ZDF - Böhmermanns Teslawitze

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Maren
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ZDF - Böhmermanns Teslawitze

Beitrag von Maren »

Zweites Deutsches Fernsehen
Intendanz
z.Hd. Herr Dr. Himmler
ZDF-Straße 1
55127 Mainz


Bonn, 14.04.2025

Programmbeschwerde in Bezug auf Böhmermanns Teslawitze


Sehr geehrter Herr Dr. Himmler,

der ZDF-Komiker Jan Böhmermann versucht sich aktuell mit Tesla-Witzen einem Publikum anzudienen, welches offenbar empfänglich dafür ist, einen Proxy-Aufstand gegen Nutzer des Elektrofahrzeuges der Marke Tesla loszutreten, der ohne jeglichen objektiven Zusammenhang mit Priming-Gehirnwäsche-Codes wie „Hakenkreuz“, "Nazis" und „Hitler“-Vergleichen geführt wird.

https://youtube.com/shorts/wYgBWK7jxtk?si=m9jnPgrxIINYFiQN
https://www.instagram.com/zdf_magazin_royale/reel/DHlvJ8JI_Bh/
„Warum tragen Teslafahrer in der Öffentlichkeit keine Hakenkreuzbinden? Sie fahren einen Tesla.“

„Was ist der Unterschied zwischen Adolf Hitler und Donald Trump? Hitler hätte sich nie in einen Tesla gesetzt!“

„Was ist ein Tesla in Berlin Kreuzberg? Ein Verbrenner.“
Böhmermanns Schmäh kanalisiert sich stellvertretend für den vermeintlichen Gründer Elon Musk auf die Nutzer (Fahrzeughalter, Fahrer) der Automobil-Marke Tesla, was nicht gerade für eine gesunde Geisteshaltung spricht.

Das Unternehmen Tesla wurde 2003 von den amerikanischen Unternehmern Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet. Musk kam erst 2004 dazu, als die Unternehmer nach Venture Capital suchten.
https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Tesla,_Inc.#cite_note-Vance-2015-2

Tesla stellt nicht nur Elektrofahrzeuge her, sondern auch Energiespeicherlösungen, wie wiederaufladbare Batteriesysteme für den Heimgebrauch und für gewerbliche und industrielle Anwendungen, die Solarenergien speichern oder Strom für den Notfall bereitstellen. Auch Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung aus Sonnenlicht, wie Dachziegel mit integrierten Solarzellen, die wie normales Dachmaterial aussehen, aber Energie erzeugen, gehören zur Produktpalette. Ob Käufer und Nutzer dieser Produkte auch mit Nazi-Schmäh überzogen werden? Klettern „Aktivisten“ bereits auf verdächtige Dächer und bemalen Dachziegel mit Nazisymbolik?

Besonders interessant ist, dass Tesla unter Musks Führung „RNA-Mikrofabriken“ für das deutsche Unternehmen CureVac fertigte, das zusammen mit Bayer mRNA-Injektionen gegen Corona auf den Markt brachte. Böte diese Musk-Unternehmung ebenfalls Stoff für Böhmermanns Nazi-Vergleiche?
https://www.reuters.com/article/business/healthcare-pharmaceuticals/musk-says-tesla-is-building-rna-microfactories-for-curevac-idUSFWN2E9067/

Kürzlich ist die erste deutsche Frau mit einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk ins Weltall gestartet. Diese Mission kam ebenfalls gänzlich ohne Schmähungen gegen die Astronautin aus.
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/fram2-spacex-mission-deutsche-astronautin-rogge-100.html

Laut der neuesten verfügbaren Daten des Kraftfahrt-Bundesamts waren am 1. Januar 2025 in Deutschland etwa 191.300 Tesla-Personenkraftwagen zugelassen (Quelle: Statista, basierend auf KBA-Daten). Der Tesla wird in der Regel von gut situierten umweltbewussten Menschen privat oder geschäftlich gefahren. Einst vermutete man innerhalb der Tesla Fahrzeuge noch eine grüne Upperclass, die sich als Welten- und Klimaretter gerierte, was noch halbwegs logisch erschien. Die aktuelle mediale Hetze, die aus unbescholtenen Menschen Nazis macht, nur weil sie „das falsche“ Auto fahren, ist ein Indiz für den Niedergang zivilisierter Gepflogenheiten im Journalismus.

Die seitens des ZDF übliche Argumentation, bei Böhmermann handelt es sich um ein Satireformat und sei somit vor der Kunstfreiheit gedeckt, greift hier zu kurz.
Gerade im Hinblick darauf, dass es gehäuft zu Brandanschlägen bei Tesla-Fahrzeugen kommt, zum Beispiel in Dresden Neustadt- ein Tesla hatte Kindersitze montiert! - scheint der exzessiv ausgelebte politische Aktivismus eines beitragsfinanzierten „Satirikers“ am Programmauftrag vorbeigehen.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/tesla-brand-anschlag-ermittlungen-100.html

Die seit Musks politischen Engagement stattfindende Hetzjagd, die mittels Vandalismus, Bedrohungen und ehrabschneidenden Beschimpfungen nötigend auf Tesla-Fahrer einwirkt, mutet geradezu faschistoid an. Die Anstifter dieser übergriffigen Agenda schaden damit nicht etwa dem „reichsten Mann der Welt“, sondern den zahlreichen Mitarbeitern (weltweit ca. 125.000, allein im Brandenburger Werk rund 12.000 Mitarbeiter), der Zulieferindustrie, den Standorten und natürlich den Nutzern, die mit Vandalismus, körperlichen Angriffen und materiellen Schäden zu rechnen haben. Ungeachtet dieser Stellvertreter-Aktivitäten ist Musk noch immer Multimilliardär, aber Tesla-Beschäftigten könnte der soziale Absturz drohen.

Zusammengefasst:

Fahrer des E-Autos der Marke Tesla werden im Programm des ZDF nur auf Grund der Tatsache diskriminiert und beleidigt, weil der CEO des Unternehmers eine politische Richtung einschlägt, die einem hauseigenen politischen Aktivisten und vermeintlichen „Komiker“ nicht gefällt. Unter dem Aspekt der Beeinträchtigung persönlicher Rechtsgüter wie Eigentum und Gesundheit kommt gruppenbezogenen Beleidigungen durch NS-Vergleiche ein Aufstachelungspotential zu, welches in der Praxis als geistige Anstiftung zur Zerstörung von Fahrzeugen der Marke Tesla gewertet werden kann.

Satire ist unangebracht, wenn sich das Ziel der Satire (hier der Fahrer eines Tesla) nicht in einer Machtposition befindet. Das Diffamieren von Personen, die sich in einer verletzlichen Position befinden, ist keine Satire, sondern Mobbing und somit menschenfeindlich. Das Gleiche gilt für die Assoziierung eines vermeintlichen Gegners mit inakzeptablen Gruppen (Nazis) oder Personen (Hitler), die auf breite Antipathie stoßen. Die in der Sendung getätigten Äußerungen könnten u.U. auch strafrechtlich relevant sein.

Ein Vergleich der zur Schau gestellten Zugehörigkeit zur NS-Willkürherrschaft durch das Tragen einer entsprechenden Armbinde mit der Nutzung eines Elektrofahrzeuges der Marke Tesla kommt einer Verharmlosung des Nationalsozialismus gleich. Immerhin wird mit dem Hakenkreuz der nationalsozialistische Völkermord an sechs Millionen Juden relativiert.

Das Gutheißen und Bewitzeln von Vandalismus in Programmen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten kann als Sympathie für vermeintlich legitime Angriffen auf das Eigentum anderer Menschen gewertet werden. Zahlreiche schlichte Gemüter fühlen sich bereits ermutigt. Dass jeder abgefackelte Tesla ein Versicherungsfall ist und Musk weniger schadet als nützt – geschenkt.

https://x.com/derspiegel/status/1910749949093966313
https://www.theguardian.com/world/2025/mar/29/tesla-protests-elon-musk-doge
https://x.com/TeslaCamera

Die beanstandeten humoristischen Entgleisungen sind nicht nur dazu geeignet, die Ehre der Betroffenen zu verletzen, sie schüren irrationalen Hass, der sich im Grunde nötigend gegen Fahrzeughalter der Marke Tesla richtet und in Vandalismus, Brandstiftungen sowie in Gefahr für Leib und Leben unbeteiligter Dritter münden kann.

Zudem verstoßen die beanstandeten satirischen Einlagen gegen das Wahrheitsgebot, indem mit Manipulationsabsicht negative Insinuationen der Kategorie „guilt by association“ auf die Abwertung einer Personengruppe (Tesla-Fahrer) zielen und abwegige Umstände suggeriert werden, die ihr fälschlicherweise zugeschrieben werden.

„Das Dritte Reich, seine Protagonisten und seine Symbole sollten möglichst nur dann in scherzhaftem Kontext verwendet werden, wenn der satirische Feind Altnazis, Neonazis oder Leugner und Relativierer von Naziverbrechen sind. Nur dann "lohnt" sich der Tabubruch, nur dann heiligt der Zweck die Mittel. In fast allen anderen Fällen sind Nazianspielungen oder Nazivergleiche unangemessen und bewirken nur, dass der Satiriker als geschmacklos angesehen oder das Dritte Reich verharmlost wird.“ (…) „Die Fakten, die ironisch oder in anderer verfremdeter Form präsentiert werden, müssen trotzdem wahr sein.“
Quelle: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/wir_ueber_uns/wasdarfsatire100_page-1.html

Die beanstandeten Beiträge widersprechen dem ZDF-Staatsvertrag sowie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag in folgenden Punkten:

§ 5 (2) ZDF-Staatsvertrag

(2) Das ZDF hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Es soll dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken. https://www.zdf.de/unternehmen/organisation/gesetze-vorschriften-100.html

§ 4 (3) Jugendmedienschutzstaatsvertrag

"… zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, dass Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden."
https://www.die-medienanstalten.de/fileadmin/user_upload/Rechtsgrundlagen/Gesetze_Staatsvertraege/JMStV/Jugendmedienschutzstaatsvertrag_JMStV.pdf

Aus Gründen der Transparenz werden wir dieses Schreiben sowie weiteren Schriftverkehr zum Thema auf der Webseite des Vereins veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen


Maren Müller
Vorsitzende
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Maren
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Re: ZDF - Böhmermanns Teslawitze

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Notiz

Attacke gegen Elon Musk: Sozialsenatorin nennt Tesla „Nazi-Auto“
SPD-Senatorin Kiziltepe setzt sich mit einem Post auf X in die Nesseln: Sie geht Elon Musks Unternehmen Tesla an. Die Empörung ist groß.

https://www.berliner-zeitung.de/news/so ... li.2319340
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