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Corona und die Treue zu Maßstäben: Die selektive Empörung der Medien

Verfasst: 25. April 2025, 11:30
von Maren
Wie mit Fehleinschätzungen von Corona-Experten umgegangen wurde. Welche Maßstäbe zur Bewertung angewendet werden. Was übersehen wurde. Analyse.

Angesichts der Liste von Streecks Irrtümern muss man sich fragen: Wie konnte und kann jemand, der so konsequent danebengelegen hat, so viele Einladungen vor ein Millionenpublikum bekommen?
Diese rhetorische Frage stellte eine Medienkritik, die im Februar 2021 bei Übermedien erschien, Titel: "Der Mann, der dauernd falsch liegt, aber immer wieder als Corona-Experte gebucht wird".

Der Text erörtert "zwölf Beispiele für bemerkenswerte Irrtümer und überraschende Kehrtwenden" des Bonner Virologen Hendrik Streeck.

Fehleinschätzungen von Virologen und das Problem

Über falsche Prognosen und Interpretationen kann und muss Journalismus berichten. Das Problem dieses Beitrags ist jedoch, dass er weder die Datengrundlage für den Befund häufiger Irrtümer noch Vergleichszahlen benennt, welche die Bewertung Streecks als untauglichen Corona-Experten begründen könnte.

Es wird nicht erläutert, wie viele Aussagen Streeck insgesamt getätigt hat und wie viele davon richtig, wie viele falsch waren. Und es wird nicht benannt, wie dieser Fehlerquotient bei anderen Wissenschaftlern aussieht, die sich während der Pandemie in den Medien geäußert haben.

Wie oft lag beispielsweise Christian Drosten daneben? Allein sein Podcast "Coronavirus Update" vom NDR bietet da leicht zugängliches Material, und spätestens jetzt im Rückblick wird die eine oder andere Fehleinschätzung Drostens auch benannt.

Kompletter Beitrag auf telepolis: https://www.telepolis.de/features/Corona-und-die-Treue-zu-Massstaeben-Die-selektive-Empoerung-der-Medien-10360490.html


Aus den Kommentaren:

Wenn sich jetzt noch Telepolis damit auseinandersetzen würde, welche der auf Telepolis publizierten Vorhersagen von Christof Kuhbandner eingetroffen sind und auf welcher wissenschaftlichen Grundlage diese basierten wäre es ein Gewinn. Leider sind die Artikel inzwischen alle depubliziert, so dass eine Auseinandersetzung nur auf Grundlage der Berichte anderer erfolgen kann:

Er verglich hierbei für das Jahr 2021 die zeitliche Entwicklung der Todesfälle pro Tag und die Anzahl der Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen in Deutschland miteinander. Die Daten legten, so Kuhbandner, nahe, dass ein Teil der Übersterblichkeit im Jahr 2021 mit den Impfungen erklärt werden könne. Hingegen bewerteten die Statistiker Dominik Liebl und Jörg Stoye die Daten als Scheinkorrelationen (Spurious Correlations). Zudem untersuche Kuhbandner, so Liebls Kritik, bei der Berechnung seiner Korrelationen nur sehr begrenzte Zeiträume. Bei einer Erweiterung der Zeiträume kamen die Wissenschaftler zu geringeren bzw. sogar negativen Korrelationen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christof_Kuhbandner

Aber vermutlich fällt die öffentliche Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle schwerer.