die Kampfpiloten ideale Bedingungen vor.
"Sie üben den Luftkrieg – gegen Russland", so Ines Trams.
„Wir können bis in den Tiefstflug gehen, was wir in Deutschland so nicht machen können. Wir können Täuschkörper zum Einsatz bringen, was in Deutschland meistens nicht gestattet ist. Wir können unsere Waffen scharf einsetzen. Ohne Gefechtskopf, aber wir können sie physikalisch abschmeißen…“
erläutert der deutsche Kampfjet-Pilot Gerald Groß.
Die Einblendung der Namen von Interviewpartnern folgt in der Regel Relevanzkriterien. Klarname und Dienstgrad wären bei Angehörigen des Militärs in etwa von Bedeutung. Das ZDF jedoch versieht den Namenszug des Soldaten mit seinem Kampfnamen „TITAN“ wobei der Rezipient nicht auf Anhieb erkennt, ob sich der Name auf das Leichtmetall schlechthin, auf die Titan-Legierung des Cockpits oder auf eine Selbsterhöhung des Tägers zum Göttergeschlecht der Titanen aus der griechischen Mythologie bezieht.
Das ZDF gab auf Nachfrage an, dass der Interviewte nach eigener Auskunft unter diesem Kampf-Namen bekannt sei. Gibt man den Namen Gerald „Titan“ Groß allerdings in eine Suchmaschine ein, erscheint lediglich eine passable Anzahl von Links zu seinem kürzlich erschienen Buch, welches im April unter dem Namen „TITAN- (D)ein Weg ins Cockpit“ erschien.
https://duckduckgo.com/?q=Gerald+%22Titan%22+Gro%C3%9F&t=newext&atb=v390-1&ia=web
Da das ZDF zahlreiche Anfragen zum Namenszusatz erhielt, wurde am 12.07.2024 im Onlineangebot des ZDF ein Beitrag von Ines Trams bereitgestellt, der über die „Call Signs“ speziell und im Einzelnen über die Namensgebung für Gerald Groß Aufschluss gab.
Erfahrungsgemäß wird nur ein Bruchteil der Zuseher, die den Beitrag in der Nachrichtensendung heute-journal verfolgten, die erläuternden Richtigstellungen bzw. Erklärungen im Onlineangebot aufsuchen, die im speziellen Fall durchaus interessant und aufschlussreich waren und zum Verständnis beitrugen.
Die Nachrichtenredaktion hätte sowohl die zahlreichen Nachfragen als auch die aufwändige Erklärung vermeiden können, wenn sie den anerkannten journalistischen Grundsätzen gefolgt wäre, welche sich in der Nachrichtengebung konsequent an Sachlichkeit orientieren und Sachverhalte in objektiver Form und frei von Meinung und Emotion darstellen.
Des Weiteren insinuiert der launige Stil der Nachrichtensendung eine gewisse Kriegsverherrlichung, die sowohl die deutschen Verpflichtungen aus historischen Verträgen (1) ignoriert (Zitat: "Sie üben den Luftkrieg – gegen Russland.") als auch die Auswirkungen auf Natur, Tier- und Umwelt. (2) (Zitat: "Wir können unsere Waffen scharf einsetzen. Ohne Gefechtskopf, aber wir können sie physikalisch abschmeißen…“)
(1) https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/zwei-plus-vier-vertrag/44114/artikel-2/
(2) https://www.explorefairbanks.com/german/last-frontier/
Der beanstandete Beitrag der Nachrichtensendung heute-journal ist somit:
- nicht sachlich
- achtet nicht das Leben
- dient nicht dem Frieden sowie der Verständigung unter den Völkern.
Wir sehen Verstöße gegen folgende Programmrichtlinien des ZDF und Vorgaben des ZDF-Staatsvertrages:
Qualitäts- und Programmrichtlinien für die ZDF-Angebote in der Fassung vom 30.06.2023
Grundwerte und journalistisch-redaktionelle Grundprinzipien
(4) Jede Berichterstattung orientiert sich konsequent am Ziel der Sachlichkeit und Wahrheit. Sollten trotz Überprüfung Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Quelle bleiben, werden diese zum Ausdruck gebracht.
ZDF-Staatsvertrag
§ 5
(2) Das ZDF hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Es soll dazu
beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken.
(3) (…) Die Angebote sollen dabei auch die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland fördern sowie der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken
https://www.zdf.de/zdfunternehmen/grundlagen-108.html
Aus Gründen der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins https://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller