Programmbeschwerde: Doping und ARD-aktuell
Sehr geehrter Herr Marmor, werte Rundfunkräte,
nach der Dauerberichterstattung über russische Dopingvorgänge im Umfeld der Olympischen Spiele hat sich nunmehr – dank der erfolgreichen Bemühungen einer Hackergruppe - herausgestellt, dass ein Vielzahl von Sportlern regelmäßig Dopingmittel zu sich nimmt. Allerdings soll in diesen Fällen formal kein Doping vorliegen, weil Ärzte die medizinische Notwendigkeit der Pilleneinnahmen bestätigt hätten.
ARD-aktuell hat darüber berichtet, allerdings schwerpunktmäßig über die Frage, dass die Daten unrechtmäßig erlangt worden seien. Obwohl niemand die Nationalität der Hacker kennt, kommt ARD-aktuell sofort zu der Erkenntnis, dass es "russische" waren, die die neuen Erkenntnisse ermöglichten: Dr. Gniffkes Qualitätsjournalistentruppe tut so, als ob es der Beweise gar nicht bedürfe. Ihr selbsternannter "Experte" Hajo Seipelt, ein allmählich bemitleidenswerter, politisch einäugiger Großinquisitor gegen das allgemein übliche Doping, forderte gar den völligen Ausschluss Russlands vom internationalen Sportgeschehen.
Dass sich ARD-aktuell nun über unbekannte Hacker echauffiert ist durchsichtig und verlogen, denn bei der Auswertung der Panama-Papiere gab es – beispielsweise im Hinblick auf Putins Bekanntenkreis – keinerlei entsprechenden Vorbehalte.
Es ist zu vermuten, dass die von Gniffkes Qualitätsjournalisten geübte Zurückhaltung hinsichtlich der Doping-„Sünder“ dazu beitragen soll, westliche – insbesondere deutsche - Sportler aus der Diskussion und Kritik herauszuhalten, weil Das ERSTE in der Sportberichterstattung (Quote) auf Saubermänner/frauen angewiesen ist und die Dopingkarte ja bereits an Russland vergeben wurde. Die Frage, warum fünf deutsche Sportler (darunter die Speerwerferin Christina Obergföll, Diskuswerfer Harting, die Tennisspielerin Siegesmund, die Schwimmer Vom Lehm und Reichert) Spitzenleistungen ablieferten, obwohl sie eigentlich schwer erkrankt und existenziell auf die Einnahme hilfreicher Medikamente angewiesen sind, ist da eher lästig. „Ausnahmegenehmigung“ ist das Zauberwort, mit dem alle Fragen zugedeckt werden.
Bei R. Harting reichte dafür ein Hexenschuss. Das von ihm eingenommene Dexamethason, welches auch entzündungshemmend wirkt, gehört – wie der Zufall will – zur Familie der synthetischen Steroidhormone. Und dieser Harting spielte dann auch noch den perfekten Anti-Doping-Kämpfer mit massiver medialer Unterstützung durch ARD-aktuell.
Fakt ist: Herr Dr. Gniffke und sein Team gefielen sich noch vor einigen Wochen in der Rolle des Anklägers. Aber Hochmut, so sagt das bekannte Sprichwort, kommt vor dem Fall. Jetzt steht ARD-aktuell mit heruntergelassenen Hosen da und sucht nach einem Feigenblättchen, zur Begrenzung des Schadens für das eigene Image. Und womit will ARD-aktuell die Blicke von der eigenen Blöße ablenken? Richtig, mit verkniffenen Hinweisen auf Russland, die Heimat der Hacker und Bösewichte…..
Mit der Beachtung der Programmrichtlinien hat das nichts zu tun.
F. Klinkhammer und V. Bräutigam
Doping und ARD-aktuell
Re: Doping und ARD-aktuell
Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail vom 19. September 2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 19. September 2016 kritisieren Sie erneut die Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Betreff: Ihre E-Mail vom 19. September 2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 19. September 2016 kritisieren Sie erneut die Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Re: Doping und ARD-aktuell
PB: Doping
Werte Rundfunkräte,
wie unsauber und schlampig ARD-aktuell arbeitet, zeigt sich schon daran, dass ohne Beweise behauptet wird, fancy bears sei eine russische Hackergruppe. Sie selbst nennt sich ein "internationales Team". Nach Experten-Meinung kommen sie offensichtlich aus dem global vernetzten Kreis der Anonymos-Aktivisten. Aber das ist Herrn Dr. Gniffke wurscht. Es geht ja erneut gegen "den Russen". Weil die korrupte WADA-Einrichtung auf ihrer Website schrieb: "es waren Russen", deshalb sieht es Dr. Gniffke genauso. So einfach ist das.
Die Behauptung, ARD-aktuell habe einwandfrei über die Doping-Affäre im Umfeld der Olympiade berichtet, ist Ausdruck eines ausgefallenen Humors des ARD-aktuell-Chefs. Er ahnt aber wohl nicht, wie viele seiner Rezipienten ihn zum Lachen finden. Unbestreitbar ist:
Auf starken Druck westlicher Medien hin wurden große Teile des russischen Olympiateams bei den Spielen gesperrt. Systematisches Doping, hieß es – sicherlich kein unbegründeter Vorwurf. Dass aber nicht nur die Russen systematisch dopen, war und ist eine Binsenweisheit; jedoch gefielen sich vor allem die deutschen Journalisten – ARD-aktuell und "Doping-Experte" Seipelt vorneweg - in der Rolle der Ankläger. Sie passte zum antirussischen Zeitgeist, der die Atmosphäre in der Politik wie in den Medien beherrscht. Heuchlerisch und verlogen nun der Gniffke-Einwand, westlichen Sportlern und Olympioniken sei Doping trotz der Enthüllungen nicht nachzuweisen, und das, obwohl die Antidoping-Behörden z.B. den US-Sportlern im Jahr 2015 in 583 Fällen die Einnahme verbotener Substanzen erlaubt hatten – "aus medizinischen Gründen", wie es heißt. Der Unterschied zu den Russen: Im Westen wurde der Bock zum Gärtner gemacht, die WADA war zu Diensten. Dass im Gegensatz zu Herrn Dr. Gniffke viele andere der westlichen Doping-Märchenschau nichts abgewinnen wollen, zeigt beispielhaft auch die Auseinandersetzung um den Radstar Wiggins. Aber gute Beispiele und Argumente zählen nicht in der Auseinandersetzung mit ARD-aktuell. Es geht ja um Propaganda.
Wir beziehen uns im übrigen vollinhaltlich auf die Programmbeschwerde und bleiben bei unserer Auffassung, dass gegen Programmrichtlinien vestoßen wurde.
F.Klinkhammer und V. Bräutigam
Werte Rundfunkräte,
wie unsauber und schlampig ARD-aktuell arbeitet, zeigt sich schon daran, dass ohne Beweise behauptet wird, fancy bears sei eine russische Hackergruppe. Sie selbst nennt sich ein "internationales Team". Nach Experten-Meinung kommen sie offensichtlich aus dem global vernetzten Kreis der Anonymos-Aktivisten. Aber das ist Herrn Dr. Gniffke wurscht. Es geht ja erneut gegen "den Russen". Weil die korrupte WADA-Einrichtung auf ihrer Website schrieb: "es waren Russen", deshalb sieht es Dr. Gniffke genauso. So einfach ist das.
Die Behauptung, ARD-aktuell habe einwandfrei über die Doping-Affäre im Umfeld der Olympiade berichtet, ist Ausdruck eines ausgefallenen Humors des ARD-aktuell-Chefs. Er ahnt aber wohl nicht, wie viele seiner Rezipienten ihn zum Lachen finden. Unbestreitbar ist:
Auf starken Druck westlicher Medien hin wurden große Teile des russischen Olympiateams bei den Spielen gesperrt. Systematisches Doping, hieß es – sicherlich kein unbegründeter Vorwurf. Dass aber nicht nur die Russen systematisch dopen, war und ist eine Binsenweisheit; jedoch gefielen sich vor allem die deutschen Journalisten – ARD-aktuell und "Doping-Experte" Seipelt vorneweg - in der Rolle der Ankläger. Sie passte zum antirussischen Zeitgeist, der die Atmosphäre in der Politik wie in den Medien beherrscht. Heuchlerisch und verlogen nun der Gniffke-Einwand, westlichen Sportlern und Olympioniken sei Doping trotz der Enthüllungen nicht nachzuweisen, und das, obwohl die Antidoping-Behörden z.B. den US-Sportlern im Jahr 2015 in 583 Fällen die Einnahme verbotener Substanzen erlaubt hatten – "aus medizinischen Gründen", wie es heißt. Der Unterschied zu den Russen: Im Westen wurde der Bock zum Gärtner gemacht, die WADA war zu Diensten. Dass im Gegensatz zu Herrn Dr. Gniffke viele andere der westlichen Doping-Märchenschau nichts abgewinnen wollen, zeigt beispielhaft auch die Auseinandersetzung um den Radstar Wiggins. Aber gute Beispiele und Argumente zählen nicht in der Auseinandersetzung mit ARD-aktuell. Es geht ja um Propaganda.
Wir beziehen uns im übrigen vollinhaltlich auf die Programmbeschwerde und bleiben bei unserer Auffassung, dass gegen Programmrichtlinien vestoßen wurde.
F.Klinkhammer und V. Bräutigam
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