Programmbeschwerde: Tendenzjournalismus statt Sachinformation
Werte Damen und Herren Rundfunkräte, werter Herr Intendant,
am 3. Oktober wurde die Botschaft der Russischen Föderation in Damaskus mit Mörsern beschossen. Eine Mine detonierte auf dem Botschaftsgelände neben einer Wohnung. Zwei weitere Minen schlugen in unmittelbarer Nähe ein. Verletzt wurde zum Glück niemand, es entstand aber erheblicher Sachschaden.
Der Angriff stellt eine Verletzung grundlegender völkerrechtlicher Normen dar. Er erfolgte aus einem von Söldnern und Terroristen der Fatah-asch-Sham gehaltenen Stadtviertel. Mitverantwortlich für den Zwischenfall sind die USA und ihre Verbündeten, da sie seit Jahr und Tag mit diesen und anderen in Syrien wütenden Terroristen kollaborieren – sogar mit dem IS – , sie finanzieren, mit Söldnern verstärken und mit schweren Waffen ausrüsten.
In diesem unbestreitbaren Kausalzusammenhang ist zugleich der Grund dafür zu erkennen, weshalb ARD-aktuell über den Zwischenfall mit keinem Wort berichtete. Dr. Gniffkes Qualitätsjournalisten unterließen selbstverständlich auch, über die Stellungnahme der Botschaft zu informieren. Im UN-Sicherheitsrat haben die USA eine Beschwerde Russlands über den Beschuss seiner Botschaft blockiert. Die USA wurden dabei von Großbritannien und (den Gniffke-Vorzeige-Demokraten) der Ukraine unterstützt. Auch darüber kein Wort von ARD-aktuell.
Nachlesbar wäre die russische Stellungnahme z.B. hier:
https://www.radio-utopie.de/2016/10/04/ ... -damaskus/
Doch haben internationale Nachrichtenagenturen selbstverständlich früher und detaillierter als ein deutscher Blogger über den Zwischenfall berichtet, wenn auch die „prowestlichen“ vielleicht nicht gerade engagiert. Dass ARD-aktuell diese Informationen aussiebte, beweist nicht nur eine Fehleinschätzung, die jeder Redaktion einmal unterlaufen kann. Bei ARD-aktuell hat Dergleichen vielmehr System, es deutet immer in dieselbe Richtung: Die Redaktion versteht und gebärdet sich als Mitspieler auf der intriganten transatlantischen AgitProp-Bühne.
Der Verstoß gegen den Programmauftrag lt. Staatsvertrag – unabhängig, umfassend, wahrheitsgemäß und vollständig zu berichten – ist offensichtlich.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
Tendenzjournalismus statt Sachinformation
Re: Tendenzjournalismus statt Sachinformation
Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 5. Oktober 2016 kritisieren Sie erneut die Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Betreff: Ihre E-Mail
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 5. Oktober 2016 kritisieren Sie erneut die Berichterstattung von ARD-aktuell.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Re: Tendenzjournalismus statt Sachinformation
PB: Russische Botschaft
Werte Rundfunkräte,
die Stellungnahme der Anstalt mißfällt uns. Sie stützt sich vor allem darauf, dass auch andere Medien über den Vorfall nicht berichtet hätten.
Anscheinend nimmt die Redaktionsleitung ARD-aktuell sich hier nicht einmal mehr selbst ernst, denn wie sollte ein so bodenlos dummes Argument mit der immer wieder betonten Unabhängigkeit und Eigenständigkeit in Einklang zu bringen sein? Selbstverständlich ist der Angriff auf die russische Botschaft in Syrien eine wichtige Nachricht. Dass Dr. Gniffke das anders sieht, überrascht uns nicht: Es ist ein neuer Versuch, sein russophobes Weltbild nicht beeinträchtigen zu lassen. Mit dem Einhalten der Programmrichtlinien hat das allerdings nichts zu tun.
F. Klinkhammer und V. Bräutigam
Werte Rundfunkräte,
die Stellungnahme der Anstalt mißfällt uns. Sie stützt sich vor allem darauf, dass auch andere Medien über den Vorfall nicht berichtet hätten.
Anscheinend nimmt die Redaktionsleitung ARD-aktuell sich hier nicht einmal mehr selbst ernst, denn wie sollte ein so bodenlos dummes Argument mit der immer wieder betonten Unabhängigkeit und Eigenständigkeit in Einklang zu bringen sein? Selbstverständlich ist der Angriff auf die russische Botschaft in Syrien eine wichtige Nachricht. Dass Dr. Gniffke das anders sieht, überrascht uns nicht: Es ist ein neuer Versuch, sein russophobes Weltbild nicht beeinträchtigen zu lassen. Mit dem Einhalten der Programmrichtlinien hat das allerdings nichts zu tun.
F. Klinkhammer und V. Bräutigam
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