Programmbeschwerde gegen Syrien-Beitrag von Volker Schwenck

Hier veröffentlichen wir externe Programmbeschwerden mit freundlicher Genehmigung der Beschwerdeführer. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Beschwerden thematisierten Anliegen ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Beschwerdeführer liegen und diese nicht automatisch die Meinung der Forenbetreiber wiederspiegeln.
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Maren
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Programmbeschwerde gegen Syrien-Beitrag von Volker Schwenck

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Frau Thümler,

hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen den Beitrag von Kairo-Korrespondet Volker Schwenck im Beitrag vom 27.8.2016.

Der Beitrag Schwencks verstößt, wenig überraschend, eklatant gegen die im Rundfunkstaatsvertrag vorgeschriebene ehrliche und umfassende Berichterstattung!

In unsäglicher Weise bietet Schwenck, wie er es seit der militärischen Einnahme der islamistischen Terrororanisation al-Nusra von Ostaleppo im Jahre 2012 betreibt, dem naiven Rezipienten vor dem TV-Gerät nur eine Sicht dieses brutalen unmenschlichen und unvorstellbaren grausamen Krieges mit bisher rund einer halben Million Todesopfer.

Ostaleppo wird von der syrischen und der russischen Armee bombadiert, weil die langbärtigen al-Nusra Terroristen seit dem Jahre 2012 die Bevölkerung sowohl im westlichen, als auch im östlichen Teil der Stadt ermorden und terrorisieren. Verlogen verschweigt der unsägliche Schwenk den Grund der Bombadierungen, weil er ebenso wie die deutsche Bundesregierung am Regimechange in Syrien beteiligt ist.

Auszug aus dem Bericht einer in Syrien akkreditierten Nahostkorrespondetin aus Aleppo:

"Von Beni Seid aus feuerten die »moderaten Rebellen« ihre selbstgebauten Gasbomben über den Seyhan-Platz in die Wohnviertel von Aleppo, bis der Stadtteil im Juli dieses Jahres unter dem Druck syrischer und russischer Luftangriffe fiel. Ein junger Soldat erklärt sich bereit zu einem gemeinsamen Besuch. Nach einer kurzen Fahrt durch die Ruinen halten wir vor einem ehemaligen Fabrikgebäude, das von den »moderaten Rebellen« in eine Bombenfabrik umgewandelt worden waren. Hier wurden Gaskartuschen mit Benzin und Kerosin gefüllt, manchmal wurden auch Nägel untergemischt, erklärt der Soldat Luai Adnan Ali (28), der vor dem Krieg Jura studiert hatte und eigentlich längst ein angesehener Anwalt sein wollte. Mehr als einen Kilometer weit seien die Geschosse geflogen, abgefeuert worden seien sie mit Hilfe eines Rohrs, das auf eine Art Abschussrampe montiert war. Die Halle ist voller Gaskartuschen, darunter auch etliche aus der Türkei. Deutlich ist der Name der türkischen Gasgesellschaft »Aygaz« auf den Kartuschen zu lesen."

Dass Beni Seid inzwischen von der islamistischen Terrororganissation al Nusra durch die syrische und russische Armee befreit wurde, verschweigt Schwenk dem Zuschauer selbstverständlich, auf die gewohnt verlogene und üble propagandistische Art und Weise.

Das sind die Anwohner, die seit 2012 dort zusammenbombadiert werden.

Und im Ostteil der Stadt ermorden verschiedene, von den USA unterstützte islamistische Terrororganisationen, wahllos seit 2012 die Zivilbervölkerung: "Ein Junge kauert verstört auf der Ladefläche eines Wagens. Sein linkes Bein ist verbunden Die Arme sind blutverschmiert. Um ihn herum: Männer mit Bärten Immer wieder fassen sie dem Kind ans Kinn, drehen sein Gesicht in die Kamera. "Sie haben keine Männer mehr, also haben sie uns heute Kinder geschickt", sagt einer aus der Gruppe. "Das sind deine Hunde, Bashar", sagt ein anderer.

Die nächste Szene: Der Junge liegt auf dem Bauch, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein Mann mit schulterlangen Haaren greift nach seinen Haaren. Dann schneidet er dem Jungen mit einem Messer den Kopf ab."


Mit freundlichen Grüßen

xxxxxxx


P.S.:

Bei Angriffen islamistischer Kampfgruppen auf Wohnviertel in Aleppo sind am Donnerstag sechs Zivilisten getötet und mindestens 34 verletzt worden. Ziel der Raketen und Mörsergranaten waren die Viertel Al-Dschabrija, Salah Al-Din und Al-Sahra im Westen der Stadt, wo viele Christen wohnen.

Nach Angaben des Russischen Versöhnungszentrums auf der Luftwaffenbasis Hmeimim (Latakia) waren die »Al-Nusra-Front« (neuerdings »Front zur Eroberung von Syrien«) und andere islamistische Gruppen für den Angriff verantwortlich. In Aleppo hätten »terroristische Gruppen in den letzten 24 Stunden von vielen Orten aus auf die Stadt gefeuert«, teilte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Die Menschen seien mitten im Alltag getroffen worden, sagte ein Anwohner.

Mit freundlichen Grüßen

xxxxxx*

*Der Name des Einsenders ist dem NDR und uns bekannt.
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Maren
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Re: Programmbeschwerde gegen Syrien-Beitrag von Volker Schwenck

Beitrag von Maren »

Antwort vom Programmdirektor des SWR auf die Beschwerde:
schwenk.swr.hauser_geschwärzt.pdf
(3.28 MiB) 784-mal heruntergeladen
Replik des Beschwerdeführers:

Sehr geehrte Damen und Herren des NDR-Rundfunkrates,

die Antwort von Herrn Dr. Christoph Hauser ist für mich unbefriedigend und widerlegt nicht meinen Vorwurf der verlogenen und auch einseitigen Berichterstattung des Kairo-Korrespondenten Volker Schwenk.
Es gibt nur Opfer des Luftangriffes bei Schwenk. Warum überhaupt Luftangriffe auf Ostaleppo geflogen werden, verschweigt Schwenk. Die eigene Bevölkerung in Westaleppo wird seit 2012 permanent von verschiedensten militanten
Islamistengruppen mit Mörsergranaten, Scharfschützen und selbstgebauten Bomben aus Gasbehältern, sog.
Hellcanons beschossen. Ich füge nochmal den Link ein: https://www.youtube.com/watch?v=PBGEgw0KPX4

Die syrische Bevölkerung, die seit Jahren stirbt, fordert den eigenen syrische Präsidenten auf, diese Gruppen mit Luftangriffen zu exterminieren. Stellen Sie sich vor, der östliche Stadtteil von München, Berlin oder Hamburg ist von Terrormililzen besetzt worden und beschießt permanent den Stadtteil in dem Sie wohnen. Ich denke, allein diese Vorstellung sollte dem noch besseren Verständnis meiner Beschwerde dienlich sein.

Zitat Schwenk, Min. 4:33: "Auch während der Gespräche kamen in Aleppo mehrere Zivilisten durch die Luftangriffe ums Leben" http://www.ardmediathek.de/tv/Tagesscha ... d=37383168

Das "Markenzeichen" von Volker Schwenk, seit er Berichte aus Syrien macht ist es, ausschließlich, wie auch im beanstandeten "Tagesschau"-Beitrag vom 27.8.2016 , Opfer des syrischen Stellvertreterkrieges auf den im Jahre 2012 von islamistischen Terrorgruppen, von Saudi-Arabien, Katar, Jordanien, der Türkei und von den USA finanzierten und mit Waffen unterstützen Islamisten im Stadtteil Ostaleppo zu machen. In filmischen Beiträgen, in denen Schwenk nicht zu indentifizierende Fremdbeiträge vom sog. AMC, Aleppo Media Center, oder von den sog. Aktivisten von den White Helmets verwendet, scheut dieser nicht davor zurück, die westliche ( von den USA, Frankreich, Groß-Britannien, Bundesregierung) Forderung nach einem Rücktritt des legitimen, in einer von der UN anerkannten Wahl, Präsidenten Bashar al Assads, zu formulieren. Das Gegenteil der vorgeschriebenen neutralen und objektiven Berichterstattung und der
unverholen vom Westen geforderte Regimechange in der syrischen Republik.

Ein grober Verstoß gegen die aufgeführten Punkte im Rundfunkstaatsvertrag. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, mit was für einer Verachtung Rezipienten von der ARD-Aktuell-Redaktion behandelt werden. Der Hinweis an diese Redaktion auf Berichte der in Syrien akkreditierten deutschen Reporterin Karin Leukefeld, die meist als Einzige vom Geschehen vor Ort berichtet, einzugehen, werden mit dem Hinweis beantwortet, man werde dies an das ARD-Studio Kairo weiterleiten. Es gibt weder eine "Weiterleitung" an das Büro in Kairo, noch würde dies dort Berücksichtigung finden.

Auch wenn meine Beschwerde vom SWR-Fernsehdirektor, unbefriedigend, beantwortet wurde, bestehe ich auf eine kritische und unabhängige Prüfung beim NDR-Rundfunkrat. Der NDR ist allein verantwortlich für die Beiträge, die in der "Tagesschau" gesendet werden.

Mit freundlichen Grüßen

xxxxxxxxxxx*

*Der Name des Beschwerdeführers ist den Redaktionen und uns bekannt.
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